© Getty Images

Blasenbildende Autoimmundermatosen: eine Übersicht

<p class="article-intro">Bei den bullösen Autoimmundermatosen handelt es sich um eine Gruppe autoimmunologischer Erkrankungen, denen ein Auftreten von Autoantikörpern gegen Struktur- und Adhäsionsmoleküle der Haut bzw. Schleimhaut gemeinsam ist. Als Folge der Dysregulation sowohl der adaptiven humoralen als auch der zellulären Immunität entstehen Spaltbildungen, die klinisch mit Blasen und Erosionen an Haut und/oder Schleimhäuten einhergehen.<sup>1–4</sup></p> <hr /> <p class="article-content"><p>Hinsichtlich der Lokalisation der Spaltbildung ist es m&ouml;glich, die bull&ouml;sen Autoimmundermatosen orientierend in zwei Hauptgruppen einzuteilen:</p> <ol> <li>Bull&ouml;se Autoimmundermatosen mit intraepithelialem Adh&auml;sionsverlust<br /> &bull; Pemphiguserkrankungen</li> <li>Bull&ouml;se Autoimmundermatosen mit subepithelialem Adh&auml;sionsverlust<br /> &bull; Pemphigoiderkrankungen<br /> &bull; Lineare IgA-Dermatose<br /> &bull; Epidermolysis bullosa acquisita<br /> &bull; Dermatitis herpetiformis Duhring</li> </ol> <h2>Pemphiguserkrankungen</h2> <p>Bei Erkrankungen der Pemphigusgruppe kommt es zum Verlust des intraepithelialen Zell-Zell-Kontaktes durch Autoantik&ouml;rper gegen Proteine der Desmosomen (Abb. 1) mit der Folge einer oberfl&auml;chlich gelegenen intraepidermalen Spaltbildung.<br /> Klinisch und immunpathologisch lassen sich verschiedene Pemphigusformen unterscheiden. Circa 80 % der Pemphiguserkrankungen entfallen auf den Pemphigus vulgaris, der sich bevorzugt zwischen dem 4. und 6. Lebensjahrzehnt manifestiert und mit einer Inzidenz von 0,1&ndash;0,5/100 000/Jahr auftritt. &Auml;tiopathogenetisch finden sich immer Autoantik&ouml;rper gegen Desmoglein 3. Zu Beginn der Erkrankung zeigen sich meist sehr schmerzhafte enorale Schleimhauterosionen (Abb. 2a) und nicht selten erfolgt die Erstvorstellung beim Facharzt f&uuml;r Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten. Fakultativ finden sich beim Pemphigus vulgaris auch Antik&ouml;rper gegen Desmoglein 1 mit konsekutiv auch Befall der verhornten Haut (Abb. 2b, d). Das klinische Erscheinungsbild an der Haut ist gepr&auml;gt durch &auml;u&szlig;erst vulnerable Blasen mit d&uuml;nnem Blasendach, welche rasch zerrei&szlig;en und sich daher meist nicht mehr als Blasen, sondern als (sekund&auml;r verkrustete) Erosionen pr&auml;sentieren. Das Nikolski-Ph&auml;nomen I (Abschiebbarkeit der oberen Epidermisschichten durch tangentialen Zug auf intakter Haut) kann in der klinischen Untersuchung ausgel&ouml;st werden.<sup>4</sup><br /> Demgegen&uuml;ber finden sich bei der zweith&auml;ufigsten Pemphiguserkrankung &ndash; dem Pemphigus foliaceus &ndash; Autoantik&ouml;rper nur gegen Desmoglein 1, nicht aber Desmoglein 3. Entsprechend dem Expressionsmuster der Desmogleine betrifft diese Erkrankung daher ausschlie&szlig;lich die verhornenden Hautareale und nicht die Schleimh&auml;ute. Auch hier sind intakte Blasen fast nie zu finden, daf&uuml;r fl&auml;chenhafte Erosionen mit z.T. bl&auml;tterteigartiger Schuppung. Die Hauterscheinungen beginnen h&auml;ufig am behaarten Kopf, im Gesicht oder im Bereich der vorderen und hinteren Schwei&szlig;rinne und breiten sich dann zur Peripherie hin aus.