Ausgewählte Poster und freie Mitteilungen
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Parallel zu den Pneumologen traf sich im Juni in Basel die Schweizerische Gesellschaft für Kardiologie zum Jahreskongress. Aus der grossen Zahl von freien Mitteilungen und Postern haben wir einige Arbeiten «herausgepickt» und stellen Sie Ihnen hier vor.
Wie häufig sind schwere Komplikationen nach Pulmonalvenenisolation bei VHF?
Einleitung: Die Pulmonalvenenisolation (PVI) ist ein häufig durchgeführter elektrophysiologischer Eingriff. Schwerwiegende Komplikationen gelten als ungewöhnlich.
Methode: Um die Häufigkeit, Prädiktoren, Behandlungsdetails und die Folgen schwerer Komplikationen (Herzstillstand, Schlaganfall, Herzstillstand, Tod) nach PVI zu untersuchen, wurden 23 grosse Zentren weltweit kontaktiert und individuelle Patientendaten gesammelt.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 33889 Eingriffe erfasst (mittleres Alter 63 Jahre, 30% Männer, 27% Kryoballonablation). Die Inzidenz schwerer Komplikationen war gering:Tamponade 0,7% (7/1000 PVI), Schlaganfall 0,089% (<1/1000 PVI) oder Herzstillstand 0,035%(<1/1000 PVI) und Todesfälle extrem selten (1,18/10000 PVI). Als starke Prädiktoren für den zusammengesetzten Endpunkt aller schweren Komplikationen erwiesen sich: weibliches Geschlecht, erweiterter linker Vorhof und die Verwendung von Hochfrequenzstrom. Kritische Schritte während der Ablation waren die transseptale Punktion und die Energieabgabe, ausserdem führten 14% aller Tamponaden zum Abbruch der Intervention. Von den Patienten, bei denen eine Tamponade auftrat, mussten 13% herzchirurgisch versorgt werden. Trotz der schwerwiegenden Komplikation waren die Ergebnisse gut: 93% der Patienten konnten nach einer mittleren Aufenthaltsdauer von 5 Tagen nach Hause entlassen werden.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser grossen und weltweit durchgeführten kollaborativen Studie zeigen, dass Tamponade, Schlaganfall, Herzstillstand oder Tod nach PVI selten sind. Weibliches Geschlecht und die Verwendung von Hochfrequenzkathetern waren mit einem höheren Risiko für schwere Komplikationen verbunden. Ein nicht zu vernachlässigender Prozentsatz der Patienten musste nach einer Tamponade herzchirurgisch versorgt werden.
du Fay de Lavallaz J, Badertscher P, Reichlin T et al.: Swiss Med Wkly 2023; 153 (Suppl. 268): 18 (O18)
Der Anteil an Patienten mit Dyslipidämie, die die empfohlenen LDL-C-Werte nicht erreichen, bleibt hoch
Einleitung: Die ESC/EAS-Leitlinien 2019 zur Behandlung der Dyslipidämie empfehlen eine rigorose Senkung des LDL-C. Die Studie untersuchte die Charakteristika, die empfohlenen LDL-C-Ziele und die existierenden lipidsenkenden Therapien (LLT) bei Patienten mit akutem Myokardinfarkt (AMI) in der Schweiz.
Methode: Das Risiko der zwischen 2020 und 2022 in das AMIS-Plus-Register aufgenommenen Patienten wurde als «sehr hoch» eingestuft, wenn eine atherosklerotische kardiovaskuläre Erkrankung (ASCVD; LDL-C-Ziel <1,4mmol/l) vorlag, oder als «anderes Risiko», wenn keine frühere ASCVD bekannt war (LDL-C-Ziel <1,8mmol/l). Die Patientenmerkmale und die LDL-C-Werte bei der Aufnahme wurden retrospektiv analysiert.
