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Lasertherapie zur Behandlung der Belastungsinkontinenz

<p class="article-intro">Die Lasertherapie bei Belastungsinkontinenz ist ein neues und innovatives Therapieverfahren, das eine nicht invasive Alternative zur TVT-Bandeinlage darstellt. Durch eine Straffung der Vaginalwand wird die Harnröhre besser unterstützt und ein Urinverlust kann vermindert oder im günstigsten Fall verhindert werden.</p> <p class="article-content"><div id="keypoints"> <h2>Keypoints</h2> <ul> <li>Der Goldstandard bei der Behandlung der weiblichen Belastungsinkontinenz ist nach ausgesch&ouml;pfter konservativer Therapie die Einlage einer vaginalen Schlinge (TVT). Bei leichter bis mittelschwerer Belastungsinkontinenz k&ouml;nnte die minimalinvasive Laserbehandlung f&uuml;r Frauen unter 40 Jahren mit noch bestehendem Kinderwunsch, f&uuml;r die eine Schlingeneinlage nicht zu empfehlen ist, eine Alternative sein.</li> <li>Die Anwendung spezieller schonender, nicht ablativer Laser im &laquo;Smooth<sup>TM</sup> Mode&raquo; st&auml;rkt das suburethrale Bindegewebe. Der Laser verk&uuml;rzt initial die Kollagenfasern und induziert mittelfristig eine Kollagenneubildung, wodurch es zum Langzeiteffekt der Behandlung kommt.</li> <li>Die Behandlung kann zwar in der Schweiz schon angeboten werden, ist aber noch keine Pflichtleistung der Krankenkasse.</li> <li>Erforderlich sind weitere hochqualitative Studien. Aktuell nimmt das Blasen- und Beckenbodenzentrum Frauenfeld an der ersten europaweiten placebokontrollierten, randomisierten Studie zur Laserbehandlung der Belastungsinkontinenz teil. Der erste Eindruck ist positiv. Die endg&uuml;ltigen Ergebnisse der Studie sind allerdings noch ausstehend.</li> </ul> </div> <p>Der Goldstandard bei der Behandlung der weiblichen Belastungsinkontinenz ist nach ausgesch&ouml;pfter konservativer Therapie die Einlage einer vaginalen Schlinge (TVT, &laquo;tension-free vaginal tape&raquo;). Vaginale Schlingen sind die ideale L&ouml;sung f&uuml;r Frauen &uuml;ber 40 Jahre mit abgeschlossener Familienplanung, sind jedoch nicht zu empfehlen f&uuml;r j&uuml;ngere Patientinnen zwischen oder vor Schwangerschaften und kommen auch nicht infrage f&uuml;r die wachsende Anzahl an Patientinnen, die eine Therapie ohne Fremdmaterialien w&uuml;nschen.<br /> Eine Alternative bietet die Injektion einer F&uuml;llsubstanz (&laquo;Bulking agent&raquo;) in die Harnr&ouml;hre. Diese Methode ist im Vergleich zu vaginalen Schlingen weniger invasiv. Die Verbesserungs-/Heilungsraten sind zwar etwas niedriger als nach vaginaler Schlingeneinlage, aber mit ca. 80 % immer noch hoch. Geeignet ist die &laquo;Bulking agent&raquo;-Therapie vor allem f&uuml;r &auml;ltere Patientinnen mit komplizierenden schwerwiegenden Begleiterkrankungen und eingeschr&auml;nkter Narkosef&auml;higkeit, aber auch bei Rezidiven nach Schlingenoperationen.<sup>1</sup><br /> Noch weniger invasiv und ohne das Einbringen von Fremdmaterial ist die innovative Behandlung der Belastungsinkontinenz mittels Lasertherapie. Dabei wird die vordere Vaginalwand gestrafft und stabilisiert. Dadurch soll die Urethra besser unterst&uuml;tzt und der Urinverlust reduziert oder verhindert werden. Ist die Lasertherapie die neue Alternative, nach der wir suchen?