<sup>5</sup><br /> Der sehr selten auftretende paraneoplastische Pemphigus ist insbesondere mit h&auml;matologischen Malignomen (v.a. B-Zell-Non- Hodgkin- Lymphome) assoziiert und weist Autoantik&ouml;rper sowohl gegen desmosomale als auch nicht desmosomale Zielstrukturen auf. Klinisch ist er charakterisiert durch ausgedehnte schmerzhafte Erosionen und Ulzera der Schleimh&auml;ute (v.a. Mund, Lippen, &Ouml;sophagus), konjunktivale Beteiligung und polymorphe Hautver&auml;nderungen.<sup>6</sup><br /> Der IgA-Pemphigus (gekennzeichnet durch intraepidermale IgA-Ablagerungen in der Hautbiopsie zur direkten Immunfluoreszenz) (Abb. 3c) ist die seltenste der Pemphigusvarianten.<sup>6</sup> Klinisch finden sich Pusteln und Vesikel auf erythemat&ouml;sem Grund vornehmlich im Bereich der intertrigin&ouml;sen Areale (Abb. 3a, b).<br /> Bei allen Patienten, bei denen ein Pemphigus diagnostiziert wurde, sollte eine sorgf&auml;ltige Medikamentenanamnese durchgef&uuml;hrt werden, da Arzneimittel wie Penicillamin (das jedoch heutzutage nur noch sehr selten in der Behandlung rheumatischer Erkrankungen zum Einsatz kommt), aber auch ACE-Hemmer wie Captopril, Enalapril oder Lisinopril eine Pemphiguserkrankung induzieren k&ouml;nnen.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Jatros_Derma_1901_Weblinks_jatros_derma_1901_s65_abb1_huegl.jpg" alt="" width="350" height="530" /></p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Jatros_Derma_1901_Weblinks_jatros_derma_1901_s66_abb2_huegl.jpg" alt="" width="350" height="318" /></p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Jatros_Derma_1901_Weblinks_jatros_derma_1901_s66_abb3_huegl.jpg" alt="" width="315" height="304" /></p> <h2>Blasenbildende Autoimmundermatosen mit subepithelialem Adh&auml;sionsverlust</h2> <p>Bei den Pemphigoiderkrankungen zeigen sich die Blasen an der Haut aufgrund der tiefer liegenden subepidermalen Spaltbildung deutlich stabiler und praller als bei den Pemphiguserkrankungen. H&auml;ufig leiden die Patienten an starkem Juckreiz. Das klinische Bild ist heterogen.<br /> Das bull&ouml;se Pemphigoid (BP) ist mit einer Inzidenz von 12&ndash;21 F&auml;llen pro 1 000 000 Einwohner/Jahr die h&auml;ufigste bull&ouml;se Autoimmundermatose. Das Haupterkrankungsalter liegt zwischen dem 60. und 90. Lebensjahr und als Folge der allgemein steigenden Lebenserwartung hat sich die Inzidenz in den letzten Jahren stark erh&ouml;ht. Charakteristisch f&uuml;r das bull&ouml;se Pemphigoid ist das Vorliegen von Autoantik&ouml;rpern gegen zwei hemidesmosomale Strukturproteine der Basalmembranzone: BP180 und/ oder (seltener) BP230 (Abb. 1). Klinisch pr&auml;sentiert sich das bull&ouml;se Pemphigoid durch pralle, mit ser&ouml;ser Fl&uuml;ssigkeit gef&uuml;llte Blasen, disseminierte Erytheme sowie urtikarielle L&auml;sionen, gefolgt von Erosionen und Krusten (Abb. 4a, b). Die Schleimh&auml;ute sind zu 10&ndash;30 % mitbetroffen. In einem pr&auml;monitorischen Stadium kann die Erkrankung &uuml;ber Monate bis Jahre ohne Blasenbildung verlaufen. Bei &auml;lteren Patienten mit starkem Juckreiz und polymorphen Hautl&auml;sionen (Ekzemherde, urtikariell anmutende Plaques, Exkoriationen als Folge des Pruritus) sollte daher differenzialdiagnostisch immer an ein pr&auml;bull&ouml;ses Stadium eines BP gedacht werden.