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Abnehm-Boom erreicht nächsten Pharmariesen

Ein weiterer Pharmakonzern möchte vom Boom der Abnehmmittel profitieren. Bis 2028 soll eine neue Abnehmpille auf den Markt kommen.

Basel. Der Pharmakonzern Roche könnte möglicherweise noch 2028 eine neue Abnehmpille auf den Markt bringen, wie aus einem Bericht der «Financial Times» hervorgeht. Mitte Juli veröffentlichte das Schweizer Unternehmen erneut positive Studiendaten zu dem Kandidaten CT-996. Das Mittel stammt aus dem Portfolio des US-Unternehmens Carmot, das Roche im Dezember für etwa drei Milliarden US-Dollar übernommen hatte. Wie auch die Abnehmmittel der Firmen Eli Lilly und Novo Nordisk, die seit Monaten den Markt dominieren, gehört CT-996 ebenfalls zu der neuen Klasse der Fettsenker, der GLP-1-Medikamente. Die Pille muss einmal am Tag genommen werden, um Typ-2-Diabetes und Adipositas zu behandeln. Vielversprechende Studienergebnisse dieses und eines weiteren Kandidaten führten dazu, dass der Wert der Roche-Aktie seit Ende Mai um fast ein Viertel zugelegt hatte.

Pharmafirmen, die neue Abnehmmittel entwickelten oder entwickeln, können sich grundsätzlich über steigende Aktien freuen. Das Feld führt dabei – mit grossem Abstand – Eli Lilly an. Die Aktie des US-Unternehmens ist in den vergangenen fünf Jahren um über 647 Prozent gestiegen. Das deutsche «Handelsblatt» berichtete erst kürzlich, dass Eli Lilly weitere 5,3 Milliarden Dollar in einen Produktionsstandort für Abnehmspritzen investiert, weil die Nachfrage so hoch ist. Der Standort soll 2026 in Betrieb gehen. Vom Abnehm-Boom profitierte in den vergangenen Monaten auch der Pharmariese Pfizer. Nachdem bekannt wurde, dass eine Abnehmpille des Unternehmens gute Studienergebnisse erzielte, stieg die Pfizer-Aktie um 1,1 Prozent, wie aus einem Bericht des deutschen «Handelsblatts» hervorgeht.

Von Roche hiess es nun, dass der Konzern über rund sieben Medikamente aus der Carmot-Übernahme verfüge, von denen sich einige in noch früheren Entwicklungsstadien befänden. Die Roche-Aktie ist allein im vergangenen Monat um knapp 37 Prozent gestiegen. (kagr)

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