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Health Literacy

Stärkung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung anhand von praktischen Beispielen der Österreichischen Krebshilfe Steiermark

<p class="article-intro">Die Österreichische Krebshilfe Steiermark wurde als erste der neun Bundeslandinitiativen 1946 ins Leben gerufen und ist den Prinzipien der Gemeinnützigkeit und Überparteilichkeit verpflichtet. Im Folgenden wird im Wesentlichen auf die Information der Bevölkerung über Maßnahmen zur Vermeidung und Früherkennung von Krebserkrankungen eingegangen. </p> <hr /> <p class="article-content"><p>Die f&uuml;r die Bev&ouml;lkerung kostenlosen Leistungen werden in drei Schwerpunkten erbracht:</p> <ul> <li>Information der Bev&ouml;lkerung &uuml;ber Ma&szlig;nahmen zur Vermeidung und Fr&uuml;herkennung von Krebserkrankungen</li> <li>professionelle Hilfe und Beratung f&uuml;r Erkrankte und Angeh&ouml;rige</li> <li>F&ouml;rderung der Krebsforschung</li> </ul> <p>Prim&auml;re und sekund&auml;re Pr&auml;vention der meistverbreiteten Tumorerkrankungen:</p> <h2>Kampagnen</h2> <p>Die &Ouml;sterreichische Krebshilfe Steiermark f&uuml;hrt in Zusammenarbeit mit dem Dachverband der &Ouml;sterreichischen Krebshilfe (gegr&uuml;ndet 1910) diverse Kampagnen zur Steigerung der Gesundheitskompetenz durch.</p> <h2><sup>Be Smart &ndash; Don&rsquo;t Start! &ndash; Nichtraucherwettbewerb an Schulen</sup></h2> <p>Seit den sp&auml;ten 90er-Jahren wurde vom Dachverband der &Ouml;sterreichischen Krebshilfe viele Jahre lang zum 31. Mai, dem Weltnichtrauchertag, speziell bei Jugendlichen diese Kampagne durchgef&uuml;hrt. So lud man z.B. 2001 die 7. und 8. Schulstufe in insgesamt 13 europ&auml;ischen L&auml;ndern dazu ein, ein halbes Jahr konsequent nicht zu rauchen und diesen Prozess zu dokumentieren bzw. zu begleiten: 25 000 Sch&uuml;ler aus 1100 Klassen nahmen daran teil, wurden altersgerecht beraten und &uuml;ber Rauchersch&auml;den informiert, um auf diese Weise &bdquo;eine fr&uuml;he Raucherkarriere&ldquo; zu verhindern. 2005 produzierte die Krebshilfe erstmals eine eigene Brosch&uuml;re: &bdquo;Rauchen und Krebs&ldquo;, die mittlerweile vielfach &uuml;berarbeitet und aktualisiert worden ist. Sie bietet neben detaillierter Aufkl&auml;rung &uuml;ber die Risiken des Rauchens auch ausf&uuml;hrliche Tipps und Hilfestellungen f&uuml;r den Raucherausstieg.<br /> 2017 &uuml;bernahm der Dachverband der &Ouml;sterreichischen Krebshilfe die im September 2014 ins Leben gerufene Experten-Initiative www.dontsmoke.at unter enger weiterer Zusammenarbeit mit der OeGHO. Ein umfassendes Projekt, bei dem der Ausstieg aus dem Tabakkonsum, der Passivraucher-Schutz und die politische Arbeit als bundesweite Lobby f&uuml;r Nichtraucher in der aktuellen Gesetzgebung im Vordergrund stehen.