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Vergleichsportal bonus.ch: deutlicher Anstieg der Krankenkassenprämien 2025

Der Trend setzt sich unvermindert fort: Nach einer durchschnittlichen Erhöhung der Krankenkassenprämien um 7.8 Prozent 2024 wird es auch im nächsten Jahr zu Steigerungen kommen – mit deutlichen Ausreissern nach oben.

Lausanne. Nach einer durchschnittlichen Erhöhung der Krankenkassenprämien um 6.6 Prozent 2023 und um 7.8 Prozent 2024 muss sich die Schweizer Bevölkerung im kommenden Jahr auf eine weitere Erhöhung in dieser Grössenordnung einstellen: Laut den neuesten Prognosen des Vergleichsportals bonus.ch wird die Erhöhung knapp 7 Prozent betragen – im Durchschnitt. Denn mehrere Krankenkassen, deren Reserven niedrig sind und die nicht mehr in der Lage sind, die steigenden Gesundheitskosten zu kompensieren, riskieren sogar Erhöhungen von mehr als 12 Prozent. In den extremsten Fällen könnten einige Krankenkassenprämien um mehr als 50 Prozent steigen, berichtet bonus.ch.

Anstieg der Gesundheitskosten treibt Prämien

Die Einschätzung einer weiteren starken Erhöhung der Prämien für 2025 erklärt sich dadurch, dass die Gesundheitskosten im laufenden Jahr weiter steigen. Nach einem recht stabilen ersten Quartal (+2.7 %) sorgte das zweite Quartal mit einem Anstieg von 7.5 Prozent in der gesamten Schweiz dafür, dass die Waage in den roten Bereich kippt. In den ersten sechs Monaten des Jahres wuchsen die Gesundheitskosten um 5.1 Prozent – gegenüber 2023 ein Plus von mehr als 1 Milliarde Franken.
Für den starken Anstieg der Gesundheitskosten waren in den letzten Jahren die Covid-19-Pandemie verantwortlich, aber auch der medizinische Fortschritt, die demografische Entwicklung oder auch das Tiers-payant-System. Darüber hinaus steigen die Kosten für Medikamente und ihre verschriebene Menge deutlich, ebenso wie das Leistungsvolumen, die Anzahl der Gesundheitsbehandlungen (Spitalaufenthalte, Arztbesuche, Analysen, Pflege etc.) und die Verwaltungskosten, heisst es in der Analyse.

Mehrere Kantone verzeichnen im ersten Halbjahr 2024 einen Anstieg der Gesundheitskosten um 7 Prozent oder mehr. Dies gilt für die Kantone Jura (11 %), Waadt (9 %), Glarus (8 %), Neuenburg (8 %), Tessin (7 %) und Zürich (7 %). Im kommenden Jahr dürfte die Erhöhung der Krankenkassenprämien in diesen Kantonen daher überdurchschnittlich hoch ausfallen, da die Prämienentwicklung eng mit der Entwicklung der Gesundheitskosten verknüpft ist.
In den letzten Jahren hat der Bundesrat die Krankenkassen dazu angehalten, ihre Reserven abzubauen, um einen Teil des Prämienanstiegs abzufedern. Während die Reserven 2021 insgesamt 12.4 Milliarden Franken betrugen, wurden sie am 1. Januar 2024 auf 7.3 Milliarden gesenkt. Seitdem ist der Handlungsspielraum für einen Teil der Versicherer stark eingeschränkt. Krankenkassen mit einem niedrigen Reservesatz waren in der Vergangenheit anfälliger für grosse Prämienschwankungen.

Gemäss den neusten Daten des BAG sank beispielsweise der Reservesatz von Helsana 2022 auf 12 Prozent, während er 2020 noch 32 Prozent betragen hatte. Andere nennenswerte Fälle: Zwischen 2021 und 2022 sank der Reservesatz der ÖKK von 46 auf 31 Prozent, während Assura ihren Reservesatz um die Hälfte reduzierte (von 22 % auf 11 %).

Auch andere Krankenkassen verfügen über geringe Reserven und sind somit nicht mehr in der Lage, den Prämienanstieg zu bremsen, was zu den erwarteten Anpassungen führen dürfte. (red)

Service: Analyse – bonus.ch

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