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Die ISG-Arthropathie – ein unterdiagnostiziertes Problem

<p class="article-intro">Die ISG-Arthropathie gehört zu den am häufigsten übersehenen Krankheiten. Als Folge treten tieflumbale Rückenschmerzen auf, die mit bekannten Tests nicht exakt reproduziert werden können. Daraus resultiert für betroffene Patienten, dass sie von diversen medizinischen Fachrichtungen gesehen und nicht selten auf die psychiatrische Schiene abgeschoben werden. Die Beschreibung eines genauen klinischen Provokationstests und guter Therapiemöglichkeiten fehlte bisher im Armamentarium der Spezialisten des Bewegungsapparates.</p> <p class="article-content"><div id="keypoints"> <h2>Keypoints</h2> <ul> <li>Das unterdiagnostizierte ISGLeiden muss bei der Differenzialdiagnostik tieflumbaler R&uuml;ckenschmerzen miteinbezogen werden.</li> <li>Ein &auml;usserst zuverl&auml;ssiger und sinnvoller klinischer Test ist der PSIS-Distraktionstest, der schnell zur richtigen Diagnose f&uuml;hren kann.</li> <li>Die konservative Therapie kann die meisten ISG-Leiden lindern, nur in Ausnahmef&auml;llen ist eine chirurgische Intervention indiziert.</li> </ul> </div> <h2>No Man&rsquo;s Land</h2> <p>Mit einer Inzidenz von 70 % ist der tieflumbale R&uuml;ckenschmerz (&laquo;low back pain&raquo;, LBP) insbesondere bei &auml;lteren Personen ein sehr h&auml;ufiges Krankheitsbild.<sup>1</sup> In einem Drittel der F&auml;lle ist die Ursache des LBP das iliosakrale Gelenk (ISG).<sup>2&ndash;5</sup> Aufgrund des breiten Beschwerdebildes und der Komplexit&auml;t der Anatomie bleibt das eigentliche Problem im ISG oft unerkannt.<sup>6, 7</sup> Nach dem Auftreten der R&uuml;ckenschmerzen folgt f&uuml;r die Betroffenen meistens eine &laquo;Fachrichtungs-Odyssee&raquo;, bei der sie von einer Vielzahl von Spezialisten untersucht werden, bis sie zuletzt psychiatrisch behandelt werden. Somit kommt es neben der medizinischen Problematik auch zum wirtschaftlichen Problem.<sup>1</sup> Das Schwierige dabei ist, die Zugeh&ouml;rigkeit der ISG-Arthropathien in der Medizin zu finden. Die Zust&auml;ndigkeit des Wirbels&auml;ulenspezialisten endet n&auml;mlich am Sakrum. Die Gyn&auml;kologen sind bis zur Schwangerschaft und w&auml;hrenddessen f&uuml;r ISG-Patienten zust&auml;ndig, wodurch der h&auml;ufige postpartale ISG-Schmerz auch oft undiagnostiziert bleibt. Das dem ISG proximalste Gelenk, mit dem sich Orthop&auml;den besch&auml;ftigen, ist die Articulatio coxae. Eine ISGBlockade w&auml;re durch den Chiropraktiker zu behandeln, jedoch verschwinden die Schmerzen der ISG-Arthropathie nach einer Mobilisation nicht. Der Rheumatologe besch&auml;ftigt sich mit dem Morbus Bechterew, nicht aber mit der ISG-Arthropathie. Als letzte Instanz werden die Patienten oft in die Obhut der Psychiater gegeben, wo versucht wird, das somatische Problem zu l&ouml;sen (Abb. 1).</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2017_Leading Opinions_Ortho_1704_Weblinks_lo_ortho_1704__s34_abb1.jpg" alt="" width="1051" height="1282" /></p> <h2>Innervation des ISG</h2> <p>Das Iliosakralgelenk ist die Verbindung zwischen der gemeinsamen Gelenkfl&auml;che der Segmente S1&ndash;S3 und dem Os ilium des Beckens. (Die sakralen Segmente verwachsen physiologischerweise zwischen dem 10. und 20. Lebensjahr.) Das ISG bietet eine hohe Stabilit&auml;t, die unter anderem der unregelm&auml;ssigen Gelenksfl&auml;che und dem starken Bandapparat zu verdanken ist. Seine Motilit&auml;t ist dementsprechend sehr eingeschr&auml;nkt.