Intensiv vorbehandelte Patient*innen profitieren von Olverembatinib
Bericht: Dr. Ine Schmale
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Olverembatinib zeigt Antitumoraktivität bei chronisch myeloischer Leukämie (CML) und Philadelphia-Chromosom-positiver akuter lymphatischer Leukämie (Ph+ ALL). In einer Phase-I-Studie wurden vielversprechende Ergebnisse bei intensiv vorbehandelten Patient*innen mit Resistenz gegen Ponatinib beobachtet.
Olverembatinib ist ein Tyrosinkinaseinhibitor (TKI) der dritten Generation mit starker Wirksamkeit gegenüber multiplen Kinasen, wie KIT, PDGFR, SRC, FGFR und FLT3 sowie BCR-ABL1-Wildtyp und BCR-ABL1-T315I-Mutation. In einer Phase-I-Studie wurden 3 Dosierungen (30 mg, 40 mg und 50 mg, jeweils qd) bei insgesamt 51 Patient*innen untersucht. Zu den Einschlusskriterien gehörte die Resistenz oder Intoleranz gegenüber ≥2 BCR-ABL1-gerichteten Substanzen. 3:3:2-randomisiert erhielten 38 Patient*innen mit CML und 13 mit Ph+ ALL Olverembatinib. Etwa die Hälfte der Patient*innen befand sich in der mindestens dritten Salvage-Therapielinie und weitere 27% in der zweiten Salvage-Linie. 52,6% der CML-Patient*innen und 80,0% der Ph+ ALL-Patient*innen hatten bereits Ponatinib erhalten und 70% bzw. 87,5% dieser Patient*innen waren resistent gegenüber Ponatinib. Eine T315I-Mutation wiesen mehr als ein Drittel der Patient*innen auf (36,8 bzw. 38,5%).
Für 23 auswertbare CML-CP-Patient*innen wurde ein komplettes zytogenetisches Ansprechen (CCyR) bei 77,8% und ein gutes molekulares Ansprechen (MMR) bei 43,5% der Patient*innen beobachtet. In Bezug auf die Ponatinib-Vortherapie zeigten 77,8% bzw. 50,0% der resistenten und 100% bzw. 25% der intoleranten Patient*innen ein CCyR bzw. MMR. CML-CP-Patient*innen mit T315I-Mutation sprachen in 87,5% (CCyR) bzw. 55,6% (MMR) der Fälle auf Olverembatinib an, unmutierte Patient*innen in 70% bzw. 35,7% der Fälle. Bei 2 von 7 auswertbaren Patient*innen (28,6%) mit Ph+ ALL wurde ein CCyR sowie ein MMR erreicht.
Olverembatinib wurde bis zu einer Dosierung von 50 mg qd gut vertragen. An hämatologischen Toxizitäten Grad 3–4 traten innerhalb der Gruppe der CML-Patient*innen Thrombozytopenie (18,9%), Neutropenie (16,2%) und Leukopenie (13,5%) am häufigsten auf. Nicht-hämatologische Nebenwirkungen Grad 3–4 zeigten sich hauptsächlich in Form erhöhter Laborparameter, wie Kreatin-Kinase (13,5%), ALT (5,4%), AST (5,4%) und Lipase (8,1%), wahrgenommen.
Quelle
Jabbour E et al. Olverembatinib (HQP1351) overcomes ponatinib resistance in patients with heavily pretreated/refractory chronic myeloid leukemia (CML) and Philadelphia chromosome-positive acute lymphoblastic leukemia (Ph+ ALL). ASH 2022, Abstr. #82
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