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Ernährung: die treibende Kraft für IBD?

<p class="article-intro">Patienten, die mit der Diagnose chronisch-entzündliche Darmerkrankung (IBD) konfrontiert sind, stellen immer eine Reihe von Fragen, die mit der Ernährung zusammenhängen. Diese Fragen sind für die Betroffenen von grosser Bedeutung und es bedarf einer fundierten Kenntnis auf der Seite der Behandler, um hier vernünftige und richtige Aussagen machen zu können. Im Folgenden werden die Mechanismen, über die eine Diät oder die Ernährung Einfluss auf IBD nehmen können, diskutiert und zusammengefasst.</p> <p class="article-content"><div id="keypoints"> <h2>Keypoints</h2> <ul> <li>Es gibt bisher keinen Nahrungsbestandteil, f&uuml;r den nachgewiesen w&auml;re, dass er eine chronisch-entz&uuml;ndliche Darmerkrankung ausl&ouml;sen k&ouml;nnte.</li> <li>Einige Nahrungsbestandteile k&ouml;nnen eine bestehende Entz&uuml;ndung verst&auml;rken.</li> <li>Eine IBD-Di&auml;t existiert nicht und macht in den meisten F&auml;llen keinen Sinn.</li> </ul> </div> <h2>K&ouml;nnen Nahrungsbestandteile IBD ausl&ouml;sen?</h2> <p>Als Ursachen f&uuml;r die Entstehung eines Morbus Crohn (MC) oder einer Colitis ulcerosa (CU) wurden inzwischen &uuml;ber 200 genetische Risikofaktoren identifiziert.<sup>1</sup> W&auml;hrend wir auf der einen Seite viel &uuml;ber diese genetischen Risikofaktoren wissen, ist unser Wissen zu Nahrungsfaktoren, die eine Darmentz&uuml;ndung ausl&ouml;sen k&ouml;nnten, andererseits noch sehr beschr&auml;nkt.<sup>2</sup> Die Untersuchung von relevanten Umweltfaktoren, dem sogenannten Exposom, ist komplex. Diese Faktoren wirken schon auf den Menschen ein, bevor die Erkrankung ausbricht, und es ist daher sehr schwer, einen kausalen Zusammenhang herzustellen. <sup>3</sup> Ern&auml;hrungsfaktoren, f&uuml;r die ein Zusammenhang mit IBD beschrieben wurde, sind daher meist nicht urs&auml;chlich f&uuml;r die Erkrankung, sondern k&ouml;nnen gegebenenfalls Sch&uuml;be der Darmentz&uuml;ndung ausl&ouml;sen oder verhindern.<br /> Umweltfaktoren, f&uuml;r die bisher ein Einfluss auf die Pathogenese bzw. Schubausl&ouml;sung von IBD mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit nachgewiesen wurde, sind die Vitamin-D-Aufnahme, das Rauchen und bestimmte Nahrungsmittelzus&auml;tze.<sup>4</sup> Eine geringe Vitamin-D-Aufnahme geht mit einem erh&ouml;hten Risiko einher, einen MC oder eine CU zu entwickeln.<sup>5, 6</sup> Dar&uuml;ber hinaus sind niedrige Vitamin-D-Spiegel mit einem hohen Risiko, einen Entz&uuml;ndungsschub der chronisch-entz&uuml;ndlichen Darmerkrankung zu erleiden, assoziiert.<sup>5, 6</sup> Eine Vitamin-D-Supplementation ist sowohl beim MC als auch bei der CU geeignet, die H&auml;ufigkeit von Sch&uuml;ben zu reduzieren. <sup>7</sup> Damit ist Vitamin D offensichtlich ein Di&auml;tfaktor, der mit dem Risiko, eine IBD zu bekommen, assoziiert ist und der Sch&uuml;ben vorbeugen kann. F&uuml;r das Rauchen sind gegens&auml;tzliche Einfl&uuml;sse bei MC und CU beschrieben. W&auml;hrend das Rauchen den Verlauf eines MC negativ beeinflusst und zu mehr Komplikationen f&uuml;hrt, ist es bei der CU protektiv.