<sup>8</sup> Die Innervation des Gelenks erfolgt durch den Plexus lumbalis und kommt teilweise aus sakralen Segmenten. Die rein nozizeptive Versorgung des Gelenks erfolgt durch die Rami dorsales der Nervenwurzeln S1&ndash;S4.<sup>9&ndash;11</sup> Sogenannte Ansae, Nerven&auml;ste aus benachbarten Ligamenten und Facettengelenken, tragen auch zur Schmerzwahrnehmung am ISG bei.<sup>12, 13</sup> Die komplexe neurogene Versorgung erlaubt ein sehr vielf&auml;ltiges Schmerzmuster, welches eine Kongruenz zu anderen Krankheitsbildern, wie zum Beispiel der Sakroiliitis oder der ISG-Blockade, aufweist.</p> <h2>Befund und klinische Tests</h2> <p>Anamnestisch kann der Unterschied zwischen entz&uuml;ndlichen und mechanischen R&uuml;ckenschmerzen anhand der Rudwaleit&rsquo;schen Kriterien (Tab. 1) identifiziert werden.<sup>14, 15</sup> Die Einteilung des typischen Schmerzmusters fehlt in der Literatur h&auml;ufig. Patienten berichten &uuml;ber paravertebrale Schmerzen am lumbosakralen &Uuml;bergang und am lateralen Bein, das Knie bleibt jedoch schmerzfrei (Abb. 2).<sup>16</sup> Da der nozizeptive Reiz bei ISG-Arthropathien meistens unilateral ist, sind beim betroffenen Patienten unruhiges Sitzen und h&auml;ufiger Positionswechsel ein typisches Erscheinungsbild.<br /> Bei 44 % der Patienten haben die ISG-Beschwerden eine mechanische Ursache.17 Dies wird bei Menschen mit einer behandelten Beckenringfraktur deutlich. &Uuml;ber 30 % klagen &uuml;ber eine schmerzhafte posttraumatische ISG-Symptomatik.<br /> Momentan werden diverse klinische Provokationstests zur Diagnose eingesetzt. So versuchte man bisher anhand der Beckenkompression, der Beckendistraktion, des Gaenslen- Zeichens, des Thigh-Thrust- Tests und anhand des Faber- Zeichens eine ISG-Arthropathie zu diagnostizieren.<sup>5, 16, 18&ndash;20</sup> Jedoch sind diese Tests in diesem Fall nur von geringer klinischer Relevanz.<sup>5, 16, 18, 21&ndash;23</sup> Der Fehler liegt darin, anzunehmen, dass die oben genannten Tests nur die Schmerzreize im iliosakralen Gelenk reproduzieren, wobei die Kraftaus&uuml;bung auf das H&uuml;ftgelenk und die Spina iliaca anterior superior vernachl&auml;ssigt wird.<sup>24, 25</sup> Der Verlust der klinischen G&uuml;ltigkeit in der Untersuchung des ISG mithilfe des Mennell-Tests konnte in einem Vergleich von 11 Studien nachgewiesen werden.<sup>22</sup> Zudem besteht ein Zusammenhang zwischen ISG-generierten Schmerzen und Reizempfinden an der Spina iliaca posterior superior (PSIS).<br /> Der PSIS-Distraktionstest ist eine zuverl&auml;ssige und schnelle Methode zur Diagnostik der ISG-Arthropathie. Er basiert darauf, dass der Untersucher punktuellen Druck auf die PSIS mit einem von medial nach lateral gerichteten Zug kombiniert (Abb. 3). Der Untersuchte kann dabei entweder stehen oder auf dem Bauch liegen. Berichtet der Untersuchte von einem st&auml;rkeren Reiz mit demselben Schmerzmuster, wird der Test als positiv bewertet.<sup>26</sup> Durch Testung an Patienten mit einer interventionell best&auml;tigten ISG-Arthropathie konnte f&uuml;r den PSIS-Distraktionstest eine Testgenauigkeit von 94 % , eine Sensitivit&auml;t von 100 % und eine Spezifit&auml;t von 89 % nachgewiesen werden.