<sup>7</sup><br /> Der Terminus Schleimhautpemphigoid umfasst eine heterogene Gruppe seltener Erkrankungen aus dem Spektrum der bull&ouml;sen Autoimmundermatosen, die mit einer subepithelialen bzw. subepidermalen Blasenbildung einhergeht und bei der die chronisch-entz&uuml;ndlichen Ver&auml;nderungen &uuml;berwiegend im Bereich der Schleimh&auml;ute stattfinden. Die Blasenbildung wird durch Autoantik&ouml;rper gegen Adh&auml;sionsmolek&uuml;le der dermoepidermalen Junktionszone hervorgerufen, wobei mindestens zehn verschiedene Zielantigene identifiziert wurden. Am h&auml;ufigsten finden sich zirkulierende IgG- und/oder IgAAutoantik&ouml;rper gegen BP180. Seltener werden Autoantik&ouml;rper gegen BP230, Laminin-332, &alpha;6&beta;4- Integrin, Laminin 6 oder Kollagen VII nachgewiesen (Abb. 1). Die Identifizierung des Zielantigens ist von gro&szlig;er Bedeutung, da bei einem Subtyp (Anti-Laminin-332-Pemphigoid) in 30 % der F&auml;lle eine Assoziation mit Malignomen beschrieben worden ist und ein entsprechender Tumorausschluss erfolgen sollte. Klinisch k&ouml;nnen beim Schleimhautpemphigoid prinzipiell alle Schleimh&auml;ute mit geschichtetem Plattenepithel betroffen sein. Am h&auml;ufigsten liegt eine Beteiligung der Mundschleimhaut, initial mit dem Bild einer desquamativen Gingivitis, vor. Die Augenbeteiligung beginnt meist einseitig unter dem klinischen Bild einer Konjunktivitis, im Verlauf treten eine Verk&uuml;rzung der konjunktivalen Umschlagfalten (Fornices), Symblepharon, Trichiasis, Synechien und eine Korneaatrophie letztendlich mit Gefahr der Erblindung auf. Endonasale Verkrustungen, Epistaxis, Dysphagie sowie Heiserkeit und Stridor finden sich bei nasopharyngealer Beteiligung bzw. bei Larynxbefall. Bei M&auml;nnern k&ouml;nnen bei genitalem Befall Adh&auml;sionen zwischen Glans penis und Pr&auml;putium auftreten, bei Frauen eine Verlegung des Introitus vaginae. Eine Hautbeteiligung &ndash; klinisch dann &auml;hnlich dem bull&ouml;sen Pemphigoid &ndash; findet sich in ca. 20 % aller F&auml;lle.<sup>7</sup><br /> Beim Pemphigoid gestationis (PG) handelt es sich um eine seltene Schwangerschaftsdermatose, die im II. und III. Trimenon oder unmittelbar postpartal auftreten kann und pathophysiologisch dem bull&ouml;sen Pemphigoid sehr &auml;hnlich ist.