<sup>8</sup> Rauchen hat einen starken Einfluss auf die Zusammensetzung des Darmmikrobioms. Es wird vermutet, dass das Rauchen hier&uuml;ber auch seinen modulierenden Einfluss auf den MC oder die CU aus&uuml;bt.<sup>9</sup><br /> In den letzten Jahren wurden Nahrungsmittelzus&auml;tze beschrieben, die eine bestehende Entz&uuml;ndung bei CU oder MC verschlechtern k&ouml;nnen. Zu diesen Nahrungsmittelzus&auml;tzen geh&ouml;ren zum Beispiel Aluminiumsalze. Im Tiermodell k&ouml;nnen sie eine Darmentz&uuml;ndung drastisch verschlechtern. <sup>10</sup> Dar&uuml;ber hinaus wurden Emulgatoren als m&ouml;gliche pathogenetisch relevante Faktoren beschrieben.<sup>11</sup> Sie k&ouml;nnen zu einer Ver&auml;nderung der Bakterienzusammensetzung im Darmlumen und dann zu einer Barriereverschlechterung der Darmwand f&uuml;hren und somit einer Entz&uuml;ndung Vorschub leisten.<sup>11</sup> Ein weiterer Bestandteil von Nahrungsmitteln, der eine bestehende Entz&uuml;ndung verst&auml;rken kann, ist das Titandioxid.<sup>12</sup> Das ist ein weisses Pulver, das h&auml;ufig Nahrungsmitteln zugesetzt wird, um deren Streueigenschaften zu verbessern, oder damit ein graues Nahrungsmittel weiss und strahlend aussieht. Titandioxid wird normalerweise als Mikropartikel der Nahrung zugesetzt. Diese Mikropartikel sind ungef&auml;hrlich. Eine Entz&uuml;ndung verschlimmern k&ouml;nnen jedoch Nanopartikel, also kleinere Partikel als die eigentlich als Nahrungszusatz zugelassenen Mikropartikel. Diese sind als Verunreinigung in vielen Titandioxidpr&auml;parationen enthalten. Sie k&ouml;nnen durch Zellmembranen dringen und in Zellen den sogenannten Inflammasomkomplex aktivieren, was zu einer vermehrten Sekretion von proinflammatorischen Zytokinen f&uuml;hrt.<sup>12</sup> Allgemein wird daher empfohlen, m&ouml;glichst wenig aufbereitete Nahrungsmittel zu sich zu nehmen, wenn man eine chronisch-entz&uuml;ndliche Darmerkrankung hat. Die meisten Convenient- Food-Pr&auml;parate enthalten den einen oder anderen dieser Zusatzstoffe und sollten daher vermieden werden. Es ist jedoch zu bedenken, dass die meisten der oben genannten Erkenntnisse aus Tierversuchen stammen, die m&ouml;glicherweise nur bedingt auf den Menschen zu &uuml;bertragen sind.</p> <h2>Gibt es eine spezifische Di&auml;t f&uuml;r IBD-Patienten?</h2> <p>Eine Studie von Hou JK et al hat 2014 die im Internet existierenden Ern&auml;hrungsempfehlungen f&uuml;r IBD-Patienten zusammengefasst (Tab. 1).<sup>13</sup> Die Di&auml;tempfehlungen widersprechen einander, sind zum Teil sogar in sich widerspr&uuml;chlich und nicht sinnvoll einzuhalten. Es zeigt sich, dass sowohl vom Verzehr von Fr&uuml;chten gewarnt wie auch dazu angeraten wird. Dasselbe gilt f&uuml;r Proteine. W&auml;hrend in manchen Publikationen zum Verzehr von proteinreicher Nahrung geraten wird, warnen andere Publikationen davor. Auch f&uuml;r Ballaststoffe kann dies konstatiert werden. Grunds&auml;tzlich ist nahezu zu jeder Di&auml;t eine widerspr&uuml;chliche Di&auml;t publiziert. Selbst f&uuml;r die &laquo;&uuml;blichen