<sup>26, 27</sup> Andere Provokationstests haben zwar eine sehr hohe Spezifit&auml;t, aber eine &auml;usserst niedrige Sensitivit&auml;t (Faber-Test: 34 % ).<sup>26</sup><br /> Da alle Patienten mit ISG-Beschwerden erkannt werden, eignet sich der PSIS-Distraktionstest hervorragend als Screening-Untersuchung. Somit k&ouml;nnte das bisher gebr&auml;uchliche invasive Screening dadurch ersetzt werden. F&auml;llt der Test bei einem Patienten vor dem 40. Lebensjahr positiv aus, so ist die Bestimmung folgender anamnestischer und labortechnischer Faktoren sinnvoll, um eine axiale Spondylarthritis (axSpA) auszuschliessen:</p> <ul> <li>Positive Familienanamnese</li> <li>Bilateraler Schmerz &gt;3 Monate</li> <li>CRP</li> <li>Blutsenkungsgeschwindigkeit</li> <li>HLA-B27-Gen</li> </ul> <h2><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2017_Leading Opinions_Ortho_1704_Weblinks_lo_ortho_1704__s33_tab1.jpg" alt="" width="1417" height="456" /></h2> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2017_Leading Opinions_Ortho_1704_Weblinks_lo_ortho_1704__s34_abb2.jpg" alt="" width="2150" height="1236" /></p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2017_Leading Opinions_Ortho_1704_Weblinks_lo_ortho_1704__s35_abb3.jpg" alt="" width="684" height="523" /></p> <h2>Bildgebende Diagnostik</h2> <p>Das R&ouml;ntgen kann dazu genutzt werden, diverse Differenzialdiagnosen (z.B. Spondylarthritiden, Coxarthrosen und Frakturen) auszuschliessen.<sup>7, 16</sup> Aufgrund einer geringen Sensitivit&auml;t f&uuml;hrt ein unauff&auml;lliges R&ouml;ntgen jedoch nicht zum Ausschluss einer ISG-Arthropathie.<sup>16</sup> Bei &auml;lteren Patienten mit dem in Abbildung 2 beschriebenen Schmerzmuster wird sehr stark empfohlen, von der Schnittbilddiagnostik Gebrauch zu machen. So k&ouml;nnen mit der Computertomografie osteoporotische Frakturen im posterioren Beckenring ausgeschlossen werden. Die CT kann aber auch eine Dysplasie verbildlichen, welche auf das ISG als Schmerzverursacher hinweist. Dabei sollte man besonders auf die Sakralisation, also die Segmentationsst&ouml;rung der Verbindung zwischen L5 und S1, angezeigt durch eine verbleibende Bandscheibe, und auf das Bertolotti-Syndrom<sup>28</sup> achten. R&ouml;ntgen und CT geben vor allem strukturelle Dysmorphien wieder, die neben der Sakralisation und dem Bertolotti- Syndrom noch &laquo;mamillary bodies&raquo;, steil abfallende Alae<sup>29</sup>, das &laquo;Tongue in groove&raquo;- Zeichen, Osteophyten, eine Ankylosierung und Luft im iliosakralen Gelenk beinhalten. Insbesondere die Luft (haupts&auml;chlich Stickstoff) im ISG ist pathognomonisch f&uuml;r eine ISG-Instabilit&auml;t und wird im Rahmen einer Arthropathie immer gesehen. Aber auch die anderen Ver&auml;nderungen deuten auf das im ISG lokalisierte Leiden hin. Neben der CT kann das MRI zum Ausschluss einer aktiven Sakroiliitis genutzt werden. Mit der STIR-Sequenz (&laquo;short tau inversion recovery&raquo;) k&ouml;nnen allgemein entz&uuml;ndliche Ver&auml;nderungen besonders gut dargestellt werden.<sup>30&ndash;34</sup> Es konnte gezeigt werden, dass die Anwendung von Kontrastmitteln in diesem Fall keinen Nutzen hat.