</p> <h2>Einf&uuml;hrung in die medizinische Lasertherapie</h2> <p>Die Abk&uuml;rzung LASER steht f&uuml;r &laquo;light amplification by stimulated emission of radiation &raquo;. Licht einer bestimmten Wellenl&auml;nge wird erzeugt, indem ein Medium (Gemisch aus Gasen, Fl&uuml;ssigkeiten oder Feststoffen) mit Hitze stimuliert und so zum Leuchten gebracht wird. Spiegel in der Laserkammer bewirken die Verst&auml;rkung dieses Lichts. Stark geb&uuml;ndelt und fokussiert entweichen etwa 5 % des Lichts in einem geraden Strahl nach aussen. Die Wahl des Mediums bestimmt die Wellenl&auml;nge des Lasers. M&ouml;glich sind Wellenl&auml;ngen von 200nm bis 30 000nm, also vom UV- bis in den Infrarotbereich. Damit der Laserstrahl f&uuml;r das menschliche Auge sichtbar ist, wird dem Medium ein zweites Medium, z.B. Helium, beigef&uuml;gt, welches im f&uuml;r uns sichtbaren Bereich (380&ndash;780nm) leuchtet. In der Medizin zum Einsatz kommen zum Beispiel CO<sub>2</sub>-Laser (Medium: Kohlendioxid) oder YAG-Laser (Medium: Kristalle von Yttrium, Aluminium und Kaliumtitanphosphat).<br /> Schon 1972 wurde ein CO<sub>2</sub>-Laser erstmals operativ eingesetzt und gewann dann in den 1970er-Jahren zunehmend auch in der Gyn&auml;kologie an Bedeutung. Zun&auml;chst wurden Zervixerosionen behandelt, sp&auml;ter kam die Anwendung in der Laparoskopie und Hysteroskopie hinzu. Seit den 1990er- Jahren setzt die Reproduktionsmedizin den Laser bei In-vitro-Fertilisationen ein, und seit 2011 wird der CO<sub>2</sub>-Laser f&uuml;r die vaginale Rejuvenation angewendet. Die Behandlung der Belastungsinkontinenz stellt seit wenigen Jahren ein vielversprechendes Gebiet dar. Die in der Gyn&auml;kologie am h&auml;ufigsten eingesetzten Laser sind heute der CO<sub>2</sub>-Laser (10 600nm), der Erbium:YAGLaser (Er:YAG; 2940nm) und der Neodymium: YAG-Laser (Nd:YAG; 1064nm). Die Wellenl&auml;ngen dieser Laser sind alle im Infrarotbereich, d.h. unterhalb des sichtbaren Lichts.</p> <h2>Interaktion des Lasers mit menschlichem Gewebe</h2> <p>Wenn ein Laser auf menschliches Gewebe trifft, werden etwa 10 % der Lichtphotonen an der Oberfl&auml;che reflektiert, der Rest tritt ins Gewebe ein und wird entweder gestreut oder absorbiert. Die Streuung der Photonen bewirkt, dass direkt unter der Gewebeoberfl&auml;che die Lichtintensit&auml;t 2- bis 4-mal h&ouml;her ist als die des einfallenden Lichts. Je gr&ouml;sser die bestrahlte Fl&auml;che, umso tiefer dringen die Photonen dank der Streuung in das Gewebe ein. Die Eindringtiefe des Laserlichts in das Gewebe ist im Wellenl&auml;ngenbereich von 700&ndash;900nm am gr&ouml;ssten.<sup>2</sup> Blut, Wasser und Melanin sind die haupts&auml;chlich verantwortlichen Komponenten f&uuml;r die Absorption im Gewebe. Der Nd:YAG-Laser dringt am tiefsten ins Gewebe ein (ca. 1,4mm), der CO<sub>2</sub>-Laser deutlich weniger (ca. 20&mu;m) und die Er:YAG-Laserstrahlen werden stark absorbiert und dringen daher nur sehr oberfl&auml;chlich ein (ca. 2&mu;m).