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Polyneuropathien: Leitlinien und Alltag

<p class="article-intro">Die Polyneuropathie bedarf einer ausführlichen und gewissenhaften Diagnostik zur Erfassung der Ätiologie. Anschließend ist ein breites therapeutisches Regime notwendig, um die nicht kausal heilbare Erkrankung bestmöglich zu managen und den Verlauf positiv zu beeinflussen. Ein therapeutischer Nihilismus sollte bei der Behandlung der Polyneuropathie jedenfalls der Vergangenheit angehören.</p> <hr /> <p class="article-content"><h2>Definition</h2> <p>Bei Polyneuropathien (PNP) handelt es sich um generalisierte Erkrankungen des peripheren Nervensystems. Sie umfassen somit die motorischen, sensiblen und autonomen Nerven mit ihren Schwann-Zellen, ganglion&auml;ren Satellitenzellen, bindegewebigen Strukturen (Peri- und Epineurium) sowie die versorgenden Blut- und Lymphgef&auml;&szlig;e.</p> <h2>Einteilung</h2> <p>Die Einteilung kann nach zeitlichen, klinischen, neurophysiologischen und &auml;tiologischen Gesichtspunkten erfolgen. Im klinischen Alltag ist die Kombination dieser Faktoren hilfreich.<br /> <br /><strong> Klinische Einteilung</strong><br /> Diese beruht auf der Anamnese und Symptomschilderung des Patienten sowie dem Ergebnis der klinisch-neurologischen Untersuchung. Die Beschwerden sind vielf&auml;ltig (Tab. 1). Gerade nach den autonomen Symptomen sollte bei der Anamnese durch den Arzt aktiv gefragt werden, sie sind wesentlich in der interdisziplin&auml;ren Betreuung von PNP-Patienten.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_data_Zeitungen_2016_Jatros_Neuro_1604_Weblinks_Seite16.jpg" alt="" width="" height="" /></p> <p><strong>Zeitlicher Verlauf</strong><br /> Das Krankheitsbild wird eingeteilt in akute Formen (&lt;4 Wochen), z.B. Guillain-Barr&eacute;-Syndrom (GBS), subakute Formen (4&ndash;8 Wochen), z.B. chronische inflammatorische demyelinisierende Polyneuropathie (CIDP), und chronische Formen (&gt;8 Wochen) &ndash; die allermeisten Neuropathien. Wesentlich ist, dass einzelne Krankheitsbilder, wie die vaskulitische PNP, sowohl akute als auch chronische Verlaufsformen zeigen.</p> <h2>Diagnose</h2> <p><strong>Anamneseerfassung</strong><br /> Hier ist vor allem die Erfassung von Grunderkrankungen und von differenzialdiagnostisch relevanten Erkrankungen wesentlich, insbesondere St&ouml;rungen im Bereich der Wirbels&auml;ule.<br /> <br /><strong> Familienanamnese</strong><br /> Hier sind gezielte Fragen nach Gehbehinderungen, Fu&szlig;deformit&auml;ten, auffallend d&uuml;nnen Waden, aber auch nach sportlichen Aktivit&auml;ten in Kindheit und Jugendzeit (ohne in dieser Phase typische sonstige PNP-Symptome) erforderlich. Bei positiver Familienanamnese ist ein entsprechender Stammbaum f&uuml;r die weitere Differenzierung der heredit&auml;ren Neuropa&shy;thien aufzuzeichnen.<br /> <br /><strong> Klinisch-neurologischer Status</strong> <br /> Neben der &uuml;blichen Statuserhebung ist besonderes Augenmerk auf Hirnnervenbeteiligung zu legen, wie dies bei Formen des GBS, der CIDP, bei Borreliose, aber auch Diphtherie oder GBS-Varianten oder diabetischen Ophthalmoneuropathien m&ouml;glich ist. Die Sensibilit&auml;tsuntersuchung ist so durchzuf&uuml;hren, dass eine Unterscheidung in &bdquo;small fibre&ldquo; versus &bdquo;large fibre&ldquo; bzw. kombinierte Beteiligung m&ouml;glich ist. &bdquo;Small fibre&ldquo;-Neuropathie-Zeichen sind insbesondere Thermhyp- bzw. -an&auml;sthesie als auch die Hypo-/Analgesie. &bdquo;Large fibre&ldquo;-Neuropathie-Zeichen sind vor allem socken-, strumpf- und handschuhf&ouml;rmige St&ouml;rungen der Oberfl&auml;chenber&uuml;hrung. Wichtig