<sup>7</sup> Wie bei diesem sind BP180 und &ndash; wesentlich seltener &ndash; BP230 die entscheidenden Zielantigene. Die Ursache f&uuml;r die Entwicklung von Autoantik&ouml;rpern ist bislang noch nicht gekl&auml;rt. Eine wichtige Rolle scheint das HLA-System in der genetischen Pr&auml;disposition zu spielen. Diskutiert wird, dass die Pr&auml;sentation von plazentaren Autoantigenen zusammen mit paternalen HLA-Klasse-II-Molek&uuml;len zu einer Induktion von Autoantik&ouml;rpern f&uuml;hrt. Klinisch geht der Entwicklung spezifischer Effloreszenzen h&auml;ufig ein Prodromalstadium mit intensivem Pruritus voraus. Die Hautver&auml;nderungen beginnen meist periumbilikal (Abb. 5b) und k&ouml;nnen sich dann &uuml;ber das gesamte Integument ausbreiten. Die h&auml;ufigsten L&auml;sionen sind urtikarielle Papeln und/oder Plaques, die gelegentlich auch korkadenf&ouml;rmig imponieren. Erst im Verlauf entwickeln sich bei den meisten Patientinnen gruppierte Bl&auml;schen oder pralle Blasen (Abb. 6).<br /> Die lineare IgA-Dermatose (LAD) ist die h&auml;ufigste autoimmunbull&ouml;se Dermatose des Kindesalters und beginnt dann meist vor dem 6. Lebensjahr. Im Erwachsenenalter ist eine Erstmanifestation in jedem Lebensalter m&ouml;glich, h&auml;ufiger jedoch erst nach dem 60. Lebensjahr.<sup>8</sup> Wie das Schleimhautpemphigoid gilt sie als heterogenes Krankheitsbild. Charakteristisch sind lineare Ablagerungen vom IgATyp entlang der dermoepidermalen Junktionszone in der Hautbiopsie zur direkten Immunfluoreszenz. Die IgA-Autoantik&ouml;rper richten sich am h&auml;ufigsten gegen ein 97-kDa-Protein (LABD-97) und ein 120-kDa- Protein (LAD-1), die durch proteolytische Spaltung des extrazellul&auml;ren Teils von BP180 entstehen. Klinisch finden sich h&auml;ufig anul&auml;r bzw. polyzyklisch angeordnete Blasen auf gesunder oder erythemat&ouml;ser Haut mit im Kindesalter bevorzugtem Befall von Gesicht (v.a. perioral und Ohren), Anogenitalregion sowie seltener an Stamm, H&auml;nden und F&uuml;&szlig;en (Abb. 6). An den Schleimh&auml;uten, insbesondere an den Konjunktiven, kann es, wie beim Schleimhautpemphigoid, zur Narbenbildung bis hin zur Erblindung kommen.<br /> Das klinische Bild der Epidermolysis bullosa acquisita (EBA), bei der &auml;tiopathogenetisch Antik&ouml;rper der Klasse IgG (und IgA) gegen Kollagen VII vorliegen (Abb. 1), variiert stark. Bei der mechanobull&ouml;sen Variante weist die Haut eine starke Verletzlichkeit auf und es finden sich Blasen und Erosionen, die narbig oder mit Milien abheilen, insbesondere im Bereich mechanisch belasteter Areale wie Handr&uuml;cken, Ellenbogen, Knie, Sakralregion und Zehen. Bei den entz&uuml;ndlichen Varianten zeigt diese Erkrankung ein klinisches Bild, das vom bull&ouml;sen Pemphigoid oder dem Schleimhautpemphigoid nur schwer zu unterscheiden sein kann.<sup>9</sup><br /> Bei der Dermatitis herpetiformis Duhring handelt es sich um eine seltene kutane Unterform der glutensensitiven Krankheiten. Als Autoantigene konnten vor einigen Jahren die epidermale Transglutaminase (Transglutaminase 3) sowie die Gewebstransglutaminase (Transglutaminase 2) identifiziert werden. Patienten mit dieser Erkrankung entwickeln Papeln und Bl&auml;schen vor allem an den Streckseiten der Extremit&auml;ten, am behaarten Kopf, gluteal und sakral. Es handelt sich um eine extrem juckende Erkrankung. Daher sollte bei jedem Patienten mit im Vordergrund stehenden Kratzexkoriationen im Bereich der genannten Pr&auml;dilektionsstellen ein Morbus Duhring in Betracht gezogen werden.