<sup>3</sup></p> <h2>Anwendungsm&ouml;glichkeiten</h2> <p>Der Effekt auf das Gewebe h&auml;ngt ausser von der Wellenl&auml;nge auch von der zugef&uuml;hrten Gesamtenergie ab. Jeder medizinische Laser kann, je nach Einstellung, auf verschiedene Arten angewendet werden (Abb. 1). Wenn man ihn stark fokussiert, erreicht man eine Gewebedestruktion (z.B. beim Schneiden von Gewebe), w&auml;hrend eine Defokussierung des Lasers eine Gewebekontraktion verursacht (z.B. bei der Koagulation) (Abb. 1A).<br /> Bei der ablativen Laserung f&uuml;hrt eine Laserstrahlung mit hoher Leistungsdichte zu schneller Erhitzung und der Ausbildung eines Plasmas an der Oberfl&auml;che, sodass die oberfl&auml;chliche Schicht abgetragen wird. Das Gewebe wird dabei so schnell erhitzt und bis zu einer bestimmten Gewebetiefe verdampft, dass die W&auml;rme sich nicht mehr in das umgebende Gewebe ausbreiten kann (Vaporisation) (Abb. 1D).<sup>2</sup> Bei der nicht ablativen Laserung werden niedrigere Energien verwendet. Dadurch wird das Gewebe nur erw&auml;rmt (Abb. 1D). Je nach Temperatur kann das zu einer Gewebezerst&ouml;rung, z.B. einer Koagulation, oder aber einer Biostimulation f&uuml;hren.2 Der Er:YAG-Laser erzeugt kaum eine thermische Nekrose und ist f&uuml;r Koagulation ungeeignet, f&uuml;hrt aber zu Bindegewebsneubildung mit minimaler Narbenbildung.<br /> Lokale W&auml;rmereaktionen entstehen durch Absorption von Laserstrahlung im Gewebe. Um eine gezielte Thermoreaktion ohne Nekrose von angrenzendem Gewebe zu erhalten, muss die W&auml;rmeausbreitung im Gewebe begrenzt werden. Dies erfolgt u.a. durch Mikrostrahlen (fraktionierte Laser) und kurze Bestrahlungszeit (gepulste Laser) (Abb. 1B, C). Bei der fraktionierten Anwendung erfolgt die Applikation des Laserlichtes also nicht fl&auml;chig, sondern auf viele kleine Gewebeareale verteilt (Abb. 1B). Da die Laserstrahlen s&auml;ulenf&ouml;rmig in die Tiefe eindringen, entstehen zahlreiche nadelstichartige Mikrowunden, welche von gesunder, durch das Laserlicht nicht besch&auml;digter Haut umgeben sind.</p> <h2>Der Er:YAG -Laser</h2> <p>In der Entwicklung der medizinischen Laser kann man in den letzten Jahren einen Trend von ablativen zu schonenderen, nicht ablativen Verfahren beobachten. Der Er:YAG-Laser kann f&uuml;r beide Verfahren eingesetzt werden. Er dringt nur sehr oberfl&auml;chlich ein und verursacht, im Vergleich zu den anderen Lasertypen, bei &uuml;blicher Pulsfrequenz und Energie wenig thermische Wirkung. Wird er gepulst eingesetzt, kann der Effekt auf das Gewebe sehr genau kontrolliert werden.<br /> Das neu entwickelte &laquo;Smooth<sup>TM</sup> Mode&raquo;- Verfahren (Fotona, Ljubljana, Slowenien) erlaubt eine Vergr&ouml;sserung der Eindringtiefe ohne Gewebesch&auml;digung (Abb. 1D). Dabei werden 6 Pulse innerhalb von 250ms mit niedriger Energiedichte (6J/cm<sup>2</sup>) verwendet. Nach einer kurzen Pause von einer halben Sekunde wird das n&auml;chste Pulsb&uuml;ndel von 250ms ausgesendet, dann eine n&auml;chste Pause und so weiter. Dabei diffundiert die W&auml;rme schrittweise in tiefere Gewebsschichten. Die Eindringtiefe ist abh&auml;ngig von der Anzahl der Pulsrepetitionen und es kommt zu einem maximalen Temperaturanstieg bis 65&deg;C. Die kurzen Laserpulse, die Pausen dazwischen und die niedrige Energiedichte sorgen daf&uuml;r, dass die Oberfl&auml;che nicht zu stark aufgeheizt wird. Auch kann sich das Oberfl&auml;chengewebe zwischen den Pulsen erholen, w&auml;hrenddem sich das Gewebe darunter aufw&auml;rmt. Das heisst, es kommt nicht nur auf die Wellenl&auml;nge allein an, sondern auch auf Softwaremodifikationen, wie z.B. die Einstellung des Erbium &laquo;Smooth<sup>TM</sup> Mode&raquo;.