ist auch die Rumpfuntersuchung, da in weiter fortgeschrittenen F&auml;llen auch die Bauchwand betroffen und insbesondere die mittelliniennahe Gef&uuml;hlsverminderung charakteristisch ist (interkostale Nerven sind besonders lange Nerven und daher bei allen Formen der l&auml;ngenabh&auml;ngigen Nervensch&auml;digungen pathologisch). Zur Interpretation des Schweregrads und der Auswirkungen der sensiblen St&ouml;rungen im Alltag sind die St&ouml;rung des Lage&shy;empfindens, der Romberg-Test und der Strichgang sowie das Gehen bei Augenschluss eine entscheidende Hilfe. Bez&uuml;glich der Reflexver&auml;nderungen ist festzuhalten, dass in seltenen F&auml;llen bei akutem GBS der Ausfall der Reflexe in der Fr&uuml;hphase (noch) nicht vorhanden sein muss und dies die Diagnose nicht ausschlie&szlig;t. Neben der Testung der Pupillenreaktion und der &Uuml;berpr&uuml;fung des Hautzustandes ist die Blutdruckmessung im Liegen und Stehen eine wichtige Hilfe zur Erfassung einer Beteiligung des autonomen Nervensystems.<br /> <br /><strong> Neurophysiologische Diagnostik</strong><br /> Die neurophysiologische Diagnostik geh&ouml;rt zum obligaten Diagnoseverfahren zur Erfassung der PNP. Bei einer eigenen Untersuchungsserie an 100 Patienten, die wegen einer Zweitmeinung kamen, war festzustellen, dass 12 % der Patienten keinerlei neurophysiologische Diagnostik hatten. Bei einem Teil dieser Patienten ergab die dann durchgef&uuml;hrte NLG-Untersuchung klinisch relevante &Auml;nderungen in den bis dahin gestellten Diagnosen. Des Weiteren ist zu beobachten, dass in vielen neurophysiologischen Befunden der Begriff einer &bdquo;demyelinisierenden Polyneuropathie&ldquo; nicht den neurophysiologischen Richtlinien entspricht und gelegentlich dadurch zu diagnostischen Fehlern f&uuml;hrt. Bez&uuml;glich der Kriterien axonaler, gemischter und demyelinisierender PNP wird auf entsprechende Fachliteratur verwiesen. Unter der Annahme einer korrekten neurophysiologischen Einteilung kann dann die weitere Klassifizierung erfolgen. Weiters kann die neurophysiologische Untersuchung durch Aufzeichnung eines Leitungsblocks spezielle Formen, wie ein akutes GBS, eine multifokale Neuropathie mit Leitungsblock und auch isolierte periphere Nervensch&auml;digungen, gut erfassen. Die erg&auml;nzende nadelelektromyografische Untersuchung ist bei akuten F&auml;llen zur Erfassung des Verteilungsmusters mit Sicherheit sinnvoll.<br /> Neurophysiologische Untersuchungen sind in bestimmten F&auml;llen durch Testungen des autonomen Nervensystems zu erg&auml;nzen. Hier ist die technisch einfach durchzuf&uuml;hrende Methode der &bdquo;sympathetic skin response&ldquo; als auch der Herzfrequenzvariabilit&auml;tsuntersuchung anzuf&uuml;hren. Komplexere Untersuchungen sind Labors mit entsprechender Erfahrung vorbehalten. Diesbez&uuml;glich wird auch auf die Arbeitsgruppe zum autonomen Nervensystem der &Ouml;GN hingewiesen. Auch die Durchf&uuml;hrung von somatosensiblen evozierten Potenzialen kann in der Diagnostik und Differenzialdiagnostik, gerade bei funikul&auml;rer Myelose, notwendig sein.<br /> <br /> <strong>Labor</strong><br /> Die Standarddiagnostik soll auf h&auml;ufige und behandelbare Ursachen der PNP abzielen. Gelegentlich sind weitere und umfangreiche Labortests, je nach Klinik und Neurophysiologie, erforderlich. Eine gie&szlig;kannenartige Labordiagnostik ohne entsprechende anamnestische, klinisch-neurologische und neurophysiologische Kenntnis wird vom Autor als nicht sinnvoll erachtet. Die Standarduntersuchungen umfassen Differenzialblutbild, Elektrolyte, Leber- und Nierenwerte, Immunfixation, Bence-Jones-Protein, Schilddr&uuml;senparameter, CRP, N&uuml;chternblutzucker sowie bei Verdacht auf diabetische PNP HbA1c und oralen Glukosetoleranztest, Vitamin-B12-Spiegel wie auch die Bestimmung des CDT (&bdquo;carbohydrate-deficient transferrin&ldquo;) bei Verdacht auf Alkoholmissbrauch.