</p> <h2><sup>Pink Ribbon</sup></h2> <p>Die Idee f&uuml;r eine rosa Schleife hatte bereits 1992 Evelyn Lauder (Schwiegertochter der Gr&uuml;nderin des Kosmetikkonzerns Est&eacute;e Lauder), die auf diese Weise zur weltweit prominentesten Brustkrebsaktivistin avancierte. Im November 2011 verlor Evelyn Lauder ihren pers&ouml;nlichen Kampf gegen den Krebs im Alter von 75 Jahren. Jedes Jahr finden im internationalen Brustkrebsmonat Oktober weltweit Aktivit&auml;ten im Zeichen der rosa Schleife statt. Im Zuge derer wird auch hierzulande in Form unterschiedlichster Aktionen bundesweit &ndash; meist an Orten mit hohem Besucheraufkommen &ndash; &uuml;ber die Gef&auml;hrlichkeit von Brustkrebs aufgekl&auml;rt. Besondere Betonung finden hierbei regelm&auml;&szlig;ige Fr&uuml;herkennungsuntersuchungen, insbesondere die Mammografie. Pink-Ribbon-Aktionen werden gemeinsam mit den Krebshilfe-Landesvereinen durchgef&uuml;hrt bzw. getragen, der Themenschwerpunkt existiert seit mittlerweile bereits 25 Jahren. <br /> Begleitet wird die Aktion von inhaltlich-redaktionellen Medienberichten auf Print- und elektronischen Kan&auml;len, durch Fundraising-Aktivit&auml;ten sowie Vortr&auml;ge und Informationsveranstaltungen &ndash; jeweils sowohl bundesweit als auch lokal und individuell in den Regionen.</p> <h2><sup>Vorsorge- und Fr&uuml;herkennungs-Claim &bdquo;Aus Liebe zum Leben&ldquo;</sup></h2> <p>2002 wurde ein einzigartiges Internet-Modul entwickelt, um Frauen bzw. M&auml;nner beispielsweise an gyn&auml;kologische bzw. urologische Fr&uuml;herkennungsuntersuchungen zu erinnern. Dazu ist es n&ouml;tig, sich auf der Website &bdquo;<a href="http://www.krebshilfe.net">www.krebshilfe.net</a>&ldquo; regis&shy;trieren zu lassen, um dann immer wieder an f&auml;llige &bdquo;Vorsorge&ldquo;-Untersuchungen, einschlie&szlig;lich der Mammografie, erinnert zu werden. Speziell hinsichtlich des &bdquo;Mammografie-Screenings&ldquo; ist der Bedarf an Erinnerung aufgrund der neuen gesetzlichen Lage (Brustkrebsfr&uuml;herkennungsprogramm seit 1. 1. 2014) besonders gro&szlig;. Auch hier erinnert die Krebshilfe unterst&uuml;tzend daran, die eigene Gesundheitskompetenz wahrzunehmen.<br /> Bereits 2003 wurde der Themenbogen &bdquo;Aus Liebe zum Leben&ldquo; in Form einer breiteren Vorsorgekampagne mit speziellen Fernsehspots initiiert, die inhaltlichen Botschaften werden seitdem laufend beispielsweise um Hoden-, Prostatakrebs-, aber auch etwa Darmkrebsfr&uuml;herkennung erweitert. Die &bdquo;Aus Liebe zum Leben&ldquo;- Kampagne unterst&uuml;tzten im Gr&uuml;ndungsjahr hochrangige Bundespolitiker durch generell gemeinsame pers&ouml;nliche &ouml;ffentliche Pr&auml;senz unter dem Dach von &bdquo;Aus Liebe zum Leben&ldquo;.</p> <h2><sup>Sonne ohne Reue</sup></h2> <p>Seit 30 Jahren ist die &bdquo;Aktion Sonne ohne Reue&ldquo; sicherlich eine der erfolgreichsten Kampagnen in der prim&auml;ren und sekund&auml;ren Hautkrebspr&auml;vention: Hat sie doch dazu gef&uuml;hrt, dass das (bei Beginn der Aktion nahezu unbekannte) maligne Melanom heute in fast allen Bev&ouml;lkerungsschichten als grunds&auml;tzlich bekannt vorausgesetzt werden darf. Seit 1987 wird seitens der Krebshilfe regelm&auml;&szlig;ig auf die Gefahren unkritischer Sonnenexposition hingewiesen, insbesondere aber auch speziell in Sachen Fr&uuml;herkennung des Melanoms informiert. Vor allem im Fr&uuml;hsommer und vor der Haupturlaubszeit werden gezielte Themenschwerpunkte, Presseaussendungen, Radio- und Fernsehauftritte angeboten/lanciert. Dabei wird in erster Linie die Aufmerksamkeit auf ver&auml;nderte Muttermale fokussiert und die (zus&auml;tzliche) Selbstwahrnehmung bzw. &bdquo;Selbstuntersuchung&ldquo; in der Bev&ouml;lkerung verst&auml;rkt.