Patient:innen profitieren von früher Telebetreuung

In der amerikanischen Studie REACH PC kamen die frühe Beratung über eine Videoschalte und der persönliche Besuch in der Arztpraxis zu ähnlich guten Ergebnissen. Demnach kann Patient:innen auch eine palliative Fernbetreuung angeboten werden.

Auf Patient:innen mit fortgeschrittenem Lungenkarzinom liegt eine große Belastung, sei es durch Krankheitssymptome, Therapienebenwirkungen, Angst oder finanzielle Sorgen. Mit einer palliativen Beratung kann der Umgang mit der Erkrankung unterstützt werden, die Erreichbarkeit der Arztpraxis und der Zeitaufwand sind aber Hürden. Darum wurde der Frage nachgegangen, ob eine Videobetreuung das Präsenzgespräch ersetzen kann.

1250 Patient:innen mit fortgeschrittenem nichtkleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) erhielten eine monatliche Beratung über ein Online-System oder kamen zu einem Besuch in die Arztpraxis. Das durchschnittliche Alter der Patient:innen betrug 65,5 Jahre. In den Online- bzw. Präsenzsitzungen wurde ähnlich häufig über den Allgemeinzustand und Symptome berichtet, das Krankheitsverständnis thematisiert und es wurden in ähnlicher Frequenz Therapieentscheidungen besprochen. Die Lebensqualität der Patient:innen (primärer Studienendpunkt) verbesserte sich in beiden Studienarmen im Studienverlauf und erreichte sogar bessere Werte in der Video-Gruppe. In beiden Studienarmen gingen Ängstlichkeit und Depressionen zurück, wiederum stärker in der online betreuten Gruppe. Diese Ergebnisse wurden erzielt, obwohl die betreuenden Ärzt:innen bei den Präsenzterminen häufiger zugegen waren als bei den Online-Terminen.

Fazit: Die frühe palliative Betreuung von NSCLC-Patient:innen hat einen positiven Effekt auf die Lebensqualität, unabhängig davon, ob die Beratung über eine Videoschalte oder beim Besuch in der Arztpraxis erfolgt.