<sup>31</sup> Das MRI ist sowohl f&uuml;r die Diagnosestellung als auch f&uuml;r den Ausschluss ungen&uuml;gend.<br /> Trotz der Identifizierung aller gesunden Patienten als richtig positiv (Spezifit&auml;t 100 % ) kann die Szintigrafie wegen der Sensitivit&auml;t von 13 % als radiologisches Hilfsmittel in der Bildgebung des iliosakralen Gelenks nicht genutzt werden.<sup>33, 35</sup> Die SPECT (&laquo;single photon emission computed tomography&raquo;) findet aufgrund ihrer hohen Sensitivit&auml;t und Spezifit&auml;t immer &ouml;fters Anwendung f&uuml;r die Diagnostik der iliosakralen Arthropathie.<sup>34, 36</sup></p> <h2>Infiltrationstechnik</h2> <p>Eine gesicherte ISG-Arthropathie wird wie folgt definiert: Das radiologisch auff&auml;llige oder unauff&auml;llige Gelenk l&ouml;st Schmerzen aus, welche anhand einer lokalen intraartikul&auml;ren An&auml;sthesie um 70&ndash;90 % vermindert werden.<sup>12, 18, 21&ndash;23</sup> Somit gilt die Infiltration als Goldstandard f&uuml;r die Diagnostik.<sup>5, 16, 18&ndash;20, 23</sup> Die fehlerfreie Injektion des An&auml;sthetikums in das Gelenk gelingt allerdings nur bei 22 % der klinischen Verfahren.<sup>8, 37</sup> Um die Treffsicherheit zu erh&ouml;hen, sollte man die Infiltration immer mithilfe von bildgebenden Methoden, bestenfalls mit dem R&ouml;ntgen, durchf&uuml;hren. Aufgrund der komplexen anatomischen Zusammensetzung des ISG und seiner angrenzenden Strukturen kann dies trotz radiologischer Best&auml;tigung zu rein extraartikul&auml;ren Injektionen und so zu falsch negativen Ergebnissen f&uuml;hren.<br /> Bei der Durchf&uuml;hrung sollte versucht werden, die Gelenkkapsel im synovialen dorsokaudalen Teil des Gelenks, dem sogenannten &laquo;Auge&raquo;, zu treffen. Zum einen liegt dieser Abschnitt sehr oberfl&auml;chlich und ist somit besser zug&auml;nglich; zum anderen beginnt eine Sakroiliitis h&auml;ufig dort. Sobald dort die an&auml;sthetische Wirkung eingetreten ist, setzt man nach kranial fort und versucht, erst die Nerven um S3, dann um S2 zu bet&auml;uben. Sobald auch dort die Wirkung eingetreten ist, wird die Nadel intraartikul&auml;r eingef&uuml;hrt. Zuletzt sollen die Facettengelenke angezielt werden. Die alleinige intraartikul&auml;re Infiltration gen&uuml;gt dabei oft nicht. Bei der Infiltration kann die Zuhilfenahme einer CT die Dauer des Eingriffs verk&uuml;rzen.<sup>38</sup> Nach der Infiltration l&auml;sst man den Patienten nochmals den Schmerz beschreiben:</p> <ul> <li>Reduziert sich der Schmerz um weniger als 50 % , so muss nach einer anderen Schmerzursache gesucht werden.</li> <li>Reduziert sich der Schmerz um 50&ndash; 75 % , ist das Ergebnis f&uuml;r eine Aussage zu ungenau. Die Infiltration sollte wiederholt werden, bis die Schmerzlinderung diese Grenzen &uuml;ber- oder unterschreitet.</li> <li>Reduziert sich der Schmerz um mehr als 75 % , so ist eine iliosakrale Arthropathie wahrscheinlich und es sollte mit der konservativen Therapie begonnen werden.<sup>39</sup></li> </ul> <h2>Therapie</h2> <p>Die konservative Therapie beim akuten Schmerz beschr&auml;nkt sich fast ausschliesslich auf die Applikation von NSAR und die K&uuml;hlung.