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Jatros_Derma_1901_Weblinks_jatros_derma_1901_s66_abb4_huegl.jpg" alt="" width="315" height="304" /></p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Jatros_Derma_1901_Weblinks_jatros_derma_1901_s67_abb5_huegl.jpg" alt="" width="600" height="241" /></p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Jatros_Derma_1901_Weblinks_jatros_derma_1901_s67_abb6_huegl.jpg" alt="" width="600" height="261" /></p> <h2>Diagnostik bull&ouml;ser Autoimmundermatosen</h2> <p>histologischen Untersuchung kann die Lokalisation der Spaltbildung dargestellt werden. Der diagnostische Goldstandard ist jedoch der Nachweis gewebegebundener Autoantik&ouml;rper (IgG, IgA und/oder Komplementfaktor C3) in Biopsien peril&auml;sionaler Haut mittels direkter Immunfluoreszenz. Die Lokalisation der Antik&ouml;rper interzellul&auml;r in der Epidermis oder entlang der dermoepidermalen Junktionszone erlaubt eine unmittelbare Unterscheidung zwischen dem Vorliegen einer Pemphiguserkrankung oder einer Erkrankung aus dem Spektrum der subepithelialen bull&ouml;sen Autoimmundermatosen. Bei &Uuml;berwiegen von Pr&auml;zipitaten des IgAIsotyps kann &ndash; abh&auml;ngig vom Muster &ndash; ein IgA-Pemphigus (Abb. 3c), eine lineare IgADermatose oder ein Morbus Duhring diagnostiziert werden.<br /> In Erg&auml;nzung zu den (Schleim-)Hautbiopsien und zur exakten Charakterisierung der verschiedenen Unterformen bedarf es serologischer Untersuchungen. Als Screeningtest hat sich hierf&uuml;r die indirekte Immunfluoreszenz auf Affen&ouml;sophagus sowie auf humaner Salzspalthaut etabliert. Die Identifizierung der Zielantigene erfolgt anschlie&szlig;end mithilfe verschiedener ELISA und ggf. spezifischer Immunoblot- Untersuchungen.<sup>3</sup><br /> Die Autoantik&ouml;rperkonzentrationen im Serum von Pemphigus- und Pemphigoidpatienten korrelieren meist gut mit der Krankheitsaktivit&auml;t und eignen sich aus diesem Grund auch f&uuml;r das Monitoring der Krankheitsaktivit&auml;t und zur Einsch&auml;tzung des weiteren Therapiebedarfs.</p> <h2>Therapie der bull&ouml;sen Autoimmundermatosen</h2> <p>Im Allgemeinen richtet sich die Therapie der blasenbildenden Autoimmundermatosen nach dem Schweregrad einerseits und der diagnostizierten Unterform andererseits. Im Falle beispielsweise eines milden lokalisierten bull&ouml;sen Pemphigoids kann eine reine Lokalbehandlung mit hochpotenten Steroiden der Klasse IV (Clobetasolpropionat 0,05 % Salbe) ausreichend sein. In den meisten F&auml;llen jedoch ist eine systemische Kortikosteroidgabe in Kombination mit anderen Immunsuppressiva (z.B. Azathioprin, Mycophenolat, Cyclosporin, Methotrexat, Cyclophosphamid) indiziert. Dapson ist Mittel der ersten Wahl bei der linearen IgA-Dermatose, der Dermatitis herpetiformis Duhring und dem unkomplizierten rein oralen Schleimhautpemphigoid. In schweren oder therapieresistenten F&auml;llen k&ouml;nnen intraven&ouml;se Immunglobuline (IVIG), Immunadsorption und/oder Rituximab eingesetzt werden.