Verd&auml;chtigen&raquo; wie die sogenannte &laquo;Western Diet&raquo; und die &laquo;ballaststoffarme Di&auml;t&raquo; konnte nicht eindeutig nachgewiesen werden, dass durch sie besonders h&auml;ufig chronisch-entz&uuml;ndliche Darmerkrankungen ausgel&ouml;st werden. Eine spezifische Di&auml;t kann also nicht empfohlen werden. Im Gegenteil muss vor dem Auftreten von Mangelzust&auml;nden gewarnt werden, wenn zus&auml;tzlich zu den Mangelerscheinungen, die im Rahmen einer chronisch-entz&uuml;ndlichen Darmerkrankung ohnehin auftreten k&ouml;nnen, restriktive Di&auml;ten eingehalten werden.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2017_Leading Opinions_Innere_1701_Weblinks_s26_tab1.jpg" alt="" width="1419" height="2027" /></p> <h2>Gibt es allgemeine Di&auml;tempfehlungen bei IBD?</h2> <p>Trotz des Mangels an spezifischen Di&auml;tempfehlungen gibt es nat&uuml;rlich allgemeine Di&auml;tempfehlungen, die f&uuml;r Patienten mit IBD von Nutzen sein k&ouml;nnen.<br /> In der Remission, wenn also Entz&uuml;ndungsfreiheit besteht, sollte eine ausgewogene Ern&auml;hrung nach den allgemeinen Empfehlungen eingehalten werden. Mehrere kleinere Mahlzeiten pro Tag (4&ndash;5) sind einer schweren Hauptmahlzeit vorzuziehen. Generell sollten individuelle Unvertr&auml;glichkeiten ber&uuml;cksichtigt werden. Sicherlich gibt es im Einzelfall Unvertr&auml;glichkeiten, die auch nachvollziehbar sind, die jedoch nicht verallgemeinert werden k&ouml;nnen. Einseitige Ern&auml;hrungsformen wie besonders restriktive Di&auml;ten sollten vermieden werden. Einer Mangelern&auml;hrung ist vorzubeugen und eine Unterern&auml;hrung zu korrigieren.<br /> Was sind nun die Unvertr&auml;glichkeiten, &uuml;ber die immer wieder berichtet wird? Bei Patienten mit IBD besteht h&auml;ufig eine relative Unvertr&auml;glichkeit von</p> <ul> <li>grob gemahlenem Getreide</li> <li>grob gemahlenen N&uuml;ssen und Kernen</li> <li>H&uuml;lsenfr&uuml;chten in gr&ouml;sseren Mengen</li> <li>hartschaligen Fr&uuml;chten</li> <li>bl&auml;hendem Gem&uuml;se</li> <li>kohlens&auml;urehaltigen Getr&auml;nken</li> <li>scharfen Gew&uuml;rzen</li> <li>sehr fettreichen, frittierten Speisen</li> <li>S&uuml;ssstoff- und Zuckeraustauschstoffen in Light-Produkten</li> </ul> <p>H&auml;ufig tritt bei IBD-Patienten eine sekund&auml;re Laktoseintoleranz auf. Diese muss nicht im Einzelfall gesucht werden, da die Gentests f&uuml;r eine Laktoseintoleranz hier oft nicht richtungsweisend sind. Man sollte allerdings auf ihre geh&auml;ufte Pr&auml;valenz hinweisen und entsprechende Di&auml;tempfehlungen geben.<br /> Wie sollte die Ern&auml;hrung in einem akuten Schub der IBD aussehen? Bei einem milden Verlauf ist zu leichter Vollkost zu raten, bei der individuelle Unvertr&auml;glichkeiten ber&uuml;cksichtigt werden. Eventuell sollte einer laktosearmen und/oder ballaststoffarmen Ern&auml;hrung der Vorzug gegeben werden. Bei schweren Verl&auml;ufen mit Gewichtsverlust sollte eine leichte Vollkost mit Zusatznahrung angestrebt werden. Die Ern&auml;hrung sollte definitiv laktose- und ballaststoffarm sein. Gegebenenfalls kann auch eine enterale Ern&auml;hrung ins Auge gefasst werden.