<br /> Speziellere Labortests umfassen die Bestimmung von Borrelienantik&ouml;rpern in Serum und Liquor, Vaskulitisparametern wie ANA, ANCA, C3, C4, zirkulierenden Immunkomplexen, Kryoglobulinen, Anti-MAK-AK, Paraproteinen, Angiotensin-Converting-Enzym bei Verdacht auf Sarkoidose, Anti-GM1-AK bei Verdacht auf multifokale Neuropathien, Campylobacter-jejuni-AK, Zytomegalie-AK, Gangliosid-AK bei GBS, die Bestimmung der Delta-Aminol&auml;vulins&auml;ure bei Verdacht auf Porphyrie sowie Untersuchungen hinsichtlich Blei, Thallium und Quecksilber bei Verdacht auf Intoxikationen. Genetische Untersuchungen sind bei positiver Familienanamnese hilfreich und sollten nach der neurophysiologischen Untersuchung spezifisch erfolgen. Hier sind eine Zusammenarbeit mit dem Institut f&uuml;r Humangenetik und eine Zuweisung des Patienten mit einem erstellten Stammbaum wesentlich.<br /> <br /><strong> Biopsie</strong><br /> Die Durchf&uuml;hrung einer Nervenbiopsie ist dann indiziert, wenn bei progredienter und schwerwiegender PNP die Diagnose mit weniger invasiven Methoden nicht gestellt werden konnte und sich aus der Diagnose eine Behandlungskonsequenz f&uuml;r den Patienten ergibt. Andernfalls ist eine Nervenbiopsie nicht gerechtfertigt. Gerade bei heredit&auml;ren Neuropathien ist die Biopsie wegen der zunehmenden M&ouml;glichkeit der genetischen Untersuchung deutlich in den Hintergrund getreten. Gleiches gilt f&uuml;r die Laborm&ouml;glichkeiten bei Verdacht auf vaskulitische PNP. Bei dieser kann auch eine weniger belastende Hautbiopsie in Einzelf&auml;llen gute und therapeutisch hilfreiche Ergebnisse erbringen.</p> <h2>Differenzialdiagnosen</h2> <p>Zahlreiche Erkrankungsbilder geh&ouml;ren einerseits zur Differenzialdiagnose, k&ouml;nnen andererseits gleichzeitig mit einer PNP vorhanden sein. Diese Krankheitsbilder umfassen Plexuskompressionen, radikul&auml;re Erkrankungen, Myopathien (z.B. Einschlussk&ouml;rperchenmyositis mit PNP), Vorderhornzellerkrankungen, Syringomyelie, Myelopathien und andere.</p> <h2>Therapien</h2> <p>Bei den Therapien kann zwischen den kausalen und symptomatischen Therapieformen unterschieden werden. Nur nach einer entsprechenden Diagnostik mit Einhaltung aller obligaten Schritte ist eine entsprechende Therapie zu beginnen. Es ist zwischen den kausalen Therapieformen, dies vor allem bei den immunmediierten Neuropathien oder bei den vaskulitischen Neuropathieformen, und den symptomatischen Therapieformen zu unterscheiden. Bei immunmediierten Neuropathien, beim akuten GBS und den dazugeh&ouml;rigen Varianten sowie beim Miller- Fisher-Syndrom ist bei einer progredienten Symptomatik mit beginnenden motorischen Symptomen die Therapie mit 0,4g/kgKG Immunglobulinen i.v. durch 5 Tage gerechtfertigt und erforderlich. Die wesentlichen supportiven Ma&szlig;nahmen beim GBS sind der entsprechenden weiterf&uuml;hrenden Fachliteratur zu entnehmen. Gleiches gilt f&uuml;r die Therapie der vaskulitischen PNP-Formen.<br /> Die kausale Behandlung sollte bei allen PNP, welche durch eine Grunderkrankung, Medikamente bzw. exogene Ursachen bedingt sind, angestrebt werden. Vorsicht ist geboten bei Patienten mit schlecht eingestelltem Diabetes mellitus, da eine rasche Blutzuckersenkung bzw. eine sehr rasche und scharfe Insulineinstellung wie auch ein rascher Gewichtsverlust eine deutliche Verschlechterung des PNP-Verlaufes bewirken k&ouml;nnen.