Finale Ergebnisse der RUXOPEG-Studie bestätigen Kombinationstherapie
Bericht: Dr. Ine Schmale
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RUXOPEG ist die erste Studie, die die Sicherheit und Wirksamkeit verschiedener Kombinationen mit Ruxolitinib und pegyliertem IFNα 2a untersuchte. Die finalen Ergebnisse zeigen hohe Raten an Milzansprechen und Reduktion der JAK2V617F-Allellast. Eine dosislimitierende Toxizität wurde nicht erreicht.
In der RUXOPEG-Studie wurden im Phase-I-Teil 9 verschiedene mögliche Dosiskombinationen von Ruxolitinib plus pegyliertem Interferon alpha 2 (peg-INFα 2a) bei 18 Patient*innen mit Myelofibrose untersucht und das Auftreten von dosislimitierenden Toxizitäten innerhalb von 45 Tagen ermittelt. In Phase-II wurden die zwei höchsten Dosiskombinationen verwendet, um eine mindestens um 50% reduzierte Milzlänge innerhalb der ersten 6 Monate zu erreichen. Da keine limitierenden Toxizitäten auftraten, wurden mit den Dosiskombinationen 15 mg bid Ruxolitinib plus 135 µg/Woche peg-INFα 2a und 20 mg Ruxolitinib plus 135 µg peg-INFα 2a 19 Patient*innen behandelt. Von den insgesamt 37 Studienteilnehmern der Phase-I/II-Studie waren 57% primär (PMF) und 43% sekundär nach Polycythaemia Vera (post-PV) oder essenzieller Thrombozythämie (post-ET) an Myelofibrose erkrankt. Das mediane Alter der Patient*innen betrug 63,5 Jahre, der durchschnittliche Hämoglobin-Wert 12,2 g/dl, die durchschnittliche Leukozytenzahl 12,16 g/l und die durchschnittliche Plättchenzahl 372 g/l. Laut IPSS (International Prognostic Scoring System) war das prognostische Risiko für 20 Patient*innen intermediär I (INT-1), für 8 Patient*innen intermediär II (INT-2) und für 9 Patient*innen hoch (High). Die palpable Länge der Milz betrug median 9 (0–20) cm und in der Bildgebung median 19,5 (10,6–30) cm..
Im Ergebnis wurde eine mindestens 50%ige Milzreduktion in Woche 24 für 67% (Phase-I) und 74% (Phase-II) sowie nach 12 Monaten für 67% und 84% der Patient*innen erreicht. Nebenwirkungen traten in 363 Fällen auf, davon waren 59% Grad 1, 33% Grad 2, 7,5% Grad 3 und 0,5% Grad 4. Am häufigsten wurden Anämie (18,7%), Thrombzytopenie (13,7%), gastrointestinale Nebenwirkungen (7%), muskuloskelettale Nebenwirkungen (6,8%) und Asthenie (6,6%) berichtet. An schweren Nebenwirkungen traten Hautkrebs in 2 Fällen, Anämie in 2 Fällen, eine Harnwegsinfektion und einmal das Raynaud-Phänomen auf. Ein Patient verstarb nach Transformation zu einer akuten myeloischen Leukämie (AML) nach 10,4 Monaten.
Mittels Knochenmarksbiopsie wurde eine Verbesserung der Zellularität, der Knochenmarksmorphologie und des Fibrosegrades bei 57%, 25% und 5% der Patient*innen gesehen, eine Verschlechterung bei 0, 0 und 5% der Patient*innen. Molekulare Untersuchungen zeigten einen Rückgang der JAK2V617F-Allellast, der bei zusätzlichen Mutationen von ASLX1 jedoch geringer ausfiel. Insgesamt wurde mithilfe von Einzelzellanalysen die Komplexität der klonalen Entwicklung bei Myelofibrose bestätigt. Das inflammatorische Zytokinprofil und die Knochenmarkshistopathologie, beides wichtige Biomarker für die Schwere der Erkrankung, waren unter der Kombinationstherapie nach 12 Monaten verbessert.
Quelle
Kiladjian JJ et al. Final results of RUXOPEG, a phase 1/2 adaptive randomized trial of ruxolitinib and pegylated interferon alpha 2a in patients with myelofibrosis. ASH 2022, Abstr. #235
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