</p> <h2>Lasertherapie bei Belastungsinkontinenz</h2> <p>Bei der Entstehung der Belastungsinkontinenz spielen zwei Komponenten eine Rolle: die Beckenbodenmuskulatur und das Bindegewebe. Die muskul&auml;re Komponente kann recht erfolgreich mit Physiotherapie behandelt werden. Die Bindegewebskomponente konnte bisher nicht gezielt therapiert werden. Die Lasertherapie setzt hier an. Bei der Behandlung der vorderen Scheidenwand (Abb. 2) ver&auml;ndert der Laser zun&auml;chst die Bindegewebsstruktur, indem die Kollagenfasern durch W&auml;rmeeinwirkung (bis 65&deg;C) verk&uuml;rzt werden. Mittelfristig wird eine Neokollagenese induziert, wodurch es zum Langzeiteffekt der Behandlung kommt. Auch weitere positive Effekte der Laserbehandlung wurden beschrieben. Nach einer Laserbehandlung nehmen die Epitheldicke der Vagina, die Anzahl der Superfizialzellen, der Glykogengehalt, die Anzahl der Fibroblasten, der kollagenen und elastischen Fasern, die Papillentiefe und die Anzahl der Blutgef&auml;sse zu.<sup>4</sup></p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2018_Leading Opinions_Gyn_1801_Weblinks_lo_gyn_1801_s25_abb1+2_korr.jpg" alt="" width="400" height="711" /></p> <h2>Datenlage</h2> <p>Seit 2012 sind 13 Studien zur Laserbehandlung der Belastungsinkontinenz publiziert worden, 10 zum Er:YAG-Laser und 3 zum CO<sub>2</sub>-Laser.<sup>4&ndash;16</sup> Diese wurden 2017 in einer Review analysiert und verglichen.<sup>17</sup> Es sind alles prospektive Beobachtungsstudien ohne Kontrollgruppe, mit meist geringen Studienteilnehmerzahlen und kurzer Nachbeobachtungszeit. Die zwei gr&ouml;ssten Studien schlossen immerhin 175 (mit Er:YAGLaser<sup>8</sup>) bzw. 161 (mit CO<sub>2</sub>-Laser<sup>11</sup>) Patientinnen ein und hatten eine Nachbeobachtungszeit von 12 bzw. 36 Monaten. Bei den Studien mit dem Er:YAG-Laser wurden sehr unterschiedliche Ein- und Ausschlusskriterien bzw. Endpunkte festgelegt, sodass ein Vergleich schwierig ist. Endpunkte wurden mit subjektiven Skalen<sup>5&ndash; 9, 11, 12, 14, 15</sup> zu Lebensqualit&auml;t, Inkontinenzauspr&auml;gung und Sexualleben bewertet oder mit objektiven Tests<sup>4&ndash;7, 10&ndash;13</sup> wie Pad-Test<sup>10&ndash;12</sup>, Hustentest oder anhand von urodynamischen Parametern<sup>13</sup>. Eine subjektive Heilung von 38&ndash;77 % <sup>8, 9, 12</sup> wurde nach 6&ndash;12 Monaten beobachtet. Mit dem objektiven Pad-Test wurde von einer Heilung nach 6 Monaten bei 50 % der Patientinnen berichtet,<sup>10, 12</sup> vor allem bei milder Belastungsinkontinenz mit einem Vorlagengewicht von weniger als 10g bei Studieneinschluss. Auch eine Erh&ouml;hung des Urethraldruckes<sup>13</sup> sowie histologische Ver&auml;nderungen<sup>4</sup> wurden beobachtet. Eine Studie mit dem CO<sub>2</sub>-Laser zeigte eine signifikante Verbesserung sowohl in subjektiven (Frageb&ouml;gen) als auch objektiven Endpunkten (Pad-Test), so reduzierte sich z.B. das Vorlagengewicht um mehr als 50 % nach 12, 24 und 36 Monaten.