<br /> <br /><strong> Diabetes mellitus und Alpha-Lipons&auml;ure</strong><br /> Die Studienlage zeigt unterschiedliche Ergebnisse mit sowohl positiven als auch negativen Daten. Wenn die Alpha-Lipons&auml;ure in der Therapie der diabetischen PNP eingesetzt wird, so ist sie in Form einer h&ouml;her dosierten intraven&ouml;sen Therapie f&uuml;r zumindest 7 bis 14 Tage anzuwenden. Danach erst ist die orale Therapie fortzusetzen; eine kontinuierliche Einnahme ist nur bei Therapieerfolg indiziert. Bei anderen Neuropathieformen ist der Einsatz von Thioctacid ein &bdquo;Off-label&ldquo;-Einsatz.<br /> <br /><strong> Schmerzhafte Dys&auml;sthesien</strong><br /> Neben der M&ouml;glichkeit der Gabe von Alpha-Lipons&auml;ure bei der diabetischen PNP, welche im klinischen Alltag h&auml;ufig ein gutes Ansprechen zeigt, ist eine Nervenschmerztherapie notwendig. Wenn es auch eine eindeutig positive Studienlage f&uuml;r Gabapentin und Pregabalin gibt, ist der Einsatz im klinischen Alltag allerdings h&auml;ufig durch Pitfalls gepr&auml;gt (vor allem zu rasche Aufdosierung mit vermeidbaren Nebenwirkungen und eine nicht ausreichende Enddosis). Gabapentin und Pregabalin sind individuell zu dosieren, wobei bei Patienten mit bekannter schlechter Vertr&auml;glichkeit, &auml;lteren Patienten, bei eingeschr&auml;nkter Nierenfunktion und bei geringem K&ouml;rpergewicht mit der niedrigstm&ouml;glichen Dosierung 1x tgl. abends (Gabapentin 100mg, Pregabalin 25mg) zu beginnen ist. Erst nach einigen Tagen ist bei Vertr&auml;glichkeit eine Verdoppelung der Dosis (Einnahme morgens und abends) m&ouml;glich und danach in Abst&auml;nden von 5 bis 10 Tagen eine vorsichtige und meist kontinuierliche Dosissteigerung. Die engmaschige Begleitung der Patienten bei der Einstellung auf diese Pr&auml;parate ist ebenso entscheidend f&uuml;r den Therapieerfolg wie die ausf&uuml;hrliche Aufkl&auml;rung &uuml;ber m&ouml;gliche Nebenwirkungen und insbesondere die Information, dass sich die meisten Nebenwirkungen, wie M&uuml;digkeit, Abgeschlagenheit, dumpfes Kopfgef&uuml;hl, eventuell Unsicherheit und Schwindelgef&uuml;hl, nach einer Adaptionsphase wieder zur&uuml;ckbilden. Erfolgt diese Aufkl&auml;rung nicht, ist die Rate der Therapieabbr&uuml;che deutlich h&ouml;her.<br /> So entscheidend das Einschleichen der Therapie mit niedrigen Dosen ist, so bedeutend ist die Notwendigkeit einer ausreichenden Dosierung im oberen therapeutischen Bereich. Diese liegt bei Gabapentin bei 2.400mg (&bdquo;off-label&ldquo; wurde bis 3.600mg dosiert) und bei Pregabalin bei 600mg Tagesdosis. Eine Verminderung der neuropathischen Schmerzen ist in den allermeisten F&auml;llen gegeben.<br /> Die zus&auml;tzliche Gabe von antidepressiven Medikamenten, die den neuropathischen Schmerz beeinflussen, wie Duloxetin oder Amitriptylin, kann in manchen F&auml;llen erforderlich sein. Bei Patienten mit neuropathischen Schmerzen und eindeutiger depressiver Begleitsymptomatik, wie dies laut Studienlage bei 30 bis 50 % der PNP-Patienten der Fall ist, ist prim&auml;r ein Antidepressivum zu w&auml;hlen und erst sekund&auml;r an die zentral wirksamen antikonvulsiven Medikamente gegen neuropathischen Schmerz zu denken. Auch bei diesen Antidepressiva ist die Aufdosierung bis zum oberen therapeutischen Bereich erforderlich. Bei der Verabreichung der Antidepressiva sind auch die ausf&uuml;hrliche Aufkl&auml;rung des Patienten &uuml;ber den Grund der Verabreichung des antidepressiven Medikamentes und &uuml;ber die zu erwartende Wirkungsweise sowie das Beschreiben der m&ouml;glichen Nebenwirkungen unbedingt erforderlich, um eine entsprechende Therapie-Compliance aufzubauen.