<sup>10</sup> In den letzten Jahren wurden zudem mehrfach Fallberichte publiziert, die die Wirksamkeit einer Therapie mit dem Anti-IgE-Antik&ouml;rper Omalizumab beim bull&ouml;sen Pemphigoid demonstrieren.<sup>11</sup> Die pathogenetische Bedeutung von Antik&ouml;rpern der IgE-Klasse ist derzeit Gegenstand intensiver Grundlagenforschung.<sup>12</sup><br /> Die Betreuung von Patienten mit blasenbildenden Autoimmundermatosen sollte in spezialisierten Zentren erfolgen und erfordert &ndash; insbesondere bei Vorliegen eines Subtyps mit Schleimhautbefall &ndash; einen interdisziplin&auml;ren Ansatz mit Involvierung von Ophtalmologen, HNO-&Auml;rzten, Zahn&auml;rzten, Gyn&auml;kologen, Gastroenterologen sowie der/dem dermatologischen Fach&auml;rztin/-arzt als Koordinator.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Jatros_Derma_1901_Weblinks_jatros_derma_1901_s68_tab1_huegl.jpg" alt="" width="800" height="1042" /></p></p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p><strong>1</strong> Kneisel A, Hertl M: Autoimmune bullous skin diseases. Part 1: Clinical manifestations. J Dtsch Dermatol Ges 2011; 9(10): 844-56 <strong>2</strong> Kneisel A, Hertl M: Autoimmune bullous skin diseases. Part 2: Diagnosis and therapy. J Dtsch Dermatol Ges 2011; 9: 927-47 <strong>3</strong> Schmidt E, Groves R: Immunobullous diseases. In: Griffith C, Barker J, Chalmers R, Bleiker T, Creamer D (Eds): Rook&rsquo;s Textbook of Dermatology. Part 3, chapter 50. 9&lt;sup&gt;th&lt;/sup&gt; edition, Chichester: Wiley-Blackwell, 2016; 50: 1-56 <strong>4</strong> Schmidt E, Zillikens D: The diagnosis and treatment of autoimmune blistering skin diseases. Dtsch Arztebl Int 2011; 108: 399-405 <strong>5</strong> James KA, Culton DA, Diaz LA, Kirk A: Diagnosis and clinical features of pemphigus foliaceus. Dermatol Clin 2011; 29(3): 405-412 <strong>6</strong> Paolino G, Didona D, Magliulo G et al.: Paraneoplastic pemphigus: insight into the autoimmune pathogenesis, clinical features and therapy. Int J Mol Sci 2017; 18(12): 2532 <strong>7</strong> Schmidt E, Zillikens D: Pemphigoid diseases. Lancet 2013; 381: 320-32 <strong>8</strong> Fortuna G, Marinkovich MP: Linear immunoglobulin A bullous dermatosis. Clin Dermatol 2012; 30(1): 38-50 <strong>9</strong> Koga H, Prost-Squarcioni C, Iwata H et al.: Epidermolysis bullosa acquisita: the 2019 update. Front Med (Lausanne) 2019; 5: 362 <strong>10</strong> Eming R, Sticherling M, Hofmann SC et al.: S2k guidelines for the treatment of pemphigus vulgaris/foliaceus and bullous pemphigoid. J Dtsch Dermatol Ges 2015; 13: 833-44 <strong>11</strong> Yu KK, Crew AB, Messingham KA et al.: Omalizumab therapy for bullous pemphigoid. J Am Acad Dermatol 2014; 71(3): 468- 74 <strong>12</strong> van Beek N, Schulze FS, Zillikens D, Schmidt E: IgEmediated mechanisms in bullous pemphigoid and other autoimmune bullous diseases. Expert Rev Clin Immunol 2016; 12(3): 267-77</p> </div> </p>
Back to top