<br /> Bei Vorliegen einer Stenose sind Nahrungsmittel zu vermeiden, die in der Stenose impaktieren und zu einem akuten Ileus f&uuml;hren k&ouml;nnen. Hierzu geh&ouml;ren N&uuml;sse und Samen, hartschalige Fr&uuml;chte und Gem&uuml;se (z.B. Trauben, Peperoni und Tomaten), langfaserige Gem&uuml;se (Spargel, Blattspinat, Pilze und Rhabarber), H&uuml;lsenfr&uuml;chte (Linsen, Bohnen und Kichererbsen), grobes Vollkornbrot und Ballaststoffpr&auml;parate (z.B. Kleie).<br /> Trinknahrungen haben prinzipiell den Vorteil, dass sie viele Kalorien und Proteine in wenig Volumen zur Verf&uuml;gung stellen. Sie sind jedoch bei Abneigung gegen S&uuml;sses ungeeignet, haben h&auml;ufig einen &laquo;chemischen&raquo; Geschmack, sind dickfl&uuml;ssig und verursachen nicht selten Diarrh&ouml;.</p> <h2>Wie sehen also Behandlungsempfehlungen zur Ern&auml;hrung bei IBD aus?</h2> <p>Zun&auml;chst sollten Mangelerscheinungen korrigiert werden. Dar&uuml;ber hinaus sollte eine spezifische Behandlung pathophysiologischer Konsequenzen von M&auml;ngeln stattfinden. Eine katabole Stoffwechsellage muss beendet und ein anaboler Stoffwechsel induziert werden. Hierunter kommt es auch zu einer Besserung der Entz&uuml;ndungssituation. Das K&ouml;rpergewicht sollte korrigiert und die Lebensqualit&auml;t damit verbessert werden. Bei einer aktiven IBD sollten 25&ndash;30kcal/kg Idealgewicht pro Tag aufgenommen werden. H&ouml;here Remissionsraten werden erzielt, wenn eine enterale Ern&auml;hrung &uuml;ber 30kcal bis zu 45kcal/kg Idealgewicht pro Tag angestrebt wird. Bei Proteinmangel sollte eine Aufnahme von 1,2&ndash;1,5g/kg K&ouml;rpergewicht und Tag erfolgen.</p> <h2>K&ouml;nnen Ballaststoffe IBD verschlechtern oder verbessern?</h2> <p>Zu den Effekten der Ballaststoffe gab es ebenfalls im Jahr 2014 eine &Uuml;bersichtsarbeit, die zeigen konnte, dass w&auml;hrend der Remissionsphasen Ballaststoffe &uuml;berwiegend positive Eigenschaften haben.<sup>14</sup> Bei Patienten in Remission und ohne Hinweise auf eine Striktur oder Stenose sollten deshalb Ballaststoffe definitiv nicht eingeschr&auml;nkt werden. In einzelnen Studien hatten die Ballaststoffe ebenfalls positive Eigenschaften. Dies liess sich jedoch nicht &uuml;ber alle Studien verfolgen.<br /> W&auml;hrend eines akuten Schubes k&ouml;nnen Ballaststoffe die Symptomatik verschlechtern. Sie sollten nur restriktiv mit der Nahrung aufgenommen werden.</p> <h2>Wie h&auml;ufig sind Mangelerscheinungen bei IBD? K&ouml;nnen sie durch Di&auml;ten verschlechtert werden?</h2> <p>In der Tat k&ouml;nnen Di&auml;ten die H&auml;ufigkeit von Mangelerscheinungen bei IBD erh&ouml;hen. Tabelle 2 gibt die H&auml;ufigkeiten von Ern&auml;hrungsmangelzust&auml;nden bei MC und CU an.