<br /> <br /><strong> Medikament&ouml;se Therapie der Begleitsymptome</strong><br /> Neben der Behandlung der prim&auml;ren PNP-Symptome ist auch die bereits oben beschriebene Behandlung der h&auml;ufigen reaktiven Depression unbedingt erforderlich. Autonome Symptome, wie Blutdruckdysregulation, erektile Dysfunktion etc., sind der medikament&ouml;sen Behandlung &uuml;blicherweise gut zug&auml;nglich.<br /> <br /><strong> Nicht medikament&ouml;se Therapieformen</strong><br /> Es besteht eine breite Palette an M&ouml;glichkeiten der nicht medikament&ouml;sen Therapie, wobei diese h&auml;ufig nicht gen&uuml;tzt werden. Auch wenn es nicht f&uuml;r alle der unten angef&uuml;hrten Therapieformen ausreichende wissenschaftliche Studien gibt, ist im klinischen Alltag ein sehr gutes Ansprechen bei den folgenden Therapieverfahren gegeben:<br /> <br /><strong> Physikalische Therapieformen:</strong> Verschiedene Elektrotherapieformen sind f&uuml;r Patienten mit sensiblen und motorischen Symptomen im Rahmen der PNP hilfreich. Dazu geh&ouml;ren Zweizellenb&auml;der, Iontophorese, Schwellstrom, TENS und Hochtontherapie. Bei Letzterer gibt es mehrere interessante Untersuchungsserien, welche ein gutes Ansprechen bei vielen PNP-Patienten zeigen. Auch im klinischen Alltag konnten diese Ergebnisse best&auml;tigt werden. <br /><br /> <strong>Physiotherapie, Ergotherapie, Krafttherapie:</strong>Zahlreiche aktive Therapieformen sind dringend erforderlich zur Verbesserung der Gangleistung, der Koordination, des Gleichgewichtes, aber auch der Feinmotorik. Ein k&ouml;rperliches Ausdauertraining und ein therapeutisch begleitetes Krafttraining k&ouml;nnen ebenfalls gut zu einer Verbesserung der Alltagsfunktionen beitragen. <br /> <br /> <strong>Neurologische Rehabilitation:</strong> Begr&uuml;ndet auf die im oberen Punkt angef&uuml;hrten Therapieformen, welche sowohl vor&uuml;bergehend ambulant durchgef&uuml;hrt werden k&ouml;nnen als auch wiederholt in Form von Therapiezyklen, ist bei Patienten mit alltagsrelevanten Funktionsdefiziten, wie Gangunsicherheit, erh&ouml;hter Sturzgefahr, feinmotorischen Defiziten etc., die Durchf&uuml;hrung einer neurologischen Rehabilitation hilfreich. Insbesondere nach akuten Neuropathien, wie GBS, Critical-illness-Neuropathie und anderen, ist eine neurologische Rehabilitation Standard und somit Teil einer ganzheitlichen Behandlung. <br /> <br /> <strong>Nahrungserg&auml;nzungsmittel, Vitaminpr&auml;parate, Phytotherapeutika:</strong> Patienten mit chronischen Erkrankungen suchen immer wieder M&ouml;glichkeiten, &uuml;ber verschiedenste Vitalstoffe zu einer Genesung zu kommen. Bei einzelnen PNP-Formen, wie Vitaminmangelerkrankungen, ist die Wirksamkeit dieser Pr&auml;parate wissenschaftlich belegt. Bei laborm&auml;&szlig;ig nicht nachgewiesenem Vitaminmangel oder Spurenelementdefizit kann die Kombination von sinnvoll gew&auml;hlten Vitamin-B-Subgruppen (B1, B6, B12) in Kombination mit gef&auml;&szlig;erweiternden Substanzen &ndash; Ginkgo biloba, Alpha-Lipons&auml;ure sowie Zink und Magnesium &ndash; das Therapieregime unterst&uuml;tzen. Die eigene Erfahrung zeigt, dass eine sinnvolle und im Verlauf meist &uuml;berraschend gut wirksame Kombination dieser Vitalstoffe in einem unl&auml;ngst erst zugelassenen Pr&auml;parat (Neutrion&reg;) zu sehr guten Therapieerfolgen f&uuml;hren kann. Eine diesbez&uuml;glich offene Anwendungsbeobachtung wurde gestartet; bei Interesse an einer Teilnahme kann mit dem Autor Kontakt aufgenommen werden.</p></p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p>beim Verfasser</p> </div> </p>
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