<sup>11</sup><br /> In keiner Studie wurden signifikante Nebenwirkungen beobachtet.<sup>5, 9&ndash;11</sup> Gelegentlich traten leichte Schmerzen w&auml;hrend der Behandlung<sup>8, 13</sup> oder milde Irritationen maximal &uuml;ber 48 Stunden auf.<sup>5, 12</sup><br /> Die noch d&uuml;rftige Studienlage zum Lasereinsatz in der Urogyn&auml;kologie wurde 2017 heftig kritisiert.<sup>18</sup> Erforderlich sind weitere hochqualitative randomisiert-kontrollierte Studien mit Vergleich zu Placebo oder Standardtherapien, auch m&ouml;glichst mit Langzeitdaten zur Effektivit&auml;t und Sicherheit. Die Behandlung wird zwar in der Schweiz von einigen Kollegen schon angeboten, ist aber noch keine Pflichtleistung der Krankenkasse.<br /> Aktuell nimmt das Blasen- und Beckenbodenzentrum Frauenfeld an der ersten europaweiten placebokontrollierten, randomisierten Studie zur Laserbehandlung der leichten bis mittelschweren Belastungsinkontinenz teil, bei der ein Drittel der Patientinnen mit einer Scheinbehandlung und zwei Drittel mit dem Laser behandelt werden (ClinicalTrials.gov: NCT03098992). Die Nachbeobachtungszeit betr&auml;gt 12 Monate f&uuml;r die Lasergruppe resp. 6 Monate f&uuml;r die Sham-Gruppe. Die Sham-Gruppe bekommt nach 6 Monaten die Option zur Lasertherapie. Diese Studie wird seit 2015 an 12 europ&auml;ischen Zentren mit insgesamt 120 Patientinnen durchgef&uuml;hrt. Verwendet wird der Er:YAG-Laser (2940nm; Fotona, Ljubljana, Slowenien), im &laquo;Smooth<sup>TM</sup> Mode&raquo; (nicht ablativ, gepulst mit 250ms) in zwei 20-min&uuml;tigen Sitzungen jeweils im Abstand von einem Monat. Unsere ersten Eindr&uuml;cke sind erfreulich positiv, obwohl die endg&uuml;ltigen Ergebnisse der Studie noch ausstehen. Wir haben 15 Patientinnen in die Studie eingeschlossen und finden, dass manche Patientinnen sehr vom Laser profitieren, andere aber gar nicht. Es scheint individuelle Unterschiede in der Bindegewebsregeneration zu geben. Erfreulicherweise konnte eine Rezidivbelastungsinkontinenz mit St.n. zwei erfolglosen B&auml;ndern und &laquo;Bulking agent&raquo;-Therapie (Bulkamid) ebenfalls erfolgreich in drei Sitzungen gelasert werden.</p> <h2>Zukunft f&uuml;r den Laser in der Urogyn&auml;kologie</h2> <p>Die Lasertherapie ist eine vielversprechende, minimalstinvasive neue Methode zur Behandlung der Belastungsinkontinenz. Aufgrund der heterogenen Datenlage scheinen vor allem Patientinnen mit milder bis moderater Belastungsinkontinenz von der Lasertherapie zu profitieren.<sup>10, 11</sup> F&uuml;r Patientinnen mit genetisch bedingten Bindegewebserkrankungen, z.B. mit Ehlers-Danlos- Syndrom, ist die Therapie aufgrund des Gendefektes aber nicht geeignet.<br /> M&ouml;glich ist, dass in Zukunft nicht nur die Belastungsinkontinenz, sondern auch weitere urogyn&auml;kologische Krankheitsbilder mit Laser therapiert werden. Dazu geh&ouml;ren zum Beispiel die Vaginalhauterschlaffung nach Geburt, die vaginale Atrophie oder ein Descensus genitalis. Studien dazu werden allerdings dringend ben&ouml;tigt.