100 Millionen für Forschung mit Patient:innen
Eine Plattform für Gesundheitsinnovation soll der neue Genolier Innovation Hub sein. Dahinter stecken der Immobilientycoon Antoine Hubert mit der Holding Aevis Victoria und dem Swiss Medical Network sowie Medtechriesen wie GE Healthcare.
Genolier/Genf. Mit grossem Pomp wird die Eröffnung des Genolier Innovation Hub als «entscheidender Wendepunkt für medizinische Innovationen in der Schweiz» gefeiert. Das Exzellenzzentrum im Herzen des Swiss Health Valley wurde als dynamische Plattform konzipiert, die der translationalen Forschung und Gesundheitsinnovation gewidmet ist und letztlich Patient:innen, Gesundheitsexpert:innen und der gesamten Wirtschaft zugutekommen soll. Die offizielle Einweihung des Genolier Innovation Hub fand in Anwesenheit von Bundesrat Guy Parmelin, kantonalen und kommunalen Behörden sowie zahlreichen hochkarätigen Gästen aus der Schweiz und dem Ausland statt.
Anna Gräbner, CEO des Genolier Innovation Hub: «Der Hub geht weit über den Rahmen eines traditionellen Forschungszentrums hinaus. Es ist ein Umfeld, in dem Ideen zum Leben erwachen und Barrieren zwischen Forschung, Industrie und klinischer Praxis beseitigt werden. Unser Ziel ist es, ein Ökosystem zu schaffen, in dem Innovation nahtlos und interdisziplinär gedeiht, mit einem klaren Fokus auf die klinische Anwendung in der Praxis.» Antoine Hubert, Delegierter des Verwaltungsrats von Aevis Victoria, der Holdinggesellschaft, die 100 Millionen Franken in das Projekt investiert hat, fügte hinzu: «Um die medizinische Herangehensweise wirklich neu zu definieren, sind bedeutende Investitionen und eine enge Zusammenarbeit aller Akteure im Gesundheitswesen unerlässlich. Unser Hub steht für diese gemeinsame Vision, bei der Technologie und klinische Praxis zusammenkommen, um die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.»
Der Genolier Innovation Hub umfasst 25 000 Quadratmeter Büros, Labore und Kursräume sowie ein immersives 270°-Auditorium, das Platz für bis zu 300 Personen bietet. Durch die Integration wichtiger Akteure aus Industrie, wie General Electric Healthcare, Forschung, öffentlichen und privaten Krankenhäusern aus der Schweiz und dem Ausland strebt der Genolier Innovation Hub an, eine führende globale Rolle bei der Entwicklung innovativer Lösungen für gegenwärtige und zukünftige Gesundheitsherausforderungen zu übernehmen.
Oscar Matzinger, medizinischer Direktor der Radio-Onkologie beim Swiss Medical Network, einem der Partner des Standorts, sagte: «Der Hub ermöglicht eine Interaktion zwischen Forschern und Klinikern und erleichtert die Entwicklung und rasche Einführung neuer, massgeschneiderter Medizintechnologien, die den Bedürfnissen der Praktiker gerecht werden.» Man biete den Industriepartnern eine ausgefeilte Infrastruktur an, einschliesslich voll ausgestatteter Operationssäle, erklärt Hubert. Dadurch könnten sie ihre Geräte unter realen Bedingungen testen und vorführen. Medtech-Unternehmen könnten ihre Innovationen eng am klinischen Alltag entwickeln und testen, die gleichzeitig auf die Wünsche und Anforderungen der Patienten eingehen können. GE Healthcare betreibt hier eines von weltweit drei Zentren, um Ärzt:innen zu trainieren und zu unterrichten. (rüm)
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