Ergebnisse: Von den 3808 Patienten hatten 19,9% ein «sehr hohes Risiko» und 80,1% ein «anderes Risiko». Die Hochrisikopatienten waren insgesamt älter, litten häufiger an Komorbiditäten, hatten ein höheres Risiko für schwerwiegende unerwünschte kardiale und zerebrovaskuläre Ereignisse. Die Einnahme einer LLT, insbesondere von Statinen, Ezetimib oder einer Kombination aus beidem, war bei Patienten mit «sehr hohem Risiko» im Vergleich zur Gruppe mit «anderem Risiko» häufiger. Der mittlere LDL-C-Wert bei Aufnahme war bei Patienten mit «anderem Risiko» signifikant höher als bei Patienten mit «sehr hohem Risiko» (3,7mmol/l vs. 2,5mmol/l, p<0,001). In der Gruppe mit «anderem Risiko» erreichten 98,3% der Patienten ohne und 84,0% der Patienten mit einer LLT vor der Aufnahme die LDL-C-Ziele nicht. In der Gruppe mit «sehr hohem Risiko» erreichten 98,2% der Patienten ohne und 87,4% der Patienten mit LLT vor der Aufnahme die Ziele nicht.
Schlussfolgerung: Eine LLT vor Aufnahme reduzierte den Anteil an Patienten, die die LDL-C-Ziele nicht erreichten. Der Anteil an Patienten, die die empfohlenen LDL-C-Ziele nicht erreichten, blieb jedoch hoch.
Loosli J, Foster-Witassek F, Rickli H et al.: Swiss Med Wkly 2023; 153 (Suppl. 268): 42 (O52)
Wenn der ICE den ICD schockt
Fallbeschreibung: Ein 43-jähriger Mann erhält im April 2022 aufgrund von idiopathischem Kammerflimmern einen subkutanen ICD (Emblem MRI S-ICD, Boston Scientific, US). Im Juli 2022 erleidet er beim Schwimmen in der Aare zwei S-ICD-Schocks. Die Abfrage des Geräts zeigt, dass die unangemessenen Schocks durch eine hohe Geräuschamplitude mit einer Frequenz von ~17 Hz ausgelöst wurden. Die ungewöhnliche Frequenz führte zu dem Verdacht einer elektromagnetischen Störung (EMI) durch das Schweizer Eisenbahnnetz, das einen Leitungswechselstrom von 16,7Hz verwendet. Tatsächlich schwamm der Patient unter einer Eisenbahnbrücke durch, als die Entladungen auftraten. Eine Feldstudie sollte die Vermutung bestätigen. Ein Modell-Thorax mit einem S-ICD wurde in den Fluss getaucht und es wurden umfangreiche Messungen durchgeführt. Dabei gelang es, die Überempfindlichkeit des S-ICD in der Nähe der Brücke zu reproduzieren, wenn die Züge vorbeifuhren. Die Geräuschamplituden erreichten >10mV.
Diskussion: Die EMI wurde durch den Strom verursacht, der von der Bahnlinie über das Wasser durch den Körper des Patienten floss. Die «Sensing»-Funktion der S-ICD-Elektroden funktioniert dabei wie eine Antenne, die empfindlich ist für EMI. Dem Patienten wurde vom Schwimmen abgeraten – insbesondere an dieser Stelle.
Schlussfolgerung: Das Schwimmen mit einem S-ICD in der Nähe von elektrischen Quellen kann zu unangemessenen Schocks führen.
Haeberlin A, Küffer T, Reichlin T et al.: Swiss Med Wkly 2023; 153 (Suppl. 268): 70 (O88)
Klinische Expertise oder richtiges Gerät: Was ist entscheidend beim Einsatz von «Wearables» zur Diagnose eines Vorhofflimmerns?
Einleitung: «Single-lead»-EKGs (SL-EKGs) müssen häufig manuell interpretiert werden, um die Diagnose eines Vorhofflimmerns (VHF) zu bestätigen. Ob anhand des SL-EKGs ein VHF erkannt wird, ist neben der klinischen Erfahrung von dem eingesetzten «Wearable» abhängig. Die vorliegende Studie vergleicht fünf Wearables bei Kardiologen, Assistenzärzten für Innere Medizin und Medizinstudenten und die Genauigkeit, mit der sie ein Vorhofflimmern via SL-EKG erkennen.
