Kein Nutzen von Atezolizumab zu platinfreier Chemotherapie und Bevacizumab
Bericht:
Dr. Ine Schmale
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Für platinungeeignete Patientinnen mit rezidiviertem Ovarialkarzinom sind Paclitaxel oder pegyliertes liposomales Doxorubicin (PLD) plus Bevacizumab Standardoptionen. Die additive Gabe von Atezolizumab brachte keinen zusätzlichen Therapieerfolg.
Immuncheckpoint-Inhibitoren zeigen beim rezidivierten Ovarialkarzinom als Monotherapie nur eine begrenzte Aktivität. Auch die zusätzliche Gabe von Atezolizumab zu Paclitaxel oder PLD plus Bevacizumab hatte in der placebokontrollierten Phase-III-Studie AGO-OVAR 2.29/ENGOT-ov34 keinen Erfolg. 574 Patientinnen erhielten in der Studie randomisiert die Monochemotherapie plus Bevacizumab plus entweder Atezolizumab oder Placebo. Die primären Studienendpunkte waren das Gesamtüberleben (OS) und das progressionsfreie Überleben (PFS).
Die Patientinnen waren median 62 Jahre alt und hatten 1–2 (63,3%) oder 3 (36,4%) Therapielinien erhalten. Als Chemotherapie wurde bei 46% PLD und bei 54% Paclitaxel eingesetzt. 40,8% der Patientinnen hatten vor Studieneinschluss einen PARP-Inhibitor erhalten, 72,5% waren bereits mit Bevacizumab vorbehandelt.
Das mediane PFS lag bei 6,4 Monaten im Atezolizumab-Arm versus 6,7 Monate im Placebo-Arm. Mit einer Hazard-Ratio von 0,87 (95% CI: 0,73–1,04) war der Unterschied zwischen den Kaplan-Meier-Kurven nicht signifikant (p=0,12). Mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 26,9 Monaten lag die Hazard-Ratio für das OS bei 0,83 (95% CI: 0,68–1,01; p=0,06). Im Median lebten die Patientinnen 14,2 versus 13,0 Monate, nach 24 Monaten waren 31% versus 23% am Leben. Der Trend zu einer OS-Verlängerung wurde unabhängig vom PD-L1-Status beobachtet. Explorative Post-hoc-Analysen gaben Hinweise auf einen besseren Nutzen bei Patientinnen mit vorangegangener Bevacizumab-Behandlung (HR: 0,74; 95% CI: 0,59–0,93) und Patientinnen, die Paclitaxel erhielten (HR: 0,75; 95% CI: 0,57–0,98). Es sprachen 39,6% der Patientinnen im Atezolizumab-Arm versus 43,5% im Placebo-Arm auf die Studienmedikation an. Die Dauer des Ansprechens lag bei 8,6 Monaten versus 6,1 Monate. Es gab keine neuen Sicherheitssignale.
Fazit: Bei Patientinnen mit rezidiviertem Ovarialkarzinom verlängerte die zusätzliche Gabe von Atezolizumab zu einer nichtplatinbasierten Chemotherapie und Bevacizumab weder PFS noch OS signifikant.
Quelle:
Marmé F et al.: Atezolizumab versus placebo in combination with bevacizumab and non-platinum-based chemotherapy in recurrent ovarian cancer: Final overall and progression-free survival results from the AGO-OVAR 2.29/ENGOT-ov34 study. ASCO 2024; Abstr. #LBA5501
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