<sup>8, 27</sup> In weiteren Schritten kann man eine W&auml;rmetherapie anwenden oder bei vorliegender unterschiedlicher L&auml;nge der Beine versuchen diese zum Beispiel mit orthop&auml;disch korrigierten Schuhen auszugleichen. Die Stabilisierung des ISG durch Aufbau der assoziierten Muskulatur (M. iliopsoas, M. biceps femoris, M. gluteus maximus) soll ebenfalls eine therapeutische Massnahme in der Akutphase sein.<sup>8, 16</sup> Besonders aus der Wirbels&auml;ule stammende vertikale Scherkr&auml;fte auf das Iliosakralgelenk sollen vermieden werden. Demnach sollten Aktivit&auml;ten unterlassen werden, bei denen man auf einem Bein steht. Dazu geh&ouml;ren unter anderem Laufen, Kegeln, Skaten und Treppensteigen.<sup>40</sup></p> <p>Eine anatomische Ursache des ISG-Problems stellt die Kombination aus der Verk&uuml;rzung des M. iliopsoas und der Schw&auml;chung des M. gluteus maximus sowie der ischiocruralen Muskulatur dar. Als Folge rotiert der Beckenring nach frontal.<sup>16, 40</sup> Ein angepasster Beckeng&uuml;rtel hat sich als gute Methode bew&auml;hrt, die frontale Kippung um 30 % zu minimieren, um so eine achtbare Linderung der Schmerzen zu erzielen.<sup>8, 16, 40</sup> Auch Dehnen und Mobilisation haben eine schmerzminimierende Wirkung. Letztere sollten nicht w&auml;hrend der Schwangerschaft durchgef&uuml;hrt werden.<br /> Voraussetzungen f&uuml;r eine chirurgische Intervention sind das Aussch&ouml;pfen der M&ouml;glichkeiten der konservativen Methoden bei chronischen Schmerzpatienten und ein klinisches Ansprechen auf die intraartikul&auml;re Infiltration mit zeitlicher Begrenzung. Sind diese Bedingungen gegeben, kann versucht werden, eine minimal invasive iliosakrale Fusion, mit oder ohne zus&auml;tzliche Denervation unter endoskopischer Kontrolle, durchzuf&uuml;hren. Bei der Denervation wird mithilfe der Radiofrequenzablation versucht, die um das ISG liegenden Nervenbahnen zu zertrennen. Dabei wird der dorsale Anteil des Lig. sacrum bis zum S2/S3 durchtrennt. Anschliessend werden die Nervenwurzeln L5 und L4 und zuletzt die Iliums&auml;ste der Nn. clunei durchgeschnitten. Wegen der Durchtrennung des Kapsel-Band-Apparates birgt das Verfahren das Risiko der Destabilisierung des Iliosakralgelenkes.<sup>39</sup><br /> Das iFuse-Implantatsystem&trade; als stabilisierende Fusionstechnik stellt die Alternative zur Ablation dar. Erst- und Zweijahreskontrollen zeigen aussichtsreiche Ergebnisse (Abb. 4).<sup>41</sup> Das Outcome der Langzeitstudien fehlt jedoch noch bei beiden Verfahren.<sup>27, 42, 43</sup></p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2017_Leading Opinions_Ortho_1704_Weblinks_lo_ortho_1704__s35_abb4.jpg" alt="" width="2150" height="793" /></p> <h2>Eigener Algorithmus</h2> <p>Berichtet der Patient von tieflumbalen R&uuml;ckenschmerzen sowie Becken-, H&uuml;ftund Leistenschmerzen, (pseudo-)radikul&auml;ren Schmerzen oder Sitzbeschwerden, soll zun&auml;chst nach der Ursache gesucht werden. So erh&ouml;hen zum Beispiel eine vaginale Geburt und ein Trauma zusammen mit dem typischen Schmerzmuster die Wahrscheinlichkeit einer ISG-Arthropathie. Wenn der Bericht des Patienten und die anamnestische Befragung positiv sind, kann der PSIS-Distraktionstest als klinische Untersuchung genutzt werden. F&auml;llt der Provokationstest positiv aus, indem Schmerzen mit dem typischen Schmerzmuster (Abb. 2) reproduziert werden, so kann eine intraartikul&auml;re ISG-Infiltration durchgef&uuml;hrt werden.