<sup>15</sup> Untergewicht wird in 20&ndash;70 % gefunden. Sehr h&auml;ufig sind Laktoseintoleranz, An&auml;mie, Fols&auml;uremangel, Vitamin- B12-Mangel, Eisenmangel und die daraus folgenden Konsequenzen. Dar&uuml;ber hinaus werden h&auml;ufig Kalzium-, Magnesium-, Zink- und Fetts&auml;uremangel beobachtet. Diese M&auml;ngel m&uuml;ssen gefunden und gegebenenfalls substituiert werden. Ein Zinkmangel, der zum Beispiel bei 40&ndash;50 % der Patienten mit MC vorliegt (Risikofaktoren: Stoma, Fisteln, hohe Stuhlfrequenz), kann sich in schlechter Wundheilung manifestieren. Diese schlechte Wundheilung trifft nat&uuml;rlich auch auf die Darmmukosa zu, was bei IBD besonders fatal ist. Dar&uuml;ber hinaus k&ouml;nnen Akrodermatitis, Alopezie, Depression oder eine gest&ouml;rte Glukosetoleranz auftreten. Die Therapie des Zinkmangels ist eine orale Zinksupplementation mit bis zu 15mg pro Tag. Bis zu 66 % der Patienten mit CU und 25&ndash;40 % der Patienten mit MC haben einen Eisenmangel. Dieser wird verst&auml;rkt durch chronischen Blutverlust, aber auch durch die sogenannte &laquo;anemia of chronic inflammation &raquo;. Eine An&auml;mie ist h&auml;ufig die Folge. Eisen sollte bei IBD immer intraven&ouml;s substituiert werden.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2017_Leading Opinions_Innere_1701_Weblinks_s26_tab2.jpg" alt="" width="686" height="985" /></p> <h2>Eisen und Schubausl&ouml;sung bei IBD</h2> <p>F&uuml;r eine orale Eisentherapie konnte gezeigt werden, dass geh&auml;uft Sch&uuml;be von IBD auftreten k&ouml;nnen. Bei Patienten mit IBD besteht eine erh&ouml;hte Unvertr&auml;glichkeit gegen&uuml;ber Eisentabletten. Daher wird grunds&auml;tzlich empfohlen, Eisen, wenn ein st&auml;rkerer Eisenmangel bzw. eine An&auml;mie vorliegen, intraven&ouml;s zu substituieren. Bei Vorliegen einer aktiven IBD sollten mindestens alle 3 Monate ein komplettes Blutbild, das Serumferritin, die Transferrins&auml;ttigung und das CRP erhoben werden. Bei Remission oder milder Erkrankung gen&uuml;gt ein Intervall alle 6&ndash;12 Monate. Wichtig ist es, zwischen einem normalen Eisenspeicher, einem funktionellen Eisenmangel und einem absoluten Eisenmangel zu unterscheiden. Beim funktionellen Eisenmangel ist das erythrozyt&auml;re Eisen vermindert, die Eisenspeicher sind jedoch normal. Man spricht hier auch von der &laquo;anemia of chronic diseases&raquo;. Hierf&uuml;r sind metabolische Ursachen und nicht eine mangelnde Eisenaufnahme urs&auml;chlich. Beim absoluten Eisenmangel sind auch die Eisenspeicher vermindert. Leider wird der Ferritinwert h&auml;ufig falsch interpretiert. Das Vorhandensein einer Entz&uuml;ndung f&uuml;hrt zu falsch hohen Ferritinwerten. Daher wird im ECCO Anemia Statement 1E aufgef&uuml;hrt: &laquo;Bei Vorliegen einer biochemischen oder klinischen Entz&uuml;ndung sind die diagnostischen Kriterien f&uuml;r die &lsaquo;anemia of chronic diseases&rsaquo; ein Ferritinwert &gt;100mg/l und eine Transferrins&auml;ttigung &lt;20 % . Wenn die Ferritinwerte zwischen 30 und 100mg/l sind, liegt wahrscheinlich eine Kombination von Eisenmangel und &lsaquo;anemia of chronic diseases&rsaquo; vor.&raquo; Generell zeigt bei IBD die intraven&ouml;se Applikation von Eisen geringere Nebenwirkungen und eine h&ouml;here Effizienz. Sie kann auch nicht h&auml;matologische Probleme des Eisenmangels wie z.B. Abgeschlagenheit, Fatigue, Konzentrationsschw&auml;che, Restless-Legs- Syndrom, reduzierte Immunfunktionen und Haarverlust verbessern. Die ECCOLeitlinien fordern daher ein systematisches Screening. Das Ziel der Eisensupplementation ist dabei die Normalisierung des H&auml;moglobinwertes und der Eisenspeicher (Ferritin, Transferrins&auml;ttigung). Eisenmangel neigt bekannterweise zum Rezidiv, daher ist ein dauerhaftes Monitoring notwendig.