</p> <h2><sup>20 Jahre Aktion &bdquo;.sun.watch.&ldquo; der &Ouml;sterreichischen Krebshilfe Steiermark</sup></h2> <p>Seit 20 Jahren wird von der &Ouml;sterreichischen Krebshilfe Steiermark in Sachen Hautkrebs nicht nur der Weg der prim&auml;ren, sondern auch jener der sekund&auml;ren Pr&auml;vention beschritten. Bei &bdquo;.sun.watch.&ldquo; handelt es sich um eine Aktion, die anfangs in Freizeitzentren und B&auml;dern durchgef&uuml;hrt wurde, in den letzten Jahren dann auch zunehmend in Betrieben, und die heuer (2017) in einer gro&szlig;en Aktion auf dem Grazer Hauptplatz gipfelte &ndash; zeitgleich mit dem &bdquo;Euromelanoma Day&ldquo; am 8. Mai. <br /> &bdquo;.sun.watch.&ldquo; konnte seit 1997 &uuml;ber 20 Jahre lang insgesamt mehr als zehntausend Interessierte individuell beraten &ndash; auf ver&auml;nderte Muttermale ansprechen, begutachten, informieren und einer notwendigen Kontrolle oder dringenden Entfernung der verd&auml;chtigen L&auml;sionen zuf&uuml;hren. Diese Veranstaltungsserie war durch eine intensive Zusammenarbeit mit der Universit&auml;tsklinik f&uuml;r Dermatologie und Venerologie in Graz m&ouml;glich, da sich Dermatologinnen und Dermatologen bereit erkl&auml;rten, in ihrer Freizeit an diesen Aktionen mitzuwirken. Durch zus&auml;tzliche Vortr&auml;ge zu diesem Thema &ndash; teils in den besuchten Orten selbst, teils in interessierten sogenannten &bdquo;Gesunden Gemeinden&ldquo; &ndash; wurden das Wissen und die Kenntnisse zu diesem Thema an Multiplikatorinnen und Multiplikatoren weitergegeben, sodass das &bdquo;ver&auml;nderte Muttermal&ldquo; von den meisten Menschen bereits als potenzielle Gefahr erkannt wird. So ist es &uuml;ber viele Jahre mittlerweile erfolgreich gelungen, die Tumordicke des Melanoms zum Zeitpunkt der Diagnose zu senken (wodurch vor allem auch die Prognose ma&szlig;geblich g&uuml;nstig beeinflusst wird). Gleichzeitig erkannte man nach einigen Jahren im bestehenden Setting, dass bestimmte Risikogruppen &ndash; wie etwa berufst&auml;tige M&auml;nner mittleren Alters, aber auch Frauen und M&auml;nner h&ouml;heren Alters &ndash; durch Aktionen in Freizeitzentren nicht erreicht werden k&ouml;nnen. <br /> Es wurden daraufhin zus&auml;tzlich und gezielt auch Aktionen in Betrieben durchgef&uuml;hrt, wobei hier stellvertretend die Firma Porr (Stra&szlig;enarbeiter mit erh&ouml;htem Hautkrebsrisiko) und auch Magna Steyr erw&auml;hnt seien. <br /> Um ein, wie bereits in der Einleitung erw&auml;hnt, niedrigschwelliges Angebot zu machen, wurde die Jubil&auml;umsaktion &bdquo;20 Jahre .sun.watch.&ldquo; heuer besonders &ouml;ffentlichkeitswirksam auf dem Grazer Hauptplatz inszeniert und &uuml;ber diverse Medien wie Zeitung, Radio, Fernsehen und Social Media/Web gezielt angek&uuml;ndigt.<br /> &Uuml;ber 400 Teilnehmer wurden im aufgestellten Zelt von 4 &Auml;rzteteams insgesamt &uuml;ber 8 Stunden lang beraten. Bei dieser Gelegenheit wurden 8 Melanome, 28 Basalzellkarzinome sowie 8 Plattenepithelkarzinome entdeckt. Weiters konnten 2 Lymphome der Haut diagnostiziert und an 111 Personen aktinische Keratosen festgestellt werden. Somit hatte jeder Dritte, der an dieser Aktion teilnahm, eine bestimmte Form von Hautkrebs. Mit &bdquo;.sun.watch.