Real-World-Studie: Verlängerte Zeit bis Beendigung der Therapie unter Acalabrutinib
Bericht: Dr. Ine Schmale
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In einer Real-World-Analyse wurde die Therapie mit Acalabrutinib gegenüber Ibrutinib bei Patient*innen mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) verglichen. Ergebnisse bezüglich der Zeit bis zum Therapieabbruch weisen auf einen Vorteil der Acalabrutinib-Therapie für alle Therapielinien hin.
In der ELEVATE-RR-Studie wurden die Tyrosinkinaseinhibitoren Acalabrutinib und Ibrutinib gegeneinander verglichen und ein vergleichbares progressionsfreies Überleben (PFS), aber weniger kardiovaskuläre Ereignisse für Patient*innen mit rezidivierter oder refraktärer CLL unter Acalabrutinib verzeichnet. Retrospektiv wurden nun elektronische Daten von 2.509 CLL-Patient*innen aus einem US-amerikanischen Register auf die Zeit bis zum Abbruch der Therapie ausgewertet. Das Therapieende wurde definiert über den Beginn einer neuen Therapielinie, die fehlende Verschreibung über ≥3 Monate oder das Versterben des Patient*innen.
Die Studienkohorte bestand aus 353 Patient*innen unter Acalabrutinib- und 2.249 Patient*innen unter Ibrutinib-Therapie, von denen 19,0% bzw. 53,8% in der ersten, 39,7% bzw. 31,7% in der zweiten und 41,4% bzw. 14,4% in späteren Therapielinien behandelt wurden. Die vorliegenden Daten wurden ohne und mit Anpassung entsprechend der Patient*innencharakteristika ausgewertet.
Mit der Auswertung der gesamten Studienpopulation konnte kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Medikationen festgestellt werden (HR: 0,90; 95% CI: 0,72–1,14). Der Median bis zum Therapieabbruch war für Acalabrutinib nicht erreicht und betrug 29,3 Monate mit Ibrutinib, die durchschnittliche Zeit lag unter beiden Medikationen bei 23,6 Monaten. Bei adjustierter Patient*innencharakteristik zeigte sich ein Vorteil für die Acalabrutinib-Therapie mit median nicht erreichter Zeit bis zur Beendigung der Therapie versus median 23,4 Monate unter Ibrutinib und durchschnittlich 23,6 versus 21,4 Monaten bis zum Therapieende (HR: 0,59; 95% CI: 0,43–0,81).
Für Patient*innen, die Acalabrutinib oder Ibrutinib in der ersten Therapielinie erhielten, gab es sowohl in der nicht angepassten (HR: 0,59; 95% CI 0,30–1,16) als auch in der angepassten Auswertung (HR: 0,54; 95% CI: 0,26–1,11) einen Hinweis auf einen früheren Therapieabbruch mit Ibrutinib. Ein ähnliches Ergebnis wurde für Patient*innen in der zweiten Therapielinie gesehen (HR: 0,61; 95% CI: 0,39–0,96 bzw. HR: 0,73; 95% CI: 0,42–1,28).
Möglicherweise, so das Fazit der Autor*innen, wird die Therapie mit Acalabrutinib also weniger häufig und später abgebrochen als die Therapie mit Ibrutinib, sowohl bei therapienaiven als auch rezidivierten CLL-Patient*innen. Ob sich dies auch in ein verlängertes PFS oder Gesamtüberleben (OS) übertrage, müsse in weiteren Analysen und mit längerer Nachbeobachtungszeit überprüft werden.
Quelle
Roeker LE et al. Comparing acalabrutinib and ibrutinib in the real world: A study of 2,509 patients with chronic lymphocytic leukemia. ASH 2022, Abstr. #1808
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