Mosunetuzumab subkutan verträglicher als intravenös
Bericht:
Dr. Ine Schmale
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Bei der Therapie des follikulären Lymphoms wurde mit Mosunetuzumab als subkutane (s.c.) Applikation eine vergleichbare Wirksamkeit wie mit der intravenösen (i.v.) Gabe erreicht. Ein Zytokin-Freilassungssyndrom trat mit der subkutanen Formulierung weniger häufig und in weniger schwerer Ausprägung auf.
Mosunetuzumab ist ein CD20xCD3-gerichteter bispezifischer Antikörper, der über die Bindung von T-Zellen maligne B-Zellen eliminiert. Er ist als Monotherapie in der EU für die Behandlung von Patient:innen mit rezidiviertem oder refraktärem follikulärem Lymphom nach ≥2 systemischen Therapielinien zugelassen.
Beim ASH-Kongress 2024 präsentierte 4-Jahres-Daten der pivotalen Phase-II-Studie mit Mosunetuzumab i.v. bei Patient:innen mit ≥2 vorangegangenen Therapielinien bestätigten die bestehende Evidenz.1 Die 4-Jahres-OS-Rate mit Mosunetuzumab betrug 82,7% und nahezu zwei Drittel der Patient:innen mit Komplettremission (CR) waren ereignisfrei. Die Wirksamkeit bei Patient:innen mit einem Progress innerhalb der ersten 24 Monate der Erstlinientherapie (POD24) war konsistent mit der bei der gesamten Studienpopulation. Die erneute Mosunetuzumab-Gabe an Patient:innen, die nach initialer CR einen Krankheitsrückfall erlitten, war vielversprechend.
In einer weiteren Phase-II-Studie wurde die subkutane Formulierung von Mosunetuzumab geprüft, um die Sicherheit zu erhöhen und die Applikation zu vereinfachen.2 90 bzw. 94 Erkrankte erhielten Mosunetuzumab i.v. (30 mg) oder s.c. (45 mg) in 21-tägigen Zyklen. Zur Kontrolle des Zytokin-Freilassungssyndroms (CRS) wurde innerhalb des ersten Zyklus schrittweise aufdosiert und eine Kortikosteroid-Prophylaxe gegeben. Bei kompletter Remission (CR) nach 8 Zyklen war die Therapie komplettiert. Wurde bis zu diesem Zeitpunkt nur eine partielle Remission (PR) oder eine stabile Erkrankung (SD) erreicht, wurde die Therapie bis zu 17 Zyklen weitergegeben. Primäres Ziel der Studie war der Nachweis der Nichtunterlegenheit der s.c. gegenüber der i.v. Formulierung anhand der koprimären Endpunkte Ctrough(C3) und kumulative Serum-AUC0-84.
Die beim ASH-Kongress präsentierten Ergebnisse bestätigen neben der Nichtunterlegenheit auch die Wirksamkeit und Verträglichkeit der subkutanen Mosunetuzumab-Gabe. 81,1% versus 76,6% der Patient:innen sprachen auf Mosunetuzumab i.v. bzw. s.c. an, mit CR bei 60% versus 61,7%. Die mediane Dauer des Ansprechens betrug in beiden Studienarmen 22,8 Monate. Hohe Ansprechraten wurden auch für Betroffene mit erhöhtem Risiko wie Alter ≥65 Jahre, ≥3 Vortherapien, doppeltrefraktäre Patient:innen und mit Progress innerhalb von 24 Monaten (POD24) beobachtet. Das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) lag bei 17,9 Monaten (i.v.) versus 23,7 Monate (s.c.). Der Median war für das Gesamtüberleben (OS) in beiden Studienarmen noch nicht erreicht und die 18-Monats-OS-Rate betrug jeweils 88,0 Monate.
Unter der i.v. Gabe wurden häufiger Nebenwirkungen Grad 3–4 berichtet im Vergleich zur s.c. Gabe (70% vs. 48,9%). Bezüglich des CRS wurde eine Häufigkeit von insgesamt 44,4% versus 29,8% berichtet, mit Grad 1 bei 25,6% versus 20,2%, Grad 2 bei 16,7% versus 7,4% und Grad 3–4 bei 2,2% versus 2,1% der Patient:innen.
Fazit: Die 4-Jahres-Daten der pivotalen Phase-II-Studie mit Mosunetuzumab i.v. bestätigen einen anhaltenden Nutzen bei intensiv vorbehandelten FL-Patient:innen. Mit der fixen und subkutanen Gabe von Mosunetuzumab erreichten intensiv vorbehandelte Patient:innen mit follikulärem Lymphom ähnlich hohe Ansprechraten bei besserer Verträglichkeit im Vergleich mit der intravenösen Applikation.
Quellen:
Shadman M et al.: Mosunetuzumab continues to demonstrate clinically meaningful outcomes in patients with relapsed and/or refractory follicular lymphoma after ≥2 prior therapies including those with a history of POD24: 4-year follow-up of a pivotal phase II study. ASH-Kongress 2024; Abstr. #4407
Bartlett NL et al.: Subcutaneous mosunetuzumab leads to high rates of durable responses, low rates of cytokine release syndrome, and non-inferior exposure compared with intravenous administration in patients with relapsed/refractory follicular lymphoma: primary analysis of a pivotal phase II. ASH-Kongress 2024; Abstr. #1645
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