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2017_Leading Opinions_Ortho_1704_Weblinks_lo_ortho_1704__s36_abb5.jpg" alt="" width="2150" height="1404" /></p></p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p><strong>1</strong> Andersson GB: Lancet 1999; 354(9178): 581-5 <strong>2</strong> Daum WJ: Am J Orthop 1995; 24(6): 475-8 <strong>3</strong> Dontigny RL: Phys Ther 1990; 70(4): 250-65 <strong>4</strong> Sembrano JN, Polly DW: Spine 2009; 34(1): E27-32 <strong>5</strong> Schwarzer AC et al.: Spine 1995; 20(1): 31-7 <strong>6</strong> Slipman CW et al.: Arch Phys Med Rehabil 2000; 81(3): 334-8 <strong>7</strong> McGrath M: J Osteopath Med 2004; 7: 16-24 <strong>8</strong> Forst SL et al.: Pain Physician 2006; 9(1): 61-7 <strong>9</strong> Vleeming A et al.: J Anat 2012; 221(6): 537-67 <strong>10</strong> Grob KR et al.: Z Rheumatol 1995; 54(2): 117-22 <strong>11</strong> Patel N et al.: Pain Med 2012; 13(3): 383-98 <strong>12</strong> Szadek KM et al.: Clin Anat 2010; 23(2): 192-8 <strong>13</strong> Vilensky JA et al.: Spine 2002; 27(11): 1202-7 <strong>14</strong> Haikh SA: J Can Chiropr Assoc 2007; 51(4): 249-60 <strong>15</strong> Rudwaleit M et al.: Arthritis Rheum 2006; 54(2): 569-78 <strong>16</strong> Foley BS, Buschbacher RM: Am J Phys Med Rehabil 2006; 85(12): 997-1006 <strong>17</strong> Chou LH et al.: Pain Med 2004; 5(1): 26-32 <strong>18</strong> Slipman CW et al.: Arch Phys Med Rehabil 1998; 79(3): 288-92 <strong>19</strong> Broadhurst NA, Bond MJ: J Spinal Disord 1998; 11(4): 341-5 <strong>20</strong> Stone JA, Bartynski WS: Tech Vasc Interv Radiol 2009; 12(1): 22-32 <strong>21</strong> Szadek KM et al.: J Pain 2009; 10(4): 354-68 <strong>22</strong> van der Wurff P et al.: Man Ther 2000; 5(2): 89-96 <strong>23</strong> Dreyfuss P et al.: Spine 1996; 21(22): 2594-602 <strong>24</strong> Fortin JD, Falco FJ: Am J Orthop 1997; 26(7): 477-80 <strong>25</strong> Murakami E et al.: J Orthop Sci 2008; 13(6): 492-7 <strong>26</strong> Werner CM et al.: BMC Surg 2013; 13: 52 <strong>27</strong> Laux CJ et al.: Praxis 2015; 104(1): 33-9 <strong>28</strong> Manhoman S et al.: Malays Fam Physician 2015; 10(2): 55-8 <strong>29</strong> Laux CJ et al.: in press <strong>30</strong> Jans L et al.: Eur J Radiol 2014; 83(1): 179-84 <strong>31</strong> de Hooge M et al.: Rheumatology 2013; 52(7): 1220-4 <strong>32</strong> Rudwaleit M et al.: Ann Rheum Dis 2009; 68(10): 1520-7 <strong>33</strong> Tuite MJ: Semin Musculoskelet Radiol 2008; 12(1): 72-82 <strong>34</strong> Kotsenas AL: Radiol Clin North Am 2012; 50(4): 705-30 <strong>35</strong> Slipman CW et al.: Spine 1996; 21(19): 2251-4 <strong>36</strong> Scheyerer MJ et al.: Eur J Nucl Med Mol Imaging 2014; 41(Suppl 1): S59-66 <strong>37</strong> Rosenberg JM et al.: Clin J Pain 2000; 16(1): 18-21 <strong>38</strong> Bollow M et al.: J Comput Assist Tomogr 1996; 20(4): 512-21 <strong>39</strong> Laux CJ et al.: Praxis 2015; 104(1): 33-9 <strong>40</strong> Prather H: Clin J Sport Med 2003; 13(4): 252-5 <strong>41</strong> Polly DW et al.: Int J Spine Surg 2016; 10: 28 <strong>42</strong> Spiker WR et al.: Evid Based Spine Care J 2012; 3(4): 41-53 <strong>43</strong> Ashman B et al.: Evid Based Spine Care J 2010; 1(3): 35-44</p> </div> </p>
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