</p></p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p><strong>1</strong> Zivanovic I et al.: Urethral bulking for recurrent stress urinary incontinence after midurethral sling failure. Neurourol Urodyn 2017; 36(3): 722-6 <strong>2</strong> Steiner R: Laser-Gewebe- Wechselwirkungen. In: Raulin C, Karsai S, editors. Lasertherapie der Haut. Berlin Heidelberg: Springer-Verlag, 2013. 25-39 <strong>3</strong> Welch AJ et al.: Laser physics and laser-tissue interaction. Tex Heart Inst J 1989; 16(3): 141-9 <strong>4</strong> Lapii GA et al.: Structural reorganization of the vaginal mucosa in stress urinary incontinence under conditions of Er:YAG laser treatment. Bull Exp Biol Med 2017; 162(4): 510-4 <strong>5</strong> Fistonic N et al.: Minimally invasive, non-ablative Er:YAG laser treatment of stress urinary incontinence in women--a pilot study. Lasers Med Sci 2016; 31(4): 635-43 <strong>6</strong> Fistonic I et al.: Laser treatment of early stages of stress urinary incontinence significantly improves sexual life. Annual Conference of European Society for Sexual Medicine. 2012 <strong>7</strong> Fistonic N et al.: First assessment of short-term efficacy of Er:YAG laser treatment on stress urinary incontinence in women: prospective cohort study. Climacteric 2015; 18(Suppl 1): 37- 42 <strong>8</strong> Ogrinc UB et al.: Novel minimally invasive laser treatment of urinary incontinence in women. Lasers Surg Med 2015; 47(9): 689-97 <strong>9</strong> Pardo JI et al.: Treatment of female stress urinary incontinence with Erbium-YAG laser in nonablative mode. Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol 2016; 204: 1-4 <strong>10</strong> Tien YW et al.: Effects of laser procedure for female urodynamic stress incontinence on pad weight, urodynamics, and sexual function. Int Urogynecol J 2017; 28(3): 469-76 <strong>11</strong> Gonzalez Isaza P et al.: Long-term effect of thermoablative fractional CO<sub>2</sub> laser treatment as a novel approach to urinary incontinence management in women with genitourinary syndrome of menopause. Int Urogynecol J 2018; 29(2): 211-5 <strong>12</strong> Gaspar A, Brandi H: Non-ablative erbium YAG laser for the treatment of type III stress urinary incontinence (intrinsic sphincter deficiency). Lasers Med Sci 2017; 32(3): 685-91 <strong>13</strong> Khalafalla M et al.: Minimal invasive laser treatment for female stress urinary incontinence. Obstet Gynecol Int J 2015; 2(2): 00035 <strong>14</strong> Gambacciani M et al.: Vaginal erbium laser: the second-generation thermotherapy for the genitourinary syndrome of menopause. Climacteric 2015; 18(5): 757-63 <strong>15</strong> Pitsouni E et al.: Microablative fractional CO<sub>2</sub>-laser therapy and the genitourinary syndrome of menopause: An observational study. Maturitas 2016; 94: 131-6 <strong>16</strong> Salvatore S et al.: The use of pulsed CO<sub>2</sub> lasers for the treatment of vulvovaginal atrophy. Curr Opin Obstet Gynecol 2015; 27(6): 504-8 <strong>17</strong> Pergialiotis V et al.: A systematic review on vaginal laser therapy for treating stress urinary incontinence: Do we have enough evidence? Int Urogynecol J 2017; 28(10): 1445-51 <strong>18</strong> Digesu GA, Swift S: Laser treatment in urogynaecology and the myth of the scientific evidence. Int Urogynecol J 2017; 28(10): 1443-4</p> </div> </p>
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