ESSKA-Kongress 2022 in Paris
Autor:
DDr. Xaver Feichtinger
II. Orthopädische Abteilung
Herz-Jesu Krankenhaus, Wien
E-Mail: xaver.feichtinger@gmail.com
Von 27.–29. April 2022 fand in Paris der mit Freuden erwartete 20. Kongress der ESSKA (European Society of Sports Traumatology, Knee Surgery & Arthroscopy) statt. Viele exzellente Vortragende, darunter einige große Namen der internationalen gelenkserhaltenden Knie- und Schulterchirurgen, machten diesen zu einer herausragenden Veranstaltung.
Abb. 1: „Master Arthroscopist“-Wettbewerb unter der Leitung von David Dejour im Rahmen des ESSKA-Kongresses
Der 20. ESSKA-Kongress in Paris startete offiziell am 27. April 2022 im Palais des Congrès. Im Rahmen des internationalen Arthroskopie-Wettbewerbes „ESSKA Master Arthroscopist“ begann die Veranstaltung für mich jedoch bereits am 26. April 2022. Unter der Aufsicht von einigen großen Kniechirurgen, wie z.B. David Dejour, Martin Lind, Joan C. Monllau und Helder Pereira, wurde das Finale des Wettbewerbes im Rahmen des Kongresses abgehalten. Als einziger österreichischer Teilnehmer durfte auch ich dabei theoretische sowie praktische Fragestellungen lösen. Eine großartige Erfahrung im Austausch mit jungen Fachärzten aus ganz Europa (Abb.1).
Abb. 2: Grande amphithéâtre im Palais des Congrès in Paris
Vom 27.–29. April 2022 fand dann der ESSKA-Kongress im Palais des Congrès mit renommierten Vortragenden wie Bertrand Sonnery-Cottet, Etienne Cavaignac, Andy Williams und Peter Verdonk statt. Die Thematiken reichten vor allem rund um das Knie- und Schultergelenk von den peripheren Stabilisatoren wie dem ALL über die Behandlungsmöglichkeiten von Meniskusextrusionen und die Meniskustransplantation bis zur Schulterinstabilität und neuen Behandlungswegen bei der RM-Ruptur-Versorgung (Abb.2)
Ich durfte im Rahmen des Kongresses die Ergebnisse unserer Studiengruppe zum Outcome von Rockwood-III- und -IV-AC-Gelenksluxationen anhand einer Postervorstellung präsentieren. Dabei konnten wir mit 5-Jahres-Daten mittels dynamischer radiologischer Evaluierung die Überlegenheit operativer Therapie bei Rockwood-IV-Verletzungen sowie zufriedenstellende Ergebnisse nach konservativer Therapie bei Rockwood-III-Verletzungen zeigen.
Der ESSKA-Kongress 2022 war alles in allem eine großartige Veranstaltung mit vielen sehr guten Vorträgen hinsichtlich neuer Therapiemöglichkeiten rund um das Knie- und das Schultergelenk. Diese Neuerungen konnten dann bei anschließenden Abendveranstaltungen bei dem einen oder anderen Glas des Lieblingsgetränks der Franzosen in ihrer wunderschönen Hauptstadt diskutiert werden.
Das könnte Sie auch interessieren:
Instabilität der Schulter und des Ellbogens im Wachstumsalter
Gelenksinstabilität der Schulter und des Ellbogens gelten immer noch als komplizierte Themen und haben eine relevante Dunkelziffer, ganz besonders bei Patient:innen im Wachstumsalter. Es ...
Das stabile Handgelenk – Übungsprogramme und deren Effekte
Ein instabiles Handgelenk resultiert aus einer Dysfunktion des Zusammenspiels der entsprechenden Strukturen. Durch die Anwendung von darauf abgestimmten Übungsprogrammen kann das ...
Die arthroskopische Behandlung von Kahnbeinpseudarthrosen
Kahnbeinpseudarthrosen stellen nach wie vor eine Herausforderung in der Handchirurgie dar. Unbehandelt führen sie häufig nach einigen Jahren zur Handgelenksarthrose und sind nur mehr ...