Mehr Geld für Beratung zur seelischen Gesundheit gefordert
Die Auswirkungen der Pandemie sind nach wie vor spürbar. Der Bundesrat hat deshalb den Auftrag bekommen, Organisationen, die sich für die psychische Gesundheit einsetzen, finanziell zu unterstützen.
Bern. Der Bund muss für eine dauerhafte Finanzierung von Organisationen sorgen, die sich für die seelische Gesundheit einsetzen, wie beispielsweise die Telefonseelsorge «Dargebotene Hand». Die Räte wollen auf diesem Weg die Gewalt- und Suizidprävention im Land stärken. Der Ständerat hat eine Motion von Christophe Clivaz (Grüne/VS) aus dem Nationalrat überwiesen, der mit 29 zu zwei Stimmen und mit fünf Enthaltungen angenommen wurde.
Die zuständige Ständeratskommission verwies in diesem Zusammenhang auf einen Bericht des Bundesrats vom vergangenen September: Demnach habe die Pandemie die psychische Gesundheit vor allem von jungen Menschen geschwächt, besonders betroffen sind dabei junge Frauen. Bestehende, anerkannte und leicht zugängliche Beratungsangebote seien deshalb wichtig. Als Beispiele für Organisationen mit landesweiter Bedeutung nannte Clivaz neben der Telefonseelsorge noch die Stiftung Pro Mente Sana und Psy-Gesundheit.
Der Bundesrat stellte sich gegen die Motion. Für eine dauerhafte Subventionierung von breiten Angeboten für die Gesamtbevölkerung fehle die gesetzliche Grundlage, machte er dazu geltend. In der Pandemie unterstützte der Bund auf der Basis des Epidemiengesetzes einfach zugängliche Beratungsangebote. Zudem gewähre der Bund projektbezogene Beiträge, etwa für Gewaltprävention. Der Nationalrat hatte die Motion am 1. März 2023 mit 98 zu 87 Stimmen angenommen. Nachdem der Ständerat nun zugestimmt hat, muss sich der Bundesrat an die Arbeit machen. (red)
Quelle: Parlament
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