Methode: Im Rahmen dieser prospektiven Studie(BaselWearableStudy, NCT04809922) wurden digitale Einladungen zu einer Online-Umfrage an Ärzte von grossen Spitälern und Medizinstudenten aus der Schweiz verteilt. Die Teilnehmer mussten 50 SL-EKGs (von 10 Patienten und fünf verschiedenen Geräten) in folgende Kategorien einordnen: Sinusrhythmus, Vorhofflimmern, nicht schlüssig. Die Klassifizierung wurde mit der Diagnose eines parallel aufgezeichneten 12-Kanal-EKGs verglichen, das von zwei unabhängigen Elektrophysiologen interpretiert wurde. Zusätzlich wurden die Teilnehmer gebeten, die SL-EKGs hinsichtlich ihrer Qualität/Lesbarkeit zu beurteilen.
Ergebnisse: Insgesamt bewerteten 450 Teilnehmer 10865 SL-EKGs. Die Sensitivität und Spezifität für die Erkennung von Vorhofflimmern anhand des SL-EKGs betrug bei Kardiologen 72% und 92%, bei Assistenzärzten 68% und 86%, bei Studierenden im Masterstudium 54% und 65% und bei Bachelorstudenten 44% und 58%, p<0,001. Teilnehmer, die Erfahrung mit der Interpretation von SL-EKGs angaben, wiesen eine höhere Sensitivität und Spezifität auf als Teilnehmer ohne Erfahrung. 107 Teilnehmer bewerteten alle 50 EKGs. Die diagnostische Genauigkeit der ersten fünf interpretierten SL-EKGs lag bei 60%, die diagnostische Genauigkeit der letzten fünf bei 80%. Zwischen den fünf tragbaren Geräten wurde kein Unterschied in der Genauigkeit der Vorhofflimmererkennung festgestellt.
Schlussfolgerung: Die Erkennung von Vorhofflimmern mittels SL-EKGs kann herausfordernd sein. Die Fähigkeit, ein Vorhofflimmern zu erkennen, hängt von der klinischen Erfahrung ab. Die Wahl des tragbaren Geräts scheint dagegen keinen Einfluss zu haben.
Weidlich S, Mannhart D, Teodor S et al.: Swiss Med Wkly 2023; 153 (Suppl. 268): 45 (O56)
Die Myokardsteifigkeit liefert spezifische Hinweise auf eine kardiale Amyloidose
Einleitung: Die Myokardsteifigkeit kann durch die intrinsische kardiale Elastografie in der Echokardiografie geschätzt werden. Das Ziel der vorliegenden Studie war, den Stellenwert bei der Unterscheidung der kardialen Amyloidose (CA) von der hypertrophen Kardiomyopathie (HCM) und gesunden Probanden (Kontrollen) zu untersuchen und mit einem etablierten Marker für die kardiale Amyloidbelastung und Fibrose zu korrelieren.
Methode: In dieser prospektiven Studie wurde anhand der intrinsischen Ausbreitungsgeschwindigkeit der Myokarddehnung (iVP) im Ultrahochfrequenz-Ultraschall die Myokardsteifigkeit bei 52 Teilnehmern mit CA, HCM und Kontrollpersonen untersucht. Zusätzlich mussten sich die Teilnehmer mit CA oder HCM einer umfassenden transthorakalen Echokardiografie unterziehen. Das RELAPS(« relative apical sparing»)-Verhältnis wurde als durchschnittlicher GLS(«global longitudinal strain»)-Wert der apikalen/mittleren ventrikulären und basalen Segmente berechnet. Bei 16 Teilnehmern wurde das extrazelluläre Volumen (ECV) quantifiziert.
