Finale OS-Daten zu Kombination mit Pomalidomid + Daratumumab
Bericht: Dr. Ine Schmale
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Bei Krankheitsrückfall nach einer Lenalidomid-haltigen Therapie werden effektive Optionen für die Behandlung des multiplen Myeloms benötigt. In der Phase-II-Studie MM-014 wurde in Kohorte B die Kombination von Pomalidomid mit Daratumumab und Dexamethason untersucht. Beim EHA-Kongress wurden die finalen Ergebnisse zum Gesamtüberleben (OS) präsentiert.
In der einarmigen Phase-II-Studie MM-014 erhielten mit Lenalidomid vorbehandelte Patient:innen in drei Kohorten Pomalidomid-haltige Regime, darunter die Kombination mit Daratumumab und Dexamethason (DPd). Es wurde eine vielversprechende Wirksamkeit mit einer Ansprechrate von 77,7 % und einem medianen progressionsfreien Überleben (PFS) von 30,8 Monaten beobachtet. Mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 41,9 Monaten wurden nun auch die finalen OS-Ergebnisse gezeigt.
Es wurden 112 Myelompatient:innen in Kohorte B eingeschlossen, davon waren 85 (75,9 %) Lenalidomid-refraktär und 27 (24,1 %) waren nach Lenalidomid-Therapie rezidiviert. 69 (61,6 %) der Patient:innen wurden bereits in einer und 43 (38,4 %) in zwei Therapielinien behandelt. Zur Zeit der Auswertung mit 41,9 Monaten medianer Nachbeobachtungszeit hatten 85,7% der Patient:innen die Therapie abgebrochen, mehrheitlich wegen fortschreitender Erkrankung. Die Therapie laut Studienregime wurde über eine mediane Dauer von 15,7 (Pomalidomid), 13,7 (Daratumumab) und 15,2 Monate (Dexamethason) gegeben.
Im Ergebnis betrug das mediane OS 56,7 Monate (95% CI: 46,5 bis nicht erreicht). Für Patient:innen mit nach Lenalidomid-Therapie rezidivierter Erkrankung war der Median noch nicht erreicht, Patient:innen mit Lenalidomid-refraktärer Erkrankung lebten median 53,6 Monate (95% CI: 28,6 bis nicht erreicht). Das OS-Ergebnis war vergleichbar mit einer oder zwei vorangegangenen Therapielinien. Im Vergleich der präspezifizierten Subgruppen wurden keine Unterschiede bezüglich des OS gesehen. Mit der längeren Nachbeobachtungszeit betrug das mediane PFS 23,7 Monate (95% CI: 15,8–36,1). 57,1 % der Patient:innen erhielten eine nachfolgende Therapie, davon nur je ein:e Patient:in eine CAR-T-Zell- bzw. eine BiTE-Therapie.
Bezüglich der Sicherheit wurden als häufigste Grad-3/4-Nebenwirkungen Neutropenien (64,3 %), Anämie (19,6 %), Pneumonien (17,9 %) und Thrombozytopenien (14,3 %) gesehen. Die Studienmedikation wurde aufgrund von therapieassoziierten Nebenwirkungen von 6,3 % (Pomalidomid), 8,0 % (Daratumumab) und 5,4 % (Dexamethason) abgebrochen.
Die Autoren schlussfolgerten, dass Patient:innen mit refraktärem oder rezidiviertem multiplem Myelom, die Nutzen aus Lenalidomid in frühen Therapielinien gezogen haben, von DPd profitieren können.
Quelle
Bahlis NJ et al.: Pomalidomide, daratumumab, and dexamethasone after lenalidomide treatment in patients with relapsed or refractory multiple myeloma: Final overall survival analysis of the phase 2 MM-014 study. EHA 2023, Abstr. #P882
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