RTx im metastasierten kastrationssensitiven Setting
Bericht: Dr. Ine Schmale
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Die Kombination einer Radiatio der Prostata mit einer intensivierten systemischen Therapie verlängert das progressionsfreie Überleben und die Zeit bis zur Kastrationsresistenz bei Männern mit de-novo metastasiertem kastrationssensitivem Prostatakarzinom und geringer Tumorlast, so das Ergebnis der PEACE-1-Studie.
Der Therapiestandard beim metastasierten kastrationssensitiven Prostatakarzinom (mCSPC) unterliegt einem ständigen Wandel. Die PEACE-1-Studie rekrutierte von November 2013 bis Dezember 2018 für eine Randomisierung in vier Studienarme (2x2-Studiendesign): damaliger Standard of Care einer Androgendeprivationstherapie (ADT), ADT+Abirateron, ADT+Radiotherapie und ADT+Abirateron+Radiotherapie. 1172 Patienten mit de novo mCSPC wurden in die PEACE-1-Studie eingeschlossen. Co-primäre Studienendpunkte waren das radiologisch bestätigte progressionsfreie Überleben (rPFS) sowie das Gesamtüberleben (OS).
Die Patienten waren median 66–67 Jahre alt und hatten im Median 2,2–2,3 Monate vor Studieneinschluss die Diagnose Prostatakarzinom erhalten. Die Tumoren wiesen in drei Viertel der Fälle einen Gleason Score ≥8 auf und der PSA-Wert lag bei median 12,6–13,1. Bei 81% der Patienten lagen alleinige Knochenmetastasen vor. Das Krankheitsvolumen war bei 43% der Patienten niedrig und bei 57% hoch.
In der Kohorte mit niedrigem Krankheitsvolumen zeigte die Kombination mit Abirateron und Radiatio ein signifikant verlängertes rPFS als die alleinige ADT (HR: 0,50; 99,9% CI: 0,28‒0,88). Das OS war für alle Kombinationen vergleichbar. Die Zeit bis zu schweren Ereignissen im Urogenitaltrakt war länger bei Patienten, die eine Radiatio erhielten. Am besten schnitt auch hier der Studienarm mit ADT+Abirateron+Radiatio ab. Das Kastrationsresistenz-freie Überleben betrug 2,5 Jahre in den Studienarmen ohne und 3,4 Jahre mit Radiotherapie (HR: 0,74; 95% CI: 0,60‒0,92; p=0,007). Sowohl die Kombination von ADT mit Abirateron+Radiatio (HR: 0,32; 95% CI: 0,23‒0,44) als auch mit Abirateron (HR: 0,52; 95% CI: 0,39‒0,70) war der alleinigen ADT überlegen. Die Zugabe der Radiatio zu ADT+Abirateron verlängerte das kastrationsresistente Überleben ebenfalls signifikant (HR: 0,62; 95% CI: 0,44‒0,87).
Zusammenfassend erklärten die Autoren, dass mit der PEACE-1-Studie zum ersten Mal eine präventive Rolle der Radiotherapie in Bezug auf schwere urogenitale Ereignisse, unabhängig von der Metastasenlast, gezeigt wurde. ADT+Abirateron+Radiatio der Prostata sollte bei Männern mit de-novo mCSPC und geringer Tumorlast als Standard erwogen werden. Die zusätzliche Toxizität sei minimal.
Quelle
: Bossi A et al.: Prostate irradiation in men with de novo, low-volume, metastatic, castration-sensitive prostate cancer (mCSPC): results of PEACE-1, a phase 3 randomized trial with a 2x2 design. ASCO 2023, Abstr. #LBA5000
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