Ergebnisse: Die iVP war bei Patienten mit CA signifikant höher als bei HCM-Patienten (2,6m/s vs. 1,2m/s, p=0,011) und den Kontrollen (1,4m/s, p=0,002), während sich kein Unterschied zwischen Patienten mit HCM und Kontrollen zeigte. Die diagnostische Genauigkeit der iVP zur Identifizierung einer CA betrug 82% und ähnelte dem RELAPS-Verhältnis (d.h. 84%). Eine iVP >2,0m/s hatte eine Sensitivität, Spezifität, einen positiven Vorhersagewert und einen negativen Vorhersagewert von 59%, 100%, 100% und 69% zur Diagnose einer CA. Es bestand eine starke Korrelation zwischen iVP und ECV. Im Gegensatz dazu korrelierte die iVP nur mässig mit GLS, RELAPS-Ratio und NT-proBNP.
Schlussfolgerung: Die echokardiografische Myokardsteifigkeit ist hochspezifisch für die Diagnose der kardialen Amyloidose und bietet einzigartige Einblicke in die Zusammensetzung des Myokardgewebes.
Benz DC, Ali S, Pat R et al.: Swiss Med Wkly 2023; 153 (Suppl. 268): 69 (O87)
Obstruktive Schlafapnoe und hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie: Huhn oder Ei?
Einleitung: Etwa 10% der Frauen und 30% der Männer leiden an obstruktiver Schlafapnoe (OSA). Die OSA wurde als Ursache für eine linksventrikuläre Hypertrophie beschrieben. Dabei wurde insbesondere das Auftreten einer Hypertrophie des basalen Septums beobachtet. Diese führt zu einer Obstruktion, die eine obstruktive hypertrophe Kardiomyopathie (HOCM) imitiert. Die Prävalenz einer isolierten Hypertrophie des basalen Septums bei Patienten mit OSA ist nicht sehr bekannt.
Methode: Suche nach allen Patienten mit definitiver oder wahrscheinlicher OSA in der echokardiografischen Datenbank, Analyse der klinischen Berichte, kardiovaskulärer Risikofaktoren und Echokardiografiebefunde.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 156 Patienten identifiziert (78% Männer): 24% mit wahrscheinlicher/sehr wahrscheinlicher OSA und 75% mit bestätigter OSA. Von den Patienten hatten 76% eine Hypertonie und 31% eine koronare Herzkrankheit, ein paroxysmales oder permanentes Vorhofflimmern war ebenfalls häufig. Bei 48% fand sich eine Hypertrophie des Septums und bei 36% eine typische asymmetrische Septumhypertrophie, wie sie bei HOCM auftritt. Ein linksventrikulärer Ausflusstraktgradient und/oder eine exzessive Hypertrophie des basalen Septums, die für eine Alkoholablation oder Myektomie qualifizierten, waren nicht selten.
Schlussfolgerung: Bei allen Patienten mit einer asymmetrischen Septumhypertrophie, die einer HOCM ähnelt, sollte eine OSA als potenziell reversible Ursache einer nicht genetisch bedingten linksventrikulären Hypertrophie gesucht und ausgeschlossen werden.
Diaz-Leante C, Caselli S, Hammer H et al.: Swiss Med Wkly 2023; 153 (Suppl. 268): 99 (O73)
Welchen Stellenwert hat die Belastungs-Echokardiografie zur Identifikation einer belastungsinduzierten pulmonalen Hypertonie im Praxisalltag?
Einleitung: Der belastungsinduzierte Lungenarteriendruck kann hilfreich sein, um Dyspnoe bei Anstrengung zu differenzieren. Gemäss Literatur betragen die 95. Perzentilwerte für den PASP («pulmonary artery systolic pressure») nach körperlicher Anstrengung für Personen <30 Jahren 46mmHg, für 31- bis 50-Jährige 50mmHg, für 51- bis 70-Jährige 52mmHg und >70 Jahre 53mmHg. Über die häufigsten Ursachen für eine belastungsinduzierte pulmonale Hypertonie (PHT) existieren nur wenige Daten.
