Aktualisierte Daten bestätigen Osimertinib als Standard in der Adjuvanz
Bericht: Dr. Ine Schmale
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In der Phase-III-Studie ADAURA wurde bei Patient*innen mit komplett reseziertem NSCLC die adjuvante Therapie mit Osimertinib versus Placebo verglichen. Das mediane krankheitsfreie Überleben wurde für die Stadien II und IIIA im Verum-Arm gegenüber der Kontrolle auf 66 Monate nahezu verdreifacht.
Insgesamt 682 Patient*innen mit R0 reseziertem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) in den Stadien IB, II und IIIA, erhielten in der ADAURA-Studie randomisiert Osimertinib oder Placebo für die geplante Dauer von 3 Jahren. Alle Patient*innen mussten pathologisch bestätigt ein NSCLC aufweisen, das nicht vom Plattenepithelzelltyp war. Die Patient*innen konnten eine adjuvante Chemotherapie erhalten haben, eine Radiatio war hingegen nicht erlaubt. Der primäre Endpunkt war das krankheitsfreie Überleben (DFS) der Stadium II/IIIA-Population.
In der Primäranalyse der ADAURA-Studie wurde bereits eine statistisch signifikante und klinisch relevante Verlängerung des DFS unter Osimertinib gegenüber Placebo gezeigt. Der Vorteil der Osimertinib-Therapie wurde nun beim ESMO mit aktualisierten Daten bestätigt. Mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 44,2 Monaten für Osimertinib und 19,6 Monaten für Placebo wurde eine Reduktion des Progressionsrisikos (Stadien II/IIIB) um 77% gezeigt (HR: 0,23; 95% CI: 0,18–0,30). Im Median lebten die Patient*innen 65,8 versus 21,9 Monate krankheitsfrei. Nach 24 Monaten betrug die DFS-Rate 90 versus 46%, nach 36 Monaten 84 versus 34% und nach 48 Monaten 70 versus 29%.
Subgruppenanalysen bestätigten den DFS-Vorteil durch Osimertinib für alle ausgewerteten Subgruppen, darunter Patient*innen im Tumorstadium IB (HR: 0,41; 95% CI: 0,23–0,69), Patient*innen, die eine adjuvante Chemotherapie erhalten hatten (HR: 0,29; 95% CI: 0,21–0,39) oder nicht (HR: 0,36; 95% CI: 0,24–0,55) und Patient*innen mit EGFR Exon 19 Deletion (HR: 0,24; 95% CI: 0,17–0,33) oder EGFR-L858R-Mutation (HR: 0,45; 95% CI: 0,31–0,64). Bei 63 Patient*innen (22 im Osimertinib- und 41 im Placebo-Arm) traten Hirnmetastasen auf. Das Auftreten erfolgte bei 3 Patient*innen (14%) unter der Osimertinib-Therapie und bei 29 Patient*innen (71%) unter der Placebo-Therapie. Die daraus berechnete Wahrscheinlichkeit für eine Hirnmetastasierung innerhalb von 36 Monaten betrug unter Osimertinib 2% und unter Placebo 13%. Mit der längeren Nachbeobachtungszeit waren keine neuen Sicherheitssignale aufgetreten. Eine interstitielle Lungenerkrankung (alle Grad 1–2) wurde bei 3% der Patient*innen im Osimertinib-Arm berichtet. 9% (Osimertinib) versus 2% (Placebo) der Patient*innen zeigten eine Verlängerung der QTc.
Quelle:
Tsuboi M et al. Osimertinib as adjuvant therapy in patients with resected EGFRm stage IB-IIIA NSCLC: Updated results from ADAURA. ESMO 2022, Abstr. #LBA47
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