</p></p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p><strong>1</strong> Ye BD, McGovern DP: Genetic variation in IBD: progress, clues to pathogenesis and possible clinical utility. Expert Rev Clin Immunol 2016; 12(10): 1091-107 <strong>2</strong> Abegunde AT et al: Environmental risk factors for inflammatory bowel diseases: Evidence based literature review. World J Gastroenterol 2016; 22(27): 6296-317 <strong>3</strong> Rogler G, Vavricka S: Exposome in IBD: recent insights in environmental factors that influence the onset and course of IBD. Inflamm Bowel Dis 2015; 21(2): 400-8 <strong>4</strong> Ananthakrishnan AN: Environmental risk factors for inflammatory bowel disease. Gastroenterol Hepatol (N Y) 2013; 9(6): 367-74 <strong>5</strong> Gubatan J et al: Low serum vitamin D during remission increases risk of clinical relapse in patients with ulcerative colitis. Clin Gastroenterol Hepatol 2016; doi: 10.1016/j. cgh.2016.05.035 [Epub ahead of print] <strong>6</strong> Kabbani, TA et al: Association of vitamin D level with clinical status in inflammatory bowel disease: a 5-year longitudinal study. Am J Gastroenterol 2016; 111(5): 712-9 <strong>7</strong> Frigstad SO et al: Vitamin D deficiency in inflammatory bowel disease: prevalence and predictors in a Norwegian outpatient population. Scand J Gastroenterol 2016; 1-7 <strong>8</strong> Cosnes J et al: Smoking, physical activity, nutrition and lifestyle: environmental factors and their impact on IBD. Dig Dis 2010; 28(3): 411-7 <strong>9</strong> Biedermann L et al: Smoking cessation induces profound changes in the composition of the intestinal microbiota in humans. PLoS One 2013; 8(3): e59260 <strong>10</strong> Pineton de Chambrun G et al: Aluminum enhances inflammation and decreases mucosal healing in experimental colitis in mice. Mucosal Immunol 2014; 7(3): 589- 601 <strong>11</strong> Chassaing B et al: Dietary emulsifiers impact the mouse gut microbiota promoting colitis and metabolic syndrome. Nature 2015; 519(7541): 92-6 <strong>12</strong> Ruiz PA et al: Titanium dioxide nanoparticles exacerbate DSS-induced colitis: role of the NLRP3 inflammasome. Gut 2016; doi: 10.1136/gutjnl-2015-310297 [Epub ahead of print] <strong>13</strong> Hou JK et al: Diet and inflammatory bowel disease: review of patient-targeted recommendations. Clin Gastroenterol Hepatol 2014; 12(10): 1592-600 <strong>14</strong> Wedlake L et al: Fiber in the treatment and maintenance of inflammatory bowel disease: a systematic review of randomized controlled trials. Inflamm Bowel Dis 2014; 20(3): 576-86 <strong>15</strong> Filippi J et al: Nutritional deficiencies in patients with Crohn&rsquo;s disease in remission. Inflamm Bowel Dis 2006; 12(3): 185-91</p> </div> </p>
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