Methode: Suche in der Echokardiodatenbank nach Patienten, bei denen der PAP in Ruhe und nach einer Belastung auf dem Laufband gemessen wurde. Folgende Ab-klärungen/Analysen wurden bei Patienten,
die die Kriterien für eine belastungsinduzierte PHT erfüllten, durchgeführt: NYHA-Klasse, echokardiografische Befunde, kardiovaskuläre Risikofaktoren und die wahrscheinlichste Grunderkrankung, die eine belastungsinduzierte PHT verursacht.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 50 Patienten im Durchschnittsalter von 58 Jahren, 30% Männer, mit einer durchschnittlichen NYHA-Klasse von II identifiziert.
Die wahrscheinlichsten Ätiologien für eine belastungsinduzierte PHT waren diastolische Dysfunktion (38%), Lungenembolie (16%), Herzklappenerkrankung (18%), Lungenerkrankung (14%), Bindegewebserkrankung (6%), bei 4 Patienten (8%) war die Ursache unbekannt. Bei vie
len Patienten lieferte der Lungenarteriendruck nach Belastung den Hinweis für die Diagnose der Dyspnoe.
Schlussfolgerung: Die Messung des Pulmonalarteriendrucks unter Belastung ist äusserst hilfreich, um die Ursache einer Dyspnoe unbekannter Ätiologie zu identifizieren. Die Belastungsechokardiografie ist nicht nur hilfreich zur Diagnose einer koronaren Herzkrankheit, sondern sollte regelmässig mit der Messung des Lungenarteriendrucks kombiniert werden.
Diaz-Leante C, Lam A, Caselli S et al.: Swiss Med Wkly 2023; 153 (Suppl. 268): 28 (O26)
Einfluss von Nierenfunktionsstörungen auf die diagnostische und prognostische Genauigkeit von BNP und NT-proBNP bei AHF
Einleitung: Ziel der Studie war ein Vergleich der diagnostischen und prognostischen Genauigkeit von BNP (natriuretisches Peptid vom B-Typ) und NT-proBNP (N-terminales pro-BNP) bei Patienten mit akuter Dyspnoe, einschliesslich der Auswirkungen der Nierenfunktion.
Methode: In die prospektive Studie wurden unselektierte Patienten aufgenommen, die mit akuter Atemnot in die Notaufnahme kamen. Die endgültige Diagnose wurde zentral von zwei unabhängigen Kardiologen gestellt. Die Bestimmung der BNP- und NT-proBNP-Plasmaspiegel erfolgte bei Aufnahme. Primärer prognostischer Endpunkt war die 360-Tage-Gesamtmortalität.
Ergebnisse: Bei 865 (54,8%) der 1579 Patienten wurde eine akute Herzinsuffizienz (AHF) diagnostiziert. Die Plasmakonzentrationen von BNP und NT-proBNP waren bei einer AHF signifikant höher als bei anderen Ursachen der akuten Dyspnoe (beide p<0,001). Wie der Vergleich der AUC zeigte, war die diagnostische Genauigkeit von BNP derjenigen von NT-proBNP überlegen. Die diagnostische Überlegenheit von BNP war in den vordefinierten Untergruppen entsprechend der Nierenfunktion konsistent und nahm mit dem Ausmass der Nierenfunktionsstörung zu. Im Gegensatz dazu war die prognostische Genauigkeit für die Vorhersage des Todes nach 360 Tagen für NT-proBNP höher als im Vergleich zu BNP. Die diagnostische Überlegenheit von NT-proBNP war in den vordefinierten Untergruppen entsprechend der Nierenfunktion konsistent, nahm jedoch mit dem Ausmass der Nierenfunktionsstörung ab.
Schlussfolgerung: BNP und NT-proBNP haben bei Patienten, die sich mit akuter Dyspnoe präsentieren, eine sehr hohe diagnostische Genauigkeit für eine AHF und eine moderate prognostische Genauigkeit für den Tod. Es besteht eine zahlenmässig geringe, aber eine statistisch und möglicherweise auch klinisch signifikante diagnostische Überlegenheit von BNP und eine prognostische Überlegenheit von NT-proBNP.
Wussler D, Belkin M, Michou E et al.: Swiss Med Wkly 2023; 153 (Suppl. 268): 27 (O25)
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