&ldquo; ist es daher zweifellos sehr gut gelungen, nun auch Risikogruppen gezielter anzusprechen. Dieser Punkt wird k&uuml;nftig f&uuml;r weitere niederschwellige Angebote und Aktionen in der Krebsvorsorge und Fr&uuml;herkennung ma&szlig;geblich und zu ber&uuml;cksichtigen sein. <br /> Weiters entschlossen wir uns, Aktionen dieser Art auch f&uuml;r wissenschaftliche Projekte zu nutzen:<br /> Im Juli 2000 wurde die Frage &bdquo;,Should dermatologists go public?&lsquo;, a skin cancer screening campaign at recreation centers&ldquo; als &bdquo;letter&ldquo; in der Fachzeitschrift &bdquo;Archives of Dermatology&ldquo; publiziert. <br /> Eine besondere wissenschaftliche Aktion stellte die Untersuchung des Melanomrisikos bei Marathonl&auml;ufern dar, die 2006 publiziert wurde: Diese zeigte, dass Marathonl&auml;ufer ein erh&ouml;htes Risiko sowohl f&uuml;r ein Melanom als auch f&uuml;r Non-Melanoma-Skin-Cancer haben. Diese Publikation sorgte in L&auml;uferkreisen f&uuml;r hohe Aufmerksamkeit und f&uuml;r die nachfolgende Verst&auml;rkung des individuellen Sonnenschutzes. 2008 wurde zu dieser speziellen Personengruppe noch eine zweite Arbeit publiziert, in der gezeigt werden konnte, dass die Sonnenexposition durch das Laufen und den hohen physischen Belastungszustand zu einer Zunahme von Melanom-Markern wie Lentigines und N&auml;vi bei Marathonl&auml;ufern f&uuml;hrt &ndash; was letztlich ein erh&ouml;htes Melanomrisiko darstellt.<br /> 2008 wurde der Frage nachgegangen, wie sehr Patienten und &Auml;rzte hinsichtlich der Beurteilung von Melanomrisikofaktoren &uuml;bereinstimmen. Hierbei zeigte sich, dass die &Uuml;bereinstimmung in der gesch&auml;tzten Zahl der Muttermale, in der Einsch&auml;tzung der Hautphototypen und auch in der Wahrnehmung bez&uuml;glich eines erh&ouml;hten Melanomrisikos unter 0,40 lag (Kappa-Agreement) und somit ausgesprochen niedrig war. Die besten &Uuml;bereinstimmungen mit den &Auml;rzten zeigten sowohl M&auml;nner im Alter zwischen 30 und 39 Jahren als auch Frauen im Alter zwischen 20 und 29. Alle anderen Altersgruppen, beiderlei Geschlechts, wiesen schlechtere &Uuml;bereinstimmungswerte auf.<br /> 2009 wurde mit einer Forschungsgruppe untersucht, ob Kinder im Volksschulalter Muttermale und Sonnenbr&auml;nde als solche &uuml;berhaupt wahrnehmen. Hierbei zeigte sich, dass die Kinder genau wussten, wann sie einen Sonnenbrand hatten. Sie konnten den Sonnenbrand mehrheitlich selbstst&auml;ndig und ohne Vorgaben beschreiben &ndash; auch wie man ihn vermeiden k&ouml;nnte. Die Wahrnehmung von Muttermalen war bei 96 % der Kinder vorhanden, 91 % f&uuml;hlten sich durch die Muttermale nicht beeintr&auml;chtigt. Weiters zeigte sich auch, dass Kinder sehr wohl das Neuauftreten von Muttermalen bemerken k&ouml;nnen (Pediatric Dermatology 2009). <br /> 2015 wurde ein Projekt in einer Schule durchgef&uuml;hrt, bei dem bei Kindern im Alter zwischen 12 und 16 Jahren untersucht wurde, ob besonders gestresste Individuen mehr Muttermale h&auml;tten (hierbei wurde ein mentaler Stresstest standardisiert eingesetzt und mittels Messung von physiologischen Parametern wie Herzfrequenz und Herzfrequenzvariabilit&auml;t untersucht). Es zeigte sich, dass Kinder mit atypischen Muttermalen eine h&ouml;here vegetative Belastung aufwiesen, wie auch vermehrt psychologische Stresssymptome. <br /> 2014 folgte eine Publikation, in der im Zuge einer &ouml;ffentlichen Screening-Aktion der &Ouml;sterreichischen Krebshilfe Steiermark der Zusammenhang zwischen N&auml;vi und Iris-N&auml;vi untersucht wurde. Aufgrund der bei dieser Aktion gewonnenen Erkenntnisse wurde eine neue Irisklassifikation vorgeschlagen sowie auch ein neues Konzept, das die Entstehung und die Morphologie der Iris-N&auml;vi erkl&auml;rt. Aus der weiteren Zusammenarbeit w&auml;hrend dieser Aktionen entstand 2017 auch eine Folgepublikation, bei der gezielt der Zusammenhang zwischen Sonnenexposition und dem Auftritt von Irisfreckles untersucht wurde. Dabei konnte ein Zusammenhang durch die Verteilung der Irisfreckles an der Iris klar nachgewiesen werden.</p> <h2><sup>Darmkrebsvorsorge</sup></h2> <p>Der Dachverband der &Ouml;sterreichischen Krebshilfe startete 2006 eine Kampagne mit dem Schwerpunkt Darmkrebsvorsorge. Da Darmkrebsvorsorge zu diesem Zeitpunkt durch die Furcht vor der Koloskopie noch weitgehend tabuisiert war, wurde gezielt auf die M&ouml;glichkeit der sanften Koloskopie hingewiesen, und zahlreiche TV-Spots wurden geschaltet, um die Bev&ouml;lkerung zur Teilnahme zu motivieren. Seit Beginn der Themeninitiative ist die Darmkrebsvorsorge und -fr&uuml;herkennung ein fixer Bestandteil in den j&auml;hrlichen Kampagnen. Die Akzeptanz der Koloskopie in weiten Teilen der Bev&ouml;lkerung hat durch die gezielte Gesundheitsinformation der Krebshilfe sp&uuml;rbar zugenommen. Eine speziell gestaltete Darmkrebsbrosch&uuml;re wird laufend &uuml;berarbeitet und aktualisiert und kann wie alle anderen Krebshilfebrosch&uuml;ren kostenfrei angefordert bzw. auch elektronisch downgeloadet werden (www.krebshilfe.net). Bei Darmkrebs erwies sich eine besondere Aktion im Burgenland als wegweisend, die seit 1987 Personen &uuml;ber 40 Jahre zur Vorsorgeuntersuchung proaktiv einl&auml;dt. Insgesamt rund 50 % der Eingeladenen nahmen das Angebot &uuml;ber die Jahre an. Dadurch konnte im Burgenland die Sterblichkeit durch Darmkrebs auf 15,3 % und damit unter den &Ouml;sterreichdurchschnitt gesenkt werden. Neben dem Burgenland gab es auch eine spezielle Aktion in Vorarlberg: Auch hier ist es gelungen, die Sterblichkeitsrate und die Anzahl der Neuerkrankungen entscheidend zu senken (Darmkrebsmonat M&auml;rz).</p> <h2><sup>Aktion Loose Tie</sup></h2> <p>Bei dieser Kampagne handelt es sich um eine gezielte Aktion zur Prostatakrebs-Fr&uuml;herkennung, die M&auml;nner motivieren soll, die zumindest einmal j&auml;hrlich wiederkehrende Untersuchung beim Urologen ab dem 45. Lebensjahr in Anspruch zu nehmen. Gestartet wurde diese Aktion erstmals 2015. Sie hat sich das klare und eng definierte Ziel gesetzt, durch zum Teil launig-augenzwinkernd gestaltete Werbespots mehr M&auml;nner als bisher erfolgreich zur Prostatakrebsvorsorgeuntersuchung zu f&uuml;hren. Zahlreiche Pers&ouml;nlichkeiten unterst&uuml;tzen diese Aktion auch auf der Website &bdquo;www.loosetie.at&ldquo;, insbesondere ist hier auch Bundespr&auml;sident Alexander Van der Bellen zu nennen.</p> <h2><sup>Gesunde Ern&auml;hrung</sup></h2> <p>Aufgrund der Erkenntnis, dass unsere Ern&auml;hrung sowohl bei der Vorbeugung als auch bei der Krebsentstehung eine wichtige Rolle spielt, d&uuml;rfen wir heute annehmen, dass rund ein Drittel aller Tumoren durch falsche Ern&auml;hrung beg&uuml;nstigt wird. Die Ergebnisse gro&szlig;er Ern&auml;hrungsstudien in verschiedenen L&auml;ndern der Welt lassen mittlerweile kaum noch Zweifel daran, dass eine ausgewogene Kost, die reich an Obst und Gem&uuml;se und damit an Vitaminen, sekund&auml;ren Schutzstoffen und Ballaststoffen ist, das Krebsrisiko senkt. Die &Ouml;sterreichische Krebshilfe publiziert zu diesem Thema seit Jahrzehnten einschl&auml;gige und kostenlose Publikationen f&uuml;r Laien in Form von Brosch&uuml;ren und setzt dar&uuml;ber hinaus in unregelm&auml;&szlig;igen Abst&auml;nden auch mediale Schwerpunkte.</p> <h2><sup>&bdquo;Bewegt Eure Schuhe!&ldquo;</sup></h2> <p>&bdquo;Es gibt keinen Zweifel mehr, dass k&ouml;rperliche Aktivit&auml;t und Fitness notwendige und wichtige Faktoren zur Erhaltung der Gesundheit sind. Neben den bekannten Wirkungen in der Pr&auml;vention von Herz-, Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen kann man durch ausreichende k&ouml;rperliche Aktivit&auml;t nicht nur die Entstehung von Krebserkrankungen verhindern, sondern sogar therapeutische Effekte erzielen.&ldquo; (Univ.-Prof. Dr. P. Hofmann/Institut f&uuml;r Sportwissenschaften d. K.-F.-Universit&auml;t Graz). Eine umfassende Brosch&uuml;re informiert als kostenloses Produkt die Bev&ouml;lkerung. Die Krebshilfe Steiermark, die die Initiative &bdquo;Bewegt Eure Schuhe!&ldquo; vollinhaltlich mittr&auml;gt, ist seit 2017 &uuml;berdies Exklusivpartner eines neuen Programms, das Motivation zur Bewegung mit Fundraising kombiniert: &bdquo;<a href="http://www.get-moving.at">www.get-moving.at</a>&ldquo;<br /> Insgesamt ist festzuhalten, dass eines der wichtigsten gelebten Anliegen des Dachverbandes der &Ouml;sterreichischen Krebshilfe, der Landesvereine der &Ouml;sterreichischen Krebshilfe und im Speziellen der &Ouml;sterreichischen Krebshilfe Steiermark die St&auml;rkung der Gesundheitskompetenz in der Bev&ouml;lkerung ist. Non-Profit-Organisationen wie die &Ouml;sterreichische Krebshilfe k&ouml;nnen fehlende gesundheitspolitische Ma&szlig;nahmen, wie etwa die Einf&uuml;hrung eines Gesundheitsunterrichts in den Schulen sowie Ma&szlig;nahmen in den Betrieben, jedoch nicht ersetzen. Denn Ma&szlig;nahmen zur Verbesserung der Gesundheitskompetenz sind nicht nur an den Schulen vor Abschluss der Schulpflicht, sondern auch in der Erwachsenenbildung &ndash; und hier insbesondere in der Schulung von Personengruppen, die &uuml;ber eine generell defizit&auml;re Gesundheitskompetenz verf&uuml;gen &ndash; gefordert. Dies umfasst auch die Unterweisung von Personen, die in der Altenbetreuung und -pflege t&auml;tig sind, sowie Personen, die in der Beratung und Schulung von Migrantinnen und Migranten t&auml;tig sind.<br /> Denn der Schl&uuml;ssel zur Gesundheitskompetenz in der Bev&ouml;lkerung